Titel: Appretur-Maschinen von Tulpin dem älteren in Rouen.
Fundstelle: Band 202, Jahrgang 1871, Nr. LXXVII., S. 318
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LXXVII. Appretur-Maschinen von Tulpin dem älteren in Rouen. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Tulpin's Appretur-Maschinen. Nach einer längeren Unterbrechung bringt der Bulletin de la Société d'Encouragement, Januar- bis Juniheft 1871, S. 52 die Fortsetzung der Beschreibung der Appreturmaschinen von Tulpin, welche sich auf der letzten Pariser Welt-Ausstellung befanden; Referent reiht dieselbe dem früher in diesem Journal (Jahrgang 1869, Bd. CXCI S. 354 und 444) mitgetheilten Bericht hiermit an. 1. Trockenmaschine für feine Gewebe. Zum Trocknen feiner Gewebe, welche im Hydro-Extracteur leicht durch Zerknittern beschädigt werden können, dient die in Figur 1 bis 3 in 1/20 natürl. Größe dargestellte Maschine. A bezeichnet einen Holztambour, auf welchem das nasse Gewebe vom Zeugbaum B aufgewickelt wird. Man nimmt nicht mehr als etwa 40 bis 50 Meter Länge auf einmal. Der Zeugbaum läuft beim Abgeben des Stoffes an den Tambour leer, während dieser mit der erforderlichen Geschwindigkeit in Drehung gesetzt wird. Umgekehrt, wenn das getrocknete Gewebe vom Tambour auf den Zeugbaum zurückgeführt werden soll, läßt man den Tambour leer gehen und ertheilt die Drehung an den Zeugbaum, indem man den Riemen von der Losscheibe C' auf die Festscheibe C rückt. Der Antrieb des Trockentambour erfolgt mittelst Frictionsscheibe F und Getriebe G, welches auf dessen Drehachse der Länge nach verschiebbar ist und diese Bewegung durch die auf der Schraubenspindel H laufende Stellgabel empfängt. Auf diese Weise kann der Tambour mit verschiedener Geschwindigkeit, bis zu 650 Umgängen pro Minute umgedreht werden. Zur Regulirung der Bewegung des Tambour beim Zurückwickeln des bereits getrockneten Gewebes, sitzt an der Trommelachse eine Bremsscheibe D, und kann der Arbeiter mittelst des Hebels E das Bremsband nach Erforderniß anziehen. 2. Centrifugaltrockenmaschine. Tulpin's Hydro-Extracteur ist im Verticalschnitt durch Figur 4 in 1/15 der wahren Größe dargestellt. Der Antrieb der stehenden Welle d und des auf dieser befestigten Korbes erfolgt durch die Frictionsscheibe m und das Getriebe n, welches durch Drehung des Handrades p dem Mittelpunkt der Scheibe mehr oder weniger genähert werden kann. An der Achse dieses Handrades sitzt ein Kegelrädchen im Eingriff mit einem Zahnsector an einem Hebel, welcher die Nabe des Frictionsgetriebes erfaßt. Um dieses Getriebe in der gewünschten Stellung zu erhalten, ist das Sperrrad g vorhanden. Zum Nachstellen der Scheibe m, z.B. im Falle stattgehabter Abnutzung, dient die gegen die liegende Achse j sich anlegende Stahlschraube o. An der stehenden Welle d ist eine Bremsscheibe r angebracht, welche zugleich als Auffanggefäß für allenfalls herabfließendes Schmieröl dient. Im Uebrigen ist die Einrichtung dieser Centrifugal-Trockenmaschine aus der Abbildung zu entnehmen. 3. Tulpin's Dampfdruckregulator wurde bereits im polytechn. Journal, 1869, Bd. CXCII S. 3 beschrieben.

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