Titel: Bericht über Versuche an einer 400pferdigen Ventil-Dampfmaschine von Gebrüder Sulzer in der Kammgarnspinnerei zu Augsburg; von Prof. C. Linde in München.
Fundstelle: Band 201, Jahrgang 1871, Nr. CXVII., S. 481
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CXVII. Bericht über Versuche an einer 400pferdigen Ventil-Dampfmaschine von Gebrüder Sulzer in der Kammgarnspinnerei zu Augsburg; von Prof. C. Linde in München. Aus dem bayerischen Industrie- und Gewerbeblatt, 1871 S. 131. Mit Abbildungen auf Tab. X. Linde, über Versuche an einer 400pferdigen Ventildampfmaschine. Die Versuche, über welche hier berichtet werden soll, waren dadurch veranlaßt, daß ermittelt werden sollte, ob die von Gebrüder Sulzer in Winterthur gelieferte Dampfmaschine die garantirte Leistung habe. Die Garantie bezog sich auf den Wasserverbrauch für die indicirte Arbeitsleistung und es war somit zunächst bloß die Beantwortung der Frage nothwendig: wie groß der stündliche Wasserverbrauch pro indicirte Pferdest ärke sey. Derselbe sollte gemäß der durch die Lieferanten übernommenen Verpflichtung zwischen 16 und 18 Pfd. liegen. Wenn eine Ausdehnung der Versuche über weitere Fragen statt gefunden hat, so geschah dieß nur insoweit, als es sich leicht im Anschluß an jene Untersuchung durchführen ließ, und geschah theilweise erst, nachdem die Versuche bereits im Gange waren. Es muß dieß voraus geschickt werden, um in den Dispositionen und in der Durchführung der Versuche Manches zu erklären, was in anderer Weise hätte behandelt werden müssen, wenn eine umfassende und wissenschaftlich exacte Unter suchung der Gesammtanlage in allen ihren Organen beabsichtigt gewesen wäre. Insbesondere mußte bei der erheblichen Stärke der Maschine von 400 Pferdekräften und wegen localer Schwierigkeiten auf eine genaue Ermittelung der effectiven Arbeitsleistung der Maschine durch Bremsdynamometer verzichtet werden. Dagegen wurden diejenigen Beobachtungen vorgenommen, welche die Leistung der Dampferzeugungsapparate und des benutzten Brennmateriales zu ermitteln geeignet sind. Die gefundenen Resultate stellen immerhin eine so stattliche Summe interessanter und wichtiger Thatsachen dar, daß deren Veröffentlichung willkommen seyn muß, wobei nur zu wünschen ist, daß durch allgemeinere und häufigere Vornahme solcher Versuche und durch Publication des Gefundenen in der Weise, wie es besonders im Elsaß mehrfach geschehen ist, die Zusammenstellung der Daten ermöglicht werde, welche zu einer vergleichenden Beurtheilung der verschiedenen Systeme von Dampfapparaten erforderlich sind. Alle Angaben und Zahlen, welche hier mitgetheilt werden, beruhen auf sorgfältiger und gewissenhafter Beobachtung und Aufzeichnung, welche zum großen Theil durch Doppelbeobachtung und dadurch controllirt erscheinen, daß die Versuche die beträchtliche Dauer von 4 Tagen umfaßten.An diesen Versuchen haben folgende Herren ohne Unterbrechung theilgenommen: Bissinger, Ingenieur der Maschinenfabrik Augsburg; Hirzel und Märklin, Ingenieure der Maschinenfabrik von Gebr. Sulzer in Winterthur; Maurer, Studirender der polytechnischen Schule in München; Mehl, technischer Dirigent der Augsburger Kammgarnspinnerei; Schoffer, Civilingenieur in Augsburg; Sommer, Techniker in der Augsburger Kammgarnspinnerei; Walther, Ingenieur des bayerischen Dampfkessel-Revisionsvereines, endlich der Berichterstatter. I. Beschreibung der Anlage. Die Augsburger Kammgarnspinnerei bedient sich zum Betriebe ihrer 36780 Spindeln nebst 142 Webstühlen und 3733 Zwirnspindeln in erster Linie dreier Turbinen von zusammen 80 bis 90 Pferdestärken und sodann zur Ergänzung der erforderlichen Betriebskraft der den Versuchen zu Grunde gelegenen Dampfmaschine. Die Maschine. Diese von Gebrüder Sulzer in Winterthur (Schweiz) nach eigenem Constructionssystem erbaute und seit Mitte December 1870 im Betriebe befindliche Maschine ist eine liegende Zwillingsmaschine mit Ventilsteuerung, variabler vom Regulator abhängiger Expansion und mit Condensation.Eine solche Hochdruckdampfmaschine von Gebrüder Sulzer — mit deren neuer cylindrischen Geradführung des Querhauptes der Kolbenstange und mit deren besonderer Ventilsteuerung versehen — gehörte zu den schönsten und zweckmäßigst construirten Dampfmaschinen, welche auf der Weltausstellung zu Paris i. J. 1867 zu sehen waren. Eine Beschreibung derselben hat Prof. Carl Jenny in seinem Bericht über die Motoren im officiellen österreichischen Ausstellungsbericht (sechste Lieferung, Heft 4, S. 102) mitgetheilt; die seinem Bericht beigegebenen Figurentafeln enthalten ein perspectivisches Bild der Maschine, ferner das genaue Detail des Dampfcylinders mit den Ventilen, dann der Steuerung und des Regulators.A. d. Red. Ihre Dimensionen sind folgende: Kolbendurchmesser 0,7 Meter, Kolbenhub 1,5 Meter. Sie läuft mit einer mittleren Geschwindigkeit von 40 Umdrehungen pro Minute, so daß die mittlere Kolbengeschwindigkeit 2 Meter beträgt. Auf der Kurbelwelle befindet sich das mit Zahnkranz versehene Schwungrad von 6,87 Meter Durchmesser und greift in ein auf einer hohlen Achse sitzendes Zahnrad von 2,35 Meter Durchmesser ein. Von dieser hohlen Achse wird die Transmissionswelle umfaßt, so daß durch Einrückung einer Kuppelung die Wirkung der Kraftmaschinen combinirt werden kann. Der Dampfeintritt aus der vom Kesselhause kommenden Rohrleitung findet durch Vermittelung der die Cylinder völlig umschließenden Dampfmäntel statt, so daß die durch Excenter geöffneten und durch Federn geschlossenen (Doppelsitz-) Einlaßventile von 186 Millimeter mittlerem Durchmesser hart bei der Eintrittsstelle in den Cylinder die Verbindung zwischen jenem durch den Mantel gebildeten Raum und dem Raum hinter dem Kolben herstellen. Der „schädliche Raum“ beträgt hierbei circa 3 Procent. Der Dampfaustritt findet je durch die beiden vermittelst Excenter geöffneten und geschlossenen Auslaßventile in die auf der Rückseite der Cylinder gelegenen Condensatoren statt. Die Anordnung der Condensatorpumpen c, deren Bewegung durch die nach rückwärts verlängerten Kolbenstangen b vermittelst der Winkelhebel d, sowie die Ableitung des Condensationswassers aus den Dampfmänteln und des Kühlwassers aus den Condensatoren ist aus Fig. 19 der bezüglichen Abbildungen ersichtlich. Die Kesselanlage. Zum Betriebe der besprochenen Maschine dienen sechs neben einander liegende Dampfkessel, welche drei verschiedenen Typen angehören. Die Kessel Nr. 1, 2 und 3 sind einfache cylindrische Kessel mit je zwei Vorwärmern, die Kessel Nr. 4 und 5 sind Röhrenkessel mit je 95 Rauchröhren von 85 Millimeter innerem Durchmesser, der Kessel Nr. 6 endlich ist ein Fairbairn-Kessel mit zwei Vorwärmern. Bei sämmtlichen sechs Kesseln findet dreifache Circulation der Feuergase statt, welche durch einen gemeinsamen Kamin von 38 Meter Höhe und 1,75 Meter Durchmesser im Lichten (bei achteckigem Querschnitt) abziehen. Besonders bemerkenswerth ist die Einrichtung der Feuerroste. Die dem technischen Dirigenten des Etablissements, Hrn. Mehl, seit einem Jahre patentirte und bereits vielfach mit vorzüglichem Erfolge angewendete Construction dieser PlanrosteMitgetheilt im polytechn. Journal Bd. CXCIX S. 436 (zweites Märzheft 1871). bietet, besonders für die Verbrennung kleinkörnigen Materiales, große Vorzüge. Zur Erfüllung der vor Allem für solches Brennmaterial vorliegenden Hauptbedingung gleichmäßiger, fein vertheilter Luftzuführung ist die aus Fig. 16 ersichtliche Anordnung und Dimensionirung gewählt. Die Stäbe sind mit ihren Enden so neben einander gelegt, daß sie bei seitlicher Unverschiebbarkeit sich in der Längenrichtung nach Bedürfniß bewegen können, ohne daß zwischen liegende Brennmaterialtheile hinderlich seyn können, wie dieß bei gestoßenen Stäben der Fall ist. Durch die starke Abrundung der Enden ist das Aufstoßen der Stäbe durch die Schürwerkzeuge, überhaupt das Hängenbleiben der letzteren vermieden. Da die obere Stabdicke 6 Millimeter bei 2 Millimeter Luftöffnung, die untere 4 Millimeter beträgt, so umfaßt der freie Querschnitt für den Luftzutritt oben 25 und unten 50 Proc. der Rostfläche. Als Brennmaterial dient für alle sechs Kessel Penzberger Kohlenklein, „Gries“ und „Mischkohle,“ welches in ganz dünnen Schichten aufgetragen wird, wodurch verhältnißmäßig große Rostflächen bedingt werden. Die Größe der Heizfächen und Rostflächen bei den sechs Kesseln ist folgende: Heizfläche bayerische Rostfläche Quadratfuß Verhältniß der Rostfläche zur Heizfläche Nr. 1 644 21 1/30 Nr. 2 481 23 1/22 Nr. 3 644 20,5 1/31 Nr. 4 1302 24 1/54 Nr. 5 1302 21 1/63 Nr. 6 1100 24,5 1/45 Die gesammte Heizfläche beträgt 5473 Quadratfuß oder 466 Quadratmeter; die gesammte Rostfläche aber 134 Quadratfuß oder 11,4 Quadratmeter; das Gesammt-Flächenverhältniß also 1/40. Der Dampfdruck in den Kesseln ist auf 5 Atmosphären Ueberdruck normirt. Die Speisung dieser Kessel geschieht durch zwei mit Oberflächencondensation versehene Dampfpumpen (Fig. 17 und 18), so daß das Speisewasser durch den Abdampf derselben vorgewärmt wird. Die Dampfentnahme findet in üblicher Weise dadurch statt, daß aus jedem Kessel, durch ein Ventil abschließbar, ein Dampfrohr in das zum Maschinenhaus führende Hauptrohr mündet, welches seinerseits durch ein Hauptventil geschlossen werden kann. Dieses Hauptrohr hat bei 0,21 Meter Durchmesser die beträchtliche Länge von 63,8 Meter aus dem Grunde, weil die Aufstellung der neuen Maschine localer Zweckmäßigkeitsrücksichten wegen in jener Entfernung von der bereits bestehenden Kesselanlage geboten erschien. Zur Ansammlung und Entfernung der hierdurch bedingten beträchtlichen Condensationswassermenge dient ein vor dem Maschinenhause aufgestellter Condensationstopf. (Dieses Condensationswasser, sowie das aus den Dampfmänteln der Cylinder und aus dem Condensator kommende Wasser findet bei dem starken Bedarf an warmem Wusser in der Fabrik zweckmäßige Verwendung.) Alle Kessel sind mit Federmanometern versehen; außerdem ist an den Enden der Hauptleitung im Kesselhause und im Maschinenhause ein solches Manometer angebracht. II. Dispositionen für die Versuche. Zur Beantwortung der Hauptfrage: wie groß der stündliche Wasserverbrauch pro indicirte Pferdestärke sey, war die Erfüllung folgender Bedingungen erforderlich: 1) constante Füllung in den Cylindern, 2) annäherungsweise constante Geschwindigkeit, 3) constanter Druck in der Hauptleitung, 4) constanter Condensatordruck, 5) Messung der während einer beträchtlichen Arbeitsdauer verbrauchten Wassermenge und 6) Zählung der während dieser Dauer von der Maschine gemachten Umdrehungen. Wäre die genaue Erfüllung aller dieser Bedingungen möglich gewesen, so hätte die Abnahme einiger Diagramme mit dem Watt'schen Indicator die präcise Beantwortung jener Frage gestattet. Da aber eine solche genaue Erfüllung nicht zu erwarten war, so wurde zu möglichster Eliminirung aller aus unvermeidlichen Schwankungen resultirenden Fehler die Abnahme einer sehr großen Zahl von Diagrammen während einer längeren Dauer in regelmäßigen Intervallen beschlossen. Diese Dauer wurde zu 4 Tagen à; 12 Stunden, also zu 48 Stunden festgesetzt, innerhalb welcher von 10 zu 10 Minuten je auf beiden Cylinderseiten Diagramme abgenommen werden sollten, so daß die hohe Zahl von ungefähr 4×6×48 = 1152 Diagrammen erhalten werden mußte. Auf diese Art durfte darauf gezählt werden, daß einerseits alle eintretenden Schwankungen, sowie etwaige Störungen in der Abnahme der Diagramme selbst ausgeglichen, und ein vollkommen zuverlässiger Mittelwerth zu erzielen seyn werde. Zur Abnahme der Indicatorcurven war folgende Einrichtung getroffen: Auf der Achse e (Fig. 19) des zur Bewegung der Condensatorpumpen dienenden Winkelhebels war ein Segment aufgekeilt, welches durch ein Hanfband i seine Bewegung auf eine durch ein Kautschukrohr g gespannte und zurückgeleitete Rolle m übertrug. Auf gleicher Achse mit letzterer befand sich eine kleinere Rolle, um welche die zur unmittelbaren Bewegung der Indicatortrommel dienende Hanfschnur f geschlungen war. Zur Aufnahme der Indicatoren waren vorn und hinten an jedem Cylinder der Achsenhöhe entsprechende Ansatzstücke angeschraubt. Bei dieser Anordnung und Uebertragung der geradlinigen in die rotirende Bewegung konnten allerdings die Diagramme kein vollkommen richtiges Bild von den jeder Kolbenstellung entsprechenden Dampfspannungen geben. Da aber wegen des großen Hubes von einer directen Ableitung der Bewegung von der Kolbenstange resp. vom Kreuzkopfe aus abgesehen war, so wäre auch bei Führung des Hanfbandes durch einen Hebel statt durch das Segment wegen Einflusses der ziemlich kurzen Lenkstange k die Beziehung zwischen dem Diagramm und der Kolbenbewegung keine absolut genaue gewesen. Deßhalb war die sichere Führung durch das Segment vorgezogen worden. Der Fehler, der hierbei den Indicatorcurven bezüglich der Größe der indicirten Arbeit anhaftet, konnte einerseits nur unbedeutend seyn, andererseits mußte sich derselbe vollständig eliminiren lassen, wenn nur an einem Diagramme eine genaue Correction vorgenommen, und dieselbe auf die übrigen übertragen wurde, da die Diagramme so wenig von einander abweichen, daß der Fehler als ein constanter anzusehen war. Für die Erfüllung der beiden ersten Bedingungen, also für die Erhaltung constanter Arbeitsleistung, war der Umstand sehr günstig, daß zum Betriebe des Etablissements neben der Dampfmaschine, wie oben erwähnt, drei Turbinen dienen. Man konnte also die Maschine ihre gewöhnliche Arbeit verrichten und dabei alle Schwankungen in der zum Betriebe der Fabrik erforderlichen Arbeitsleistung durch die Turbinen allein übernehmen lassen. Es wurde zu diesem Zwecke der Regulator von der Maschine entfernt, und die Steuerung — vorausgegangenen Versuchen mit dem Indicator entsprechend — so regulirt, daß bei 5 Atmosphären Ueberdruck in der Rohrleitung und bei 40 Umdrehungen pro Minute eine Arbeit von circa 400 Indicatorpferdestärken durch die Maschine verrichtet wurde. Die Füllung, welche circa 10 Proc. betrug, war also vollständig constant gemacht, so daß die Schwankungen in der Arbeitsleistung, so weit sie durch die Turbinen nicht ausgeglichen wurden, nur in kleinen Aenderungen der Geschwindigkeit sich äußern konnten. Da nun mäßige Differenzen in der Geschwindigkeit die Dampfarbeit während einer Umdrehung nicht bemerkbar verändern können, die Zahl der Umdrehungen aber beobachtet werden sollte, so war thatsächlich den ersten Bedingungen vollständig entsprochen. Um übrigens den Grad der Geschwindigkeitsdifferenzen beobachten zu können, war im Maschinenhause ein sehr empfindliches Centrifugalpendel aufgestellt, welches die kleinsten Geschwindigkeitsdifferenzen ersichtlich machte. Zur Constanthaltung des Dampfdruckes mußte man sich damit begnügen, die Heizung und Speisung der Kessel möglichst gleichmäßig zu halten und nach den Manometerständen zu reguliren. Es konnte hierbei nicht darauf gerechnet werden, daß es gelingen werde, die Schwankungen innerhalb sehr enger Grenzen zu halten, und wurde gerade deßhalb die fortdauernde Abnahme von Indicatorcurven unter gleichzeitiger Beobachtung der Manometerstände für nothwendig erachtet. Die Mittelwerthe 'aus beiden Beobachtungen ließen dann aber auf ein immerhin fehr genaues Resultat zählen. Die Constanthaltung des Condensatordruckes war hinreichend genau durch Zuführung constanter Kühlwassermengen garantirt. Ein Quecksilbervacuummeter und ein Federvacuummeter sollten die etwa eintretenden Differenzen angeben, aus deren Aufzeichnung wiederum der Mittelwerth zu suchen war. Die Ablesung der Dampfspannungen konnte nur an den oben erwähnten Federmanometern vorgenommen werden, da ein Quecksilbermanometer nicht zur Verfügung stand. Es wurden aber sämmtliche Manometer mit einem Normal-Federmanometer verglichen, welches vor und nach den Versuchen an einem Quecksilbermanometer im Laboratorium für Maschinenlehre an der polytechnischen Schule in München verificirt worden ist. Zur Messung der während der vier Versuchstage verbrauchten Dampfmenge waren folgende Dispositionen getroffen: Die Saugpumpen a (Fig. 17 und 18) der beiden Dampfpumpen, welchen der Dampf nicht durch die zum Betriebe der Dampfmaschine dienende Kesselanlage geliefert wird, heben das Speisewasser aus dem Brunnen b abwechselnd in zwei geaichte Fässer I und II, aus welchen die Druckpumpen c die Kessel gemeinsam speisen. Dabei wird das eine Faß je bis zu einem Ueberlaufe gefüllt, während das andere Faß nach Bedarf der Speisung geleert wird. Da also die jeder Füllung und Entleerung entsprechende Wassermenge dieselbe seyn mußte, so war nur eine Notirung der Füllungen erforderlich, welche neben der Anzahl den Zeitpunkt der Füllungen, sowie die Temperatur des Speisewassers umfassen sollte. Die Aichung der beiden Fässer wurde in der Art vorgenommen, daß dieselben bis zum Ueberlauf gefüllt und dann mit Hülfe eines bis in die Vertiefung des Ablaufrohres reichenden und durch einen Hahn abschließbaren Hebers in Gefäße geleert wurden, deren Füllung unter jedesmaliger Tarirung abgewogen wurde. Diese Messung ergab beim Faß I einen Fassungsraum für 1578,4 Zollpfd., beim Faß II für 1581,2 Pfd. Wasser. Wenn hierdurch eine sehr genaue Controlle für das in die Kessel (durch eine gemeinsame Leitung) gepumpte Wasser gegeben war, so mußten noch folgende Momente berücksichtigt werden, um zu einem richtigen Resultate für den Dampfverbrauch zu gelangen. Erstlich mußte dafür gesorgt werden, daß bei Beginn und bei Beendigung der Versuche gleich große Wassermengen in dem Kessel sich befänden. Sodann sind die etwaigen Verluste der Kessel durch Undichtheiten zu ermitteln, auf welche man bei sechs größtentheils älteren Kesseln immerhin gefaßt seyn mußte. Während der eigentlichen Arbeitsperiode lassen sich solche Verluste im Allgemeinen nicht quantitativ nachweisen, dagegen läßt sich wohl nachweisen, ob über Nacht während des Stillstandes eine Wasserabnahme in den Kesseln stattfindet, wenn Abends und Morgens, nach Beendigung und Wiederaufnahme der Arbeit, die Wasserstände bei gleichen Dampfspannungen gemessen werden. Freilich läßt eine so ermittelte Abnahme nicht mit Genauigkeit auf den während der Arbeitszeit stattfindenden Verlust schließen, immerhin aber darf angenommen werden, daß der Verlust während des Stillstandes wegen der eintretenden Abkühlung eher größer ist, als während der Heizperiode. Es wurde festgesetzt, daß die Messung der Wasserstände nicht bloß zu genannten Zeiten, sondern überhaupt von halber zu halber Stunde vorgenommen werden solle, und wurden hierzu besondere Maaßstäbe aus Flacheisen vorgerichtet, welche an einem rechtwinkelig gebogenen Ende zugeschärft waren. Die Schneide war an das Niveau im Wasserstandsglas zu halten, während von einem Fixpunkte am unteren Gehäuse aus je ein Bleistiftstrich zu ziehen war, dessen Entfernung von der Schneide mit einem Maaßstabe bestimmt werden sollte. Endlich mußte wenigstens ein Theil des im Condensationstopfe in der Hauptdampfleitung sich ansammelnden Wassers der abnormen Länge dieser Leitung wegen in Abzug gebracht werden. Es wurde als normale Rohrlänge eine solche von circa 20 Meter angenommen, so daß zwei Drittheile jenes Condensationswassers bei Berechnung der verbrauchten Dampfmenge abgezogen werden sollten. Hierzu war die Gewichtsbestimmung jener Wassermenge nothwendig, welche in der Weise geschehen sollte, daß aus dem durch einen Hahn abschließbaren Austrittsrohre tragbare Gefäße gefüllt und einzeln abgewogen werden sollten. Zur Erfüllung der letzten der vorhin aufgezählten Bedingungen wurde ein Tourenzähler so mit der Maschine in Verbindung gebracht, daß er direct die Anzahl der Umdrehungen abzulesen gestattete und fortwährend den Beobachtern vor Augen blieb. Damit waren die zur Erledigung der Hauptfrage erforderlichen Dispositionen erschöpft. Es sollten aber noch eine Reihe solcher Beobachtungen und Arbeiten angeschlossen werden, welche leicht vorzunehmen waren, und zur Ermittelung der Bedingungen dienen konnten, unter welchen einerseits die Maschine, andererseits die Dampferzeugungsapparate functioniren. In ersterer Beziehung wurde festgesetzt, daß, wenn auch auf Bremsversuche verzichtet werden mußte, doch der Leerlauf der Maschine untersucht werden sollte, daß also Curven von der mit gleicher Geschwindigkeit leer laufenden Maschine abgenommen werden sollten. Da erfahrungsgemäß die hierdurch bestimmbaren constanten Widerstände der Maschine viel beträchtlicher sind, als die variabeln, und da das Verhältniß der letzteren zu jenen aus früheren Versuchen an Maschinen ähnlicher Construction bekannt ist, so konnte darauf gerechnet werden, daß auch die effective Leistung der Maschine mit sehr angenäherter Richtigkeit gefunden werden würde. Fernerhin sollten die in den Dampfmänteln und in den Cylindern während der Arbeit condensirten Wassermengen bestimmt, sowie Notirungen der Wassertemperaturen in den Condensatoren vorgenommen werden. Bezüglich der Dampferzeugungsapparate war vor Allem die Frage nach dem Brennmaterialverbrauch zu untersuchen. Es war im Kesselhause eine Decimalwaage in das Pflaster so eingelassen, daß mit den zur Zufuhr dienenden tarirten eisernen Handkarren bequem aufgefahren und deren Inhalt gewogen werden konnte. Die Ermittelung der Leistungsfähigkeit je eines der drei Kesselsysteme, welche allerdings von großem Interesse gewesen wäre, war nicht durchführbar, weil die Speisung eine gemeinsame seyn sollte, um größere Schwankungen in den Dampffpannungs-Verhältnissen der einzelnen Kessel zu vermeiden. Dagegen sollte mit zwei sehr verschiedenen Kohlengattungen geheizt werden, und zwar an den beiden ersten Tagen mit ⅓ Penzberger „Mischkohle“ und ⅔ Penzberger „Gries,“ an den beiden letzten Tagen aber mit Saarkohle Rheden I. Der Schlackengehalt beider Kohlensorten sollte in gleicher Weise wie die zugeführte Kohle jeden einzelnen Tag abgewogen werden. Fernerhin war die leicht durchführbare Beobachtung und Aufzeichnung der Temperaturen in Aussicht genommen, mit welchen die Verbrennungsgase aus den Zügen der einzelnen Kessel in den gemeinsamen Abzugscanal treten. Die Einrichtungen für diese Ablesungen konnten übrigens erst im Laufe des ersten Versuchstages vorgenommen werden. Es wurde von jedem Kesselsystem je ein Kessel ausgewählt und zwar die Kessel Nr. 2, 4 und 6. Unmittelbar hinter den Registern wurden bei Nr. 2 und 4 in der Decke der Feuercanäle Löcher gebohrt und in dieselben Eisenrohre eingesetzt, welche unten durch Verschraubung geschlossen und so lang waren, daß sie nahezu bis zum Boden der Feuercanäle reichten; dieselben wurden sodann mit Talg gefüllt und in diese Füllung lange Quecksilberthermometer eingetaucht, welche ihrerseits nahezu das untere Ende der Eisenrohre erreichten. Auf diese Art durfte man erwarten, vollkommen zuverlässig je die Maximaltemperatur der abziehenden Gase zu ermitteln. Beim Kessel Nr. 6 mußte von der Seite angebohrt und das Eisenrohr schräg eingeführt werden, so daß es allerdings nicht mit allen Schichten des Feuerluftstromes in Berührung kam, weßhalb während der Versuche die Höhe des Bohrloches mehrfach verlegt wurde. Die Vertheilung der Arbeiten auf die Beobachter wurde in der Weise vorgenommen, daß vier derselben paarweise und abwechselnd einerseits die Aufnahme der Indicatorcurven, andererseits die Messung der Speisewasser-Mengen und Temperaturen übernahmen, ein fünfter Beobachter sollte mit einem Gehülfen den Brennmaterialverbrauch, sowie die Wasser- und Manometerstände im Kesselhause, ein sechster die Temperaturen der abziehenden Feuergase notiren, endlich hatten zwei Beobachter die in der Dampfleitung, in den Dampfmänteln und in den Cylindern condensirten Wassermengen zu wägen, sowie die Ablesungen der Manometer- und Vacuummeterstände im Maschinenhause und der Temperaturen in den Condensatoren zu besorgen. III. Gang der Versuche. Die Versuche begannen Dienstag früh 5½ Uhr und wurden in der festgesetzten Weise bis Freitag Abend 8 Uhr durchgeführt. Jeden Morgen zu eben genannter Stunde waren die Beobachter auf ihren Posten, welche sie erst nach Abstellung der Maschine um 12 Uhr verließen. Vor der um 1 Uhr stattfindenden Ingangsetzung wurden die Arbeiten wieder aufgenommen und nach 7 Uhr Abends beendet. Sämmtliche Beobachter haben diesen anstrengenden Turnus ohne Unterbrechung eingehalten. Es ist während dieser ganzen Dauer überhaupt keine Störung vorgekommen, welche die Zuverlässigkeit der Resultate in Frage stellen und die Einschließung der möglichen Fehler innerhalb enger Grenzen verhindern könnte. Als wesentlichste Störung muß angegeben werden, daß am ersten Vormittage der Tourenzähler eine Zeit lang versagte, so daß man genöthigt war, den Mittelwerth aus den übrigen sieben halben Tagen auf jenen zu übertragen. Als weitere Störungen sind besonders solche in der Functionirung der Indicatoren zu bezeichnen. Namentlich hat sich mehrfach eine unfreie Bewegung der Indicatorkolben bei den niedrigen (Condensator-) Spannungen gezeigt, so daß wegen mangelhaft ausgebildeten Vacuums eine beträchtliche Anzahl von Diagrammen cassirt werden mußte, was übrigens bei der großen Zahl von 1150 wirklich abgenommenen Diagrammen leicht geschehen konnte, ohne eine merkliche Beeinflussung des Mittelwerthes befürchten zu müssen. Es kamen im Ganzen fünf Indicatoren Elliot'scher Construction in Verwendung, und zwar functionirten die Instrumente A, D, E fortdauernd, während B am letzten Nachmittage durch C ersetzt wurde. Die Instrumente A und B hatten seit der letzten Verificirung ihrer Scalen längere Zeit gearbeitet. Um etwa eingetretene Differenzen zu ermitteln, wurden sämmtliche Instrumente nach Ablauf der Versuche im Laboratorium für Maschinenlehre an der polytechnischen Schule in München an einem Quecksilbermanometer mit Dampfdruck nochmals geprüft und hiernach die Scalen zur Berechnung der mittleren Spannungen festgestellt. In den sonstigen Beobachtungen sind folgende Unregelmäßigkeiten vorgekommen: Die Manometerstände im Maschinenhause sind erst von 8 Uhr des zweiten Morgens an regelmäßig alle 10 Minuten notirt worden, und dieß geschah von da an auch am Anfang der Dampfleitung im Kesselhause in gleichen Intervallen, während am ersten Tage dort von halber Stunde zu halber Stunde abgelesen war. Die Vacuummeterstände und Condensatortemperaturen sind nur an den beiden letzten Tagen regelmäßig von 10 zu 10 Minuten notirt worden, endlich konnte die Ablesung der Temperaturen der abziehenden Gase erst um 11 Uhr Vormittags des ersten Tages begonnen werden. Am 22. März Mittags wurden mehrere Leerlauf-Diagramme abgenommen, nachdem die Transmission ausgekuppelt war. Hierbei wurde in der Rohrleitung eine Dampfspannung von 2 Atm. hergestellt und dann so lange gedrosselt, bis die Maschine 40 Umdrehungen machte. Am 25. März wurde dieselbe Arbeit ohne Auskuppelung der Transmission (mit sämmtlichen Riemen auf den Leerlaufscheiben) vorgenommen. Die Abmessung der Speisewassermengen, der Wasserstände an den Kesseln, sowie der verschiedenen Condensationswassermengen hat ohne jegliche Störung stattgefunden. Hinsichtlich der Speisewassertemperaturen wurde am zweiten Versuchstage die Einrichtung angefügt, daß an dem zu den Kesseln führenden Speiserohr ein Zweigröhrchen mit Hahn angebracht wurde, um nicht bloß die Temperatur in den Fässern, sondern auch die durch den Abdampf der Speisepumpe erhöhte Temperatur in der Leitung messen zu können. Die Ermittelung des Brennmaterial-Verbrauches ist mit vollkommener Genauigkeit während der vier Tage in der Weise durchgeführt, daß continuirlich in dem Maaße, in welchem es consumirt wurde, zugefahren und abgewogen und daß jeden Abend sorgfältig sowohl hinsichtlich der im Laufe des Tages verbrannten Menge, als des entsprechenden Schlacken- und Aschengewichtes abgeschlossen worden ist. Dem Programme gemäß wurde am 21. und 22. März ⅓ Penzberger „Mischkohle“ und ⅔ Penzberger „Gries“ zur Heizung gebraucht, während am 23. und 24. März mit Saarkohle Rheden I geheizt wurde. Da die Heizanlage für das erstgenannte Brennmaterial construirt ist, so mußte eine relativ geringere Leistung der Saarkohle erwartet werden. Um die Verbrennung derselben aber doch unter möglichst günstigen und annähernd normalen Bedingungen zu erzielen, wurde bei denjenigen Kesseln, welche ein sehr großes Verhältniß der Rost- zur Heizfläche hatten, die Rostfläche in der nachstehenden Weise dadurch verkleinert, daß ein Theil derselben mit Chamottesteinen verdeckt wurde. Textabbildung Bd. 201, S. 493 Für „Gries“ Für Saarkohle; Rostfläche; Verhältniß; Rostfläche; Verhältniß Es war hierdurch das Gesammt-Flächenverhältniß von 1/40 auf 1/55 reducirt worden. Bei dieser mehrere Stunden in der Nacht vom 22. auf 23. März andauernden Arbeit der Rostverkleinerung war es allerdings unvermeidlich, daß eine erhebliche Abkühlung der genannten Kessel und ihrer Einmauerung eintrat. Da die in den beiden ersten Tagen verbrannte Mischung von Penzberger Kohlenklein in Folge dreiwöchentlichen Regenwetters bei Lagerung im Freien sehr naß war, so wurde der Wassergehalt (gegenüber dem lufttrockenen Zustande) aufgesucht, und zwar einerseits dadurch daß die abgewogene Füllung eines Handkarrens auf der Decke der Kesseleinmauerung ausgebreitet, nach 24 Stunden sorgfältig gesammelt und wiederum abgewogen wurde, andererseits dadurch daß mehrmals je ein Pfund Gries oder Mischkohle von verschiedenen Stellen der Kohlenhaufen in ein Blechgefäß genommen, auf einer feinen Waage abgewogen und sodann das Gefäß so lange auf einen Dampfdom zur Austrocknung gestellt wurde, bis keine Gewichtsabnahme mehr bemerkbar war. Wurde das Gefäß dann in's Freie gesetzt, so nahm es aus der Luft wieder eine gewisse Wassermenge auf. Die Differenz des nunmehrigen Gewichtes zu dem ursprünglichen ist dann der Berechnung des Wassergehaltes zu Grunde gelegt worden. IV. Resultate der Versuche. Am 25. und 26. März wurde die gemeinsame Zusammenstellung und Berechnung der Versuchsresultate vorgenommen. 1) Bestimmung der geleisteten Dampfarbeit. Die Elemente zur Bestimmung der während der vier Tage geleisteten Dampfarbeit in Pferdestärken sind: a) Größe der Dampfarbeit pro Hub, b) Tourenzahl, c) Arbeitsdauer. Die Dampfarbeit pro Hub wiederum ergibt sich, da die Füllung eine constante war, aus dem mittleren Dampfdrucke, aus der Kolbenfläche und aus der Hublänge. Der mittlere Dampfdruck ist als variabel zu betrachten, da die Kessel- und Condensatorspannung innerhalb gewisser Grenzen schwankten. Um einen zuverlässigen Mittelwerth zu erhalten, mußte eine große Anzahl der abgenommenen Diagramme und zwar aus allen und möglichst gleich weit von einander liegenden Intervallen ausgerechnet werden. Es wurden zu diesem Zwecke je von den 36 während eines halben Arbeitstages pro Cylinderseite von 10 zu 10 Minuten abgenommenen und in ihrer Reihenfolge numerirten Diagrammen 15 in der Weise ausgesucht, daß je eine Nummer übersprungen wurde, und außerdem diejenigen Diagramme beseitigt wurden, an welchen sich eine durch mangelhafte Functionirung eines Apparates entstandene Unvollkommenheit zeigte. Auf diese Art wurden 4 × 8 × 15 = 480 Diagramme gewonnen, welche man mit Hülfe von vier Amsler'schen Planimetern ausrechnete. Auf Grund der hiernach verificirten Scalen für die bei jedem Diagramme benutzten Instrumente ergeben sich die in Tabelle I enthaltenen Werthe für den mittleren Dampfdruck an jedem Tage. Eine Controlle für die Richtigkeit jener (auf den beigegebenen Abbildungen angegebenen) Scalen für die ganze Dauer der Versuche ergibt sich durch Vergleichung der aus denselben ermittelten Dampfspannungen in den Cylindern während der Volldruckperiode. Wurden die Mittelwerthe dieser Spannungen aus allen mit je einem Instrumente abgenommenen Diagrammen aufgesucht, so mußten sich nahezu gleiche Werthe ergeben. Diese Rechnung ist durchgeführt worden, und fanden sich folgende Zahlen für die vier Instrumente A, , B, , D und E, welche an allen vier Tagen functionirt haben: Instrument A B D E Mittelwerth der Anfangsspannungen in Atmosphären 4,89 4,83 4,88 4,88 Der Gesammtmittelwerth ist also 4,87 Atmosphären. Die größte Abweichung (beim Apparat B) beträgt sonach noch nicht 1 Procent. Für den Apparat C findet sich die mittlere Anfangsspannung zu 4,95 Atm., was gut mit dem Mittelwerthe (4,93 Atm.) der übrigen Apparate für den 24. März Nachmittags, an welchem dieser Apparat arbeitete, übereinstimmt. Da der mittlere Druck am Ende der Dampfrohrleitung, wie sich unten ergibt, 5,02 Atm. betrug, so hat beim Durchgange durch die Dampfmäntel und durch die Ventile eine Reduction um 0,15 Atm. stattgefunden. Die Uebereinstimmung welche zwischen diesen Zahlen herrscht, darf wohl als eine Garantie fär die Exactheit der gefundenen Resultate angesehen werden. Zur Bestimmung der Kolbenfläche wurde eine directe Messung der Cylinderdurchmesser (nach Abnahme der Cylinderdeckel), sowie der beiderseitigen Kolbenstangendurchmesser vorgenommen, welche in Millimetern ergab Durchmesser Rechter Cylinder Linker Cylinder des Cylinders 702 703 der vorderen Kolbenstange 105 105 der hinteren Kolbenstange 104 105 Hieraus berechnet sich die mittlere Kolbenfläche beim rechten Cylinder zu 3784,7, beim linken Cylinder zu 3794,9 Quadratcentimeter. Der Hub wurde bei beiden Cylindern aus den Endstellungen des Kreuzkopfes zu genau 1,5 Meter abgemessen. Nun ließ sich die mittlere Dampfarbeit pro Hub ausrechnen,Mittelst der Formel L Meterkilogramme = 1,0334 p F s, wobei p den mittleren Dampfdruck in Atmosphären, F die Kolbenfläche in Quadratcentimetern und s den Hub in Metern ausdrücken. wobei noch der Fehler zu corrigiren war, welcher (wie oben auseinandergesetzt ist) von der Art der Bewegungsübertragung herrührt. Die Correction dieses Fehlers wurde in der Art vorgenommen, daß in je einem vergrößerten Diagramme für die vordere und hintere Seite eines Cylinders die aus dem geometrischen Zusammenhange durch Zeichnung sich ergebende Verschiebung von je 50 Ordinaten aufgesucht und die Differenz der ursprünglichen Fläche zu der aus den neuen Ordinaten sich ergebenden Fläche bestimmt wurde. Die Bewegung der Lenkstange k (Fig. 19) bedingt eine größere Flächendifferenz für die vordere als für die hintere Cylinderseite. Erstere wurde zu 1,70 Proc., letztere zu 0,83 Proc., im Mittel also eine Flächendifferenz von 1,26 Procent gefunden, um welche die mittleren Dampfspannungen zu verkleinern sind. Wegen der geringen Verschiedenheit der Diagramme unter einander durfte diese Correction als eine constante betrachtet und gleichmäßig auf alle Diagramme angewendet werden. Um nun auf die mittlere Dampfarbeit pro Tag und Pferdestärke überzugehen, war die gefundene Dampfarbeit pro Hub (L Meterkilogrm.) mit der doppelten Anzahl der in jedem Tage gemachten Touren zu multipliciren und mit der Anzahl der Secunden (welche der jeweiligen Arbeitsdauer entsprechen), sowie mit 75 (Anzahl der Secundenmeterkilogramme pro Pferdestärke) zu dividiren. Die Tourenzahlen, sowie die Arbeitsdauer waren aus den Notirungen der Beobachter zu entnehmen.Die Anlaufperiode hat nie mehr als 10 bis 12 Touren umfaßt. In Tabelle I sind die Werthe für die Dampfarbeit in Pferdestärken eingezeichnet, wie sie sich aus dieser Rechnung ergeben haben. TabelleI. Textabbildung Bd. 201, S. 496 Tag; Mittlere Damfspannung in Atmosphären; Rechter Cylinder Linker Cylinder; Tourenzahl der Machine Arbeitsdauer in Minuten Mittlere Tourenzahl pro Minute; Rechter Cylinder Linker Cylinder; Mittlere Damfarbeit in Pferdestärken Für den ersten Vormittag ist der Mittelwerth aus den sieben anderen halben Tagen unter Reduction auf die Arbeitsdauer eingesetzt. Da die Differenzen in der Arbeitsdauer für die verschiedenen Tage gering sind, so kann ohne Weiteres das arithmetische Mittel aus den Werthen für die tägliche Dampfarbeit als Gesammtmittelwerth betrachtet werden. Hieraus ergibt sich aber die mittlere Dampfarbeit während der Versuchsdauer zu 400,34 Indicatorpferdestärken. Die Vergleichung der Werthe für die tägliche Dampfarbeit in Tab. I zeigt erstlich, daß im rechten Cylinder die Füllung eine größere gewesen seyn muß, als im linken, was die Betrachtung der Diagramme auch bestätigt; sodann läßt sie die Differenzen zwischen der im rechten und im linken Cylinder geleisteten Dampfarbeit an den verschiedenen Tagen ungleich erscheinen. Da aber keine bemerkbaren Differenzen in den Condensatorspannungen stattgefunden haben, so können jene Ungleichheiten nur von ungleicher Functionirung der Indicatoren herrühren. Es ist oben gezeigt worden, daß die Scalen mit den Mittelwerthen der Anfangsspannungen sehr gut übereinstimmen. Wenn also trotzdem in den Mittelwerthen der mittleren Spannungen sich größere Differenzen ergeben (deren Maximum übrigens 4 Procent beträgt), so muß wohl auf kleine Verschiedenheiten in dem Verhalten der Instrumente bei den niedrigen (Condensator-) Spannungen geschlossen werden. Vergleicht man nun darauf hin die von den verschiedenen Instrumenten aufgezeichneten Diagramme, z. B. die gerade herausgegriffenen und mit absoluter Treue copirten Diagramme (Nr. 1–4), so erkennt man, daß der Apparat B, welcher thatsächlich größere mittlere Spannungen geliefert hat, als die übrigen Apparate, obwohl er den kleinsten Mittelwerth für die Anfangsspannungen ergab, das stärkste Vacuum zeigt. Während die mit den übrigen Instrumenten abgenommenen Diagramme durchweg im Mittel einen Condensatordruck von mehr als 1/5 Atm. am Ende des Rückganges zeigen, geht bei B das Vacuum auf 0,18 Atm. herunter, und außerdem zeigt sich dieser geringere Druck schon füher und gleichmäßiger, es ist das Vacuum im Ganzen schöner ausgebildet, als bei den übrigen Diagrammen. Da aber die Spannung von 0,18 Atm. den Vacuummeter-Beobachtungen entspricht und wohl angenommen werden darf, daß wenigstens auf dem zweiten Theile des Kolbenhubes der Condensatordruck fast vollständig erreicht werde, so ist es wahrscheinlich, daß bei allen Apparaten (mit Ausnahme des B) die Federn den Druck unter der atmosphärischen Linie etwas zu groß angegeben haben. Es ist fernerhin also wahrscheinlich, daß die Dampfarbeit in Wirklichkeit etwas größer als 400,34 Indicatorpferdestärken (im Mittel) gewesen ist. Da dieser etwaige Mehrbetrag aber nicht bedeutend seyn kann und um den Boden der exacten, nur auf sichere Beobachtung gestützten Rechnung nicht zu verlassen, ist der Werth von 400,34 Indicatorpferdestärken der Ermittelung des Dampfverbrauches zu Grunde gelegt, wobei nun mit Bestimmtheit ausgesprochen werden kann, die mittlere Dampfarbeit war nicht kleiner als 400,34 Indicatorpferdestärken; sie ist wahrscheinlich um ein GeringesNimmt man an, es sey der Condensatordruck bei drei Apparaten um 0,03 Atm. zu hoch angezeigt worden, so ergibt sich bei einem mittleren Drucke von 2 Atm. die Differenz zu ca. 1 Procent. größer gewesen. 2) Wasser- und Dampfverbrauch. Die ausgeführten Haupttabellen enthalten die Notirungen über Anzahl und Zeit der Füllungen der Speisekufen, sowie der Speisewassertemperaturen. Im Zusammenhalt mit den bei der Inhaltsbestimmung der Fässer enthaltenen Zahlen (1578,4 Pfd. für Faß I und 1581,2 Pfd. für Faß II) ergeben sich hieraus für die an jedem Tage in die Kessel gepumpte Wassermenge die in Tabelle II enthaltenen Werthe. Um den wirklichen Dampfverbrauch der Maschine zu bestimmen, sind von dieser Wassermenge in Abzug zu bringen einerseits, der getroffenen Bestimmung gemäß, zwei Dritttheile der in der langen Dampfleitung condensirten Dampfmenge, andererseits die etwaigen Verluste in den Kesseln durch Undichtheiten. Während die erstere Quantität durch die Abwägungen des aus dem Condensirtopf ausgetretenen Wassers (wie sie in Tabelle II gegeben sind) genau bestimmbar ist, bleibt die quantitative Ermittelung der Verluste in den Kesseln innerhalb gewisser Grenzen zweifelhaft. Führt man zunächst die Rechnung ohne Berücksichtigung dieser, jedenfalls relativ geringen Verluste durch, so stellt sich der Dampfverbrauch pro TagWenn die reducirte Menge Speisewasser durch die Arbeitsdauer (in Stunden) und durch die mittlere Dampfarbeit eines jeden Tages dividirt wird. in der aus Tabelle II ersichtlichen Weise heraus. TabelleII. (Zollpfund.) Textabbildung Bd. 201, S. 498 Speisewassermenge; Wassermenge aus dem Condensirtopf; zwei Dritttheile hiervon; reducirte Wassermenge; Arbeitsdauer; mittler Dampfarbeit in Pfedeftärken stündlicher Dampfverbrauch pro Indicatorpferdestärke Wenn sich für den stündlichen Dampfverbrauch pro Indicatorpferdestärke an den verschiedenen Tagen Differenzen bis zu 1,192 Pfd. oder nahezu 7 Procent ergeben, so muß dieß seine Erklärung einerseits darin finden, daß der Wasserstand in den Kesseln nicht an jedem Tage Morgens und Abends, sondern nur für Anfang und Ende der Versuche auf gleiche Höhe gebracht wurde, so daß z. B. der unten folgenden Zusammenstellung gemäß am 22. Abends bei Abstellen der mittlere Wasserstand um 20 Millimeter höher war, als Morgens bei Beginn der Arbeit, während am 23. der Unterschied nur 6 Millimeter betrug, andererseits in dem schon bezüglich der Differenzen in der Dampfarbeit berührten Umstande. Wird nun aus der gesammten Speisewassermenge (340572,8 Zollpfd.) nach Abzug von zwei Drittheilen der im Condensirtopf gesammelten Wassermenge (⅔ × 8657,4 Zollpfd.) durch Division mit der gesammten Arbeitsdauer (47 Stunden 40 Minuten) und mit der mittleren Dampfarbeit (400,32 Indicatorpferdestärken) der mittlere stündliche Dampfverbrauch pro Indicatorpferdestärke gesucht, so findet sich derselbe zu 27,523 Zollpfd. ohne Berücksichtigung der Verluste in den Kesseln durch Undichtheiten. Zur Untersuchung der Frage, in wie weit solche Verluste stattgefunden haben, sind vor Allem die in den Haupttabellen aufgenommenen Notirungen über den Wasserstand je Abends nach dem Abstellen und Morgens vor dem Anlassen der Maschine zu vergleichen. Wasserstände (in Millimetern über den Fixpunkten) in den Kesseln Nr. Tag Stunde 1 2 3 4 5 6 20. 7 Abends 216 231 224 251 249 268 21. 5½ Morgens 220 234 224 224 225 243 Differenz +4 +3 0 -27 -24 -25 21. 7 Abends 219 226 223 227 249 290 22. 5½ Morgens 219 227 223 204 205 253 Differenz 0 +1 0 -23 -44 -37 22. 7 Abends 240 225 230 242 259 291 23. 5½ Morgens 237 224 222 211 205 240 Differenz -3 -1 -8 -31 -54 -51 23. 7 Abends 219 217 199 221 229 291 24. 5½ Morgens 215 211 192 200 189 244 Differenz -4 -6 -7 -21 -40 -47 24. 7 Abends 216 231 224 251 249 268 25. 5½ Morgens 216 231 224 228 215 237 Differenz 0 0 0 -23 -34 -31 Wenn die Kessel Nr. 1, 2 und 3 im Allgemeinen keine Abnahme, ja in der ersten Nacht sogar eine Zunahme zeigen, während in den drei anderen Kesseln durchweg eine beträchtliche Abnahme eingetreten ist, so erklärt sich dieß zunächst einfach daraus, daß erstere mit äußerer, letztere mit innerer Feuerung versehen sind. Bei der über Nacht eintretenden Abkühlung ziehen sich natürlich alle Kesselwände zusammen, insbesondere die dem Feuer direct zugekehrten Wandungen, und es ist klar, daß dieß bei Rauchröhren ein Sinken, bei Siederöhren ein Heben des Wasserstandes zur Folge hat, weßhalb bekanntlich das Wasser in Röhrenkesseln beim Anheizen viel beträchtlicher wächst, als in solchen mit äußerer Feuerung. Halten wir damit zusammen, daß die Druckabnahme, resp. Temperaturabnahme in den KesselnDie Haupttabellen zeigen, daß um 5 Uhr 30 Minuten Morgens gerade bei den drei fraglichen Kesseln der Druck durchweg erheblich kleiner war, als 7 Uhr Abends. ein Schwinden des Wasserstandes veranlaßt, so ist mit Sicherheit zu behaupten, daß die Verluste über Nacht und (da die etwaigen Verluste während des Tages jedenfalls geringer sind, als Nachts) daß überhaupt die durch Rinnen eines oder des anderen Kessels herbeigeführten Verluste nur sehr gering gewesen seyn können. Andererseits hat sich aber bei einer nach Ablauf der Versuche vorgenommenen Untersuchung und Reparatur des Kessels Nr. 6 gezeigt, daß er thatsächlich etwas Wasser verlor. Legt man nun, um den Maximal-Einfluß dieser Verluste auf die Versuchsresultate zu untersuchen, einer Rechnung die Voraussetzungen zu Grunde, 1) die Verluste seyen bei Tag eben so groß gewesen wie Nachts; 2) es sey die ganze, aus der Wasserstandsdifferenz resultirende, Wassermenge verloren gegangen, und 3) es werde für die ganze Dauer der Versuche die in der Nacht vom 24. auf 25. März beobachtete Differenz substituirt, weil am Abend des 24. der sorgfältige Abschluß der Dampfventile controllirt wurde, während dieß an den anderen Tagen nicht geschehen war, so ergeben sich folgende Werthe: Kesselnummer 4 5 6 Wasserverlust in Millimetern Höhe pro Tag 50 74 67 Wasserfläche in der Wasserstandsebene in Quadratcentimetern 620 620 1140 Gesammtverlust in Litern 1240 1840 3050 Nach dieser Rechnung wären also 12260 Zollpfd. Wasser von den 334844 Zollpfd. der reducirten Speisewassermenge abzuziehen und es fände sich dann der stündliche Dampfverbrauch pro Indicatorpferd zu 16,9 Zollpfd., also 3½ Proc. kleiner wie oben. Aus dem oben Gesagten geht aber hervor, daß die hierbei gemachten Voraussetzungen nicht richtig sind und die Differenz viel zu groß angeben; es sollte hierdurch nur die äußerste Grenze des Einflusses bezeichnet werden, welchen die Verluste durch Undichtheiten auf das Versuchsresultat gehabt haben könnten. Da auch die Berücksichtigung nur eines bestimmten Theiles jener berechneten Verluste problematisch bleibt, und da es wahrscheinlich ist, daß der wahre Werth dem erstgefundenen viel näher steht, als dem letzteren, so müssen wir dabei stehen bleiben, mit derjenigen Sicherheit, zu welcher der Umfang und die Genauigkeit der Versuche unter Ausschluß jeglicher hypothetischen Annahme berechtigen, auszusprechen, der stündliche Dampfverbrauch pro Indicatorpferd ist jedenfalls nicht größer gewesen als 17,523 Zollpfd., er ist im Gegentheil um einen kleinen, nicht genau bestimmbaren Theil kleiner gewefen. 3) Kohlenverbrauch. Aus den Notirungen über das (incl. Anheizen) verbrauchte Brennmaterial ergeben sich die in Tabelle III zusammengestellten Werthe. TabelleIII. Textabbildung Bd. 201, S. 501 Kesselnummer; Zusammen; Heizfläche, Quadratfuß bayerisch; Quadratfuß Durch Vergleichung dieser Zahlen mit denjenigen für den Wasserverbrauch erhält man die pro 1 Pfd. Kohle verdampfte Wassermenge. Wird zunächst die wirkliche Speisewassermenge pro Tag durch das wirkliche Kohlengewicht pro Tag dividirt, so findet sich 21. 22. 23. 24. Pfd. Wasser pro 1 Pfd. Kohle 3,304 3,395 5,96 6,37 Während für die Penzberger Kohle die Verdampfungsfähigkeit also an den beiden Tagen nahezu dieselbe blieb, ergibt sich für die Saarkohle eine erhebliche Differenz. Berücksichtigt man jedoch, daß in der Nacht vom 22. auf den 23. März bei vier Kesseln mehrere Stunden lang Register und Heizthüren offen standen, somit eine sehr erhebliche Abkühlung herbeigeführt wurde, um die oben erwähnte Verkleinerung der Rostflächen bewerkstelligen zu können, so erklärt sich der Mehrverbrauch am 23. März, und es darf zur Beurtheilung des Nutzeffectes nur das am 24. März erhaltene Resultat zu Grunde gelegt werden. Um fernerhin absolut vergleichbare Werthe für den Nutzeffect zu bekommen, muß einerseits die Temperatur des Speisewassers, andererseits der Zustand des Brennmateriales in Betracht gezogen werden. Die mittlere Temperatur des Speisewassers im Speiserohr ist aus den Notirungen (wie sie in den Haupttabellen enthalten sind) bekannt, wobei jedoch für den ersten Tag der Mittelwerth aus den drei anderen Tagen zu fubstituiren ist, weil an jenem Tage die Temperatur nur in den Fässern gemessen worden war. Führt man die Reduction der Speisewassermenge auf 0° durch,Indem man dieselbe mit 655 — t°/655 multiplicirt, wobei t die Temperatur des Speisewassers bedeutet und 655 die Gesammtwärme eines Kilogrammes Dampf von 5,1 Atm. Ueberdruck ist. so ergeben sich für die vier Tage folgende Zahlen: 21. 22. 23. 24. Mittlere Temperatur des Speisewassers (C.) 18,43 18,59 18,56 18,06 Wirkliche Menge Speisewasser 82149,6 86887,3 83728,0 87807,6 auf 0° reducirte Menge Speisewasser 80043,9 84659,8 81586,2 85528 Was sodann den Zustand des verbrannten Materiales betrifft, so ist schon oben gesagt worden, daß die Penzberger Kleinkohle durch zufällige Einflüsse sehr naß war und daß auf verschiedene Weise der Wasserüberschuß bestimmt worden sey. Der Mittelwerth dieser Bestimmung ergab einen Wasserüberschuß von 7,6 Proc. Zur Beurtheilung des Güteverhältnisses der Kessel muß endlich der Schlackengehalt der Kohle in Rechnung gezogen werden. Faßt man diese Berechnungen für die am 21. und 22. verbrannte Penzberger Kohle und für den Saarkohlenverbrauch am 24. MärzNur der Schlackengehalt ist aus beiden Tagen berechnet, da je am zweiten Tage Abends der Rost vollständig gereinigt worden ist. zusammen, und schließt man hieran die Ermittelung des stündlichen Kohlenverbrauches pro Indicatorpferdestärke, so findet man Textabbildung Bd. 201, S. 502 Verdampfte Wassermenge in Pfunden pro I Pfd. Kohle; Stündlicher Kohlenverbrauch in Pfunden pro Indicatorpferd; Penzberger Kleinkohle; Saarkohle Rheden I.; Penzberger Kleinkohle; Saarkohle Rheden I. Wirkliche Wassermenge; Deßgleichen nach Abzug des Wasserüberschusses; Deßgleichen und nach Abzug des Schlackengehaltes; Auf 0° reducirte Wassermenge; Deßgleichen nach Abzug des Wasserüberschusses; Deßgleichen und nach Abzug des Schlackengehaltes Man ersieht aus dieser Zusammenstellung, daß sich der Heizeffect der Penzberger Kleinkohle zu dem der Saarkohle erster Qualität verhalten hat, wie nahezu 4 zu 7. Vergleicht man aber die Preise beider Kohlensorten, so erhält man ganz andere Verhältnisse, welche hier näher zu erörtern nicht unser Zweck ist. Es ist nun nicht zu verkennen, daß die Verbrennung der Kleinkohle unter relativ günstigeren Umständen stattgefunden hat, als diejenige der Saarkohle. Bei der oben besprochenen Construction der Roste, durch welche eine sehr fein vertheilte Luftzuführung ermöglicht und das Durchfallen der Kohle verhindert wird, bei der außerordentlich gleichmäßigenEs ist notirt worden, wie oft bei den einzelnen Kesseln geschürt wurde; wir lassen die betreffenden Zahlen hier folgen:Textabbildung Bd. 201, S. 503Kesselnummer; ZusammenEs ist somit durchschnittlich (die Schürzeit auf je 25 Stunden gerechnet) bei der Kleinkohle von je 7 zu 7 Minuten, bei der Saarkohle in Pausen von 12,6 Minuten geschürt worden, und im ersteren Falle wurden je 39,2 Pfd., im letzteren Falle je 39,5 Pfd. Kohle aufgeschüttet. und sorgfältigen Beschickung durch gut geschulte Heizer hat eine sehr vollkommene, gewissermaßen moleculare Verbrennung der Penzberger Kohle stattgefunden, wie denn auch niemals Qualm in den aus dem Kamin abziehenden Gasen bemerkbar war. Mit Stückkohle wird bei unseren üblichen Heizeinrichtungen nie dasselbe in gleichem Maaße erreichbar seyn. Für die Saarkohle sind die großen Räume unter den Kesseln und die Vergrößerung der Mauerfläche jedenfalls ungünstige Momente gewesen. Immerhin liegen die gefundenen Werthe für das letztere Material nicht allzuweit von den experimentell bestimmten absoluten Heizwerthen ab. Bei den Versuchen von Scheurer-Kestner und MeunierBulletin de la Société industrielle de Mulhouse, t. XXXIX p. 295. verdampften verschiedene Saarkohlensorten nach Abzug des Wassergehaltes und der Asche (bei 0° Temperatur des Speisewassers und 147° C. mittlerer Temperatur der abziehenden Gase) im Mittel 7,87 Mal ihr Gewicht. Oben haben wir ohne Abzug des Wassergehaltes 6,65 hierfür gefunden, so daß mit Berücksichtigung des Wassers etwa 1 Pfd. Wasser pro Pfd. Kohle oder 13 Proc. weniger verdampft worden ist, als bei den Scheurer'schen Versuchen. Für die Vergleichung des absoluten Brennwerthes unserer beiden Kohlensorten werden uns die (in den Haupttabellen aufgenommenen) Notizen über die Temperaturen der abziehenden Gase dienen können, welche von 10 zu 10 Minuten beobachtet worden waren. Es ist oben gesagt worden, daß bei den Kesseln Nr. 2 und 4 die Thermometer in der Mitte der Canäle vertical aufgestellt waren, während beim Kessel Nr. 6 dieselben nahezu horizontal eingeführt werden mußten. Es haben sich nun bei Verlegung des Bohrloches in verschiedene Höhenlagen Temperatur-Differenzen von ca. 30° C. ergeben, und zwar ist in den unteren Schichten die Temperatur eine höhere gewesen, als in den oberen, was sich wohl daraus erklärt, daß bei mehr oder weniger herabgelassenem Register in der Nähe desselben der Strom sich unten hält, während oben Stagnation herrscht. Offenbar sind daher die bei Einführung des Thermometers in den unteren Theil des Canales erhaltenen Temperaturen als die wahren zu betrachten, und es wäre richtiger gewesen, nur unten zu beobachten, nachdem es nicht möglich war, das Thermometer vor dem Register einzuführen. Unter dieser Voraussetzung für den Kessel Nr. 6 ergibt sich folgende Zusammenstellung: Textabbildung Bd. 201, S. 504 Kesselnummer; Temperatur (C.) der abziehenden Gafe; Verhältniß der Rostfläche zur Heizfläche; a. 21. u. 22. Penzberger Kohlenklein; a. 23. u. 24. Saarkohle (Rheden I.); am 21. und 22.; am 23. und 24.; 2; Cylinderkessel mit zwei Vorwärmern; 4; Röhrenkessel ohne Vormärmer; 6.; Fairbairn-Kessel mitzwei Vormärmern Mittelwerthe Die Mittelwerthe der Temperaturen sind hierbei unter Reduction auf die Rostfläche jedes Kessels berechnet, der Annahme zufolge, daß die in jedem Kessel verbrannte Kohlenmenge annähernd der Rostfläche proportional sey. Diese Zusammenstellung bietet eine gute Uebersicht über die Heizungsverhältnisse. Zunächst ist es klar, daß die Verbrennungsgase der Saarkohle mit niedrigerer Temperatur abziehen müssen, als diejenigen der Penzberger Kohle. Die bei der Verbrennung entwickelte Wärme ist bei ersterem Material an eine geringere Gasmenge, aber unter höherer Temperatur gebunden, als bei letzterem. In Folge davon wird Anfangs in jenem Falle eine raschere Abkühlung der Gase eintreten, welche bei genügend großer Heizfläche die Temperatur bald unter diejenige der Anfangs kühleren aber in größerer Quantität vorhandenen Gase des kohlenstoffärmeren Materiales herab zieht. Darin liegt ja großentheils der Vorzug der besseren Kohle, daß bei gleicher Heizfläche die Gase mit geringerer Temperatur und in geringerer Menge abziehen, so daß sie in doppelter Hinsicht weniger Wärme dem Kamin zuführen. Es folgt fernerhin daraus, daß durch Vergrößerung der Heizfläche der Nutzeffect der Kleinkohle in höherem Maaße verbessert werden würde, als bei der Saarkohle, daß also der absolute Brennwerth der ersteren noch in günstigerem Verhältniß zu demjenigen der letzteren steht, als der relative bei der vorliegenden Kesselanlage. Für die Saarkohle ist die Heizfläche offenbar vollkommen ausreichend gewesen, denn die mit Vorwärmern versehenen Kessel haben die Temperaturen der Verbrennungsgase auf 140° (im Mittel) reducirt, was bei einer Wassertemperatur in den Kesseln von ca. 165° schon als sehr günstiges Resultat zu betrachten ist. Ja im Fairbairn-Kessel sind die Verbrennungsgase mit einer mittleren Temperatur von 129° abgezogen, was nur bei den sehr niedrigen Wassertemperaturen in den Vorwärmern möglich war. Mehrfachen Beobachtungen zufolge haben diese Temperaturen im ersten Vorwärmer durchschnittlich 41°, im zweiten aber 62° C. betragen. Dagegen hätte sich die Temperatur der Verbrennungsgase bei der Kleinkohle durch größere Heizflächen wesentlich herunter ziehen lassen, was selbstverständlich den Nutzeffect um so stärker beeinflußt hätte, als die Quantität dieser Gase eine viel größere ist, wie bei der Saarkohle. Endlich mag noch auf den Einfluß der Vorwärmer hingewiesen werden, wie er sich aus der Vergleichung der, bei den Kesseln Nr. 2 und 6 gegenüber Kessel Nr. 4, beobachteten Temperaturen ergibt. Dem Verhältniß der Rost- und Heizflächen entsprechend, hätte der Röhrenkessel für die Kleinkohle weitaus die niedrigste, für die Saarkohle aber ungefähr dieselbe Temperatur ergeben sollen, wie der Fairbairn-Kessel. Er ist aber bei der Kleinkohle vom Fairbairn-Kessel um 50°, bei der Saarkohle aber vom Cylinderkessel um 30° überholt worden. 4) Effective Arbeitsleistung der Maschine. Nachdem die Vornahme von Bremsversuchen nicht thunlich war, blieb zur Bestimmung der Arbeit welche durch Ueberwindung der „schädlichen Widerstände“ absorbirt wird, nur die Abnahme von Leerlaufdiagrammen übrig. Da aber weitaus der größere Theil jener Widerstände auch beim Leerlauf zu überwinden ist, so ließ sich doch sehr annähernd die Effectivleistung mit Hülfe solcher Diagramme bestimmen. Es ist oben schon mitgetheilt worden, unter welchen Umständen die Abnahme stattfand. Die Bewegungsübertragung erstreckte sich bis zur Transmissionskuppelung; der Stirnkolben und die hohle Achse auf der Transmission liefen also mit um. Die Geschwindigkeit wurde unter Beobachtung des bei den „Dispositionen“ erwähnten Centrifugalpendels auf ca 40 Touren erhalten, die Steuerung unverändert gelassen und demgemäß nur durch Drosseln regulirt. Das herausgegriffene Diagramm Nr. 3 (der beigegebenen Abbildungen) läßt das Resultat dieser Untersuchung erkennen. Der mittlere Dampfdruck fand sich zu 0,1125 Atmosphären, so daß die gesammte Leerlaufarbeit sich zu 24,2 Indicatorpferdestärken oder zu 6 Procent der Dampfarbeit berechnet.Außerdem wurden Diagramme (siehe Nr. 4 der beigegebenen Abbildungen) bei leer mitlaufender Transmission abgenommen. Sämmtliche Transmissionswellen der Fabrik mit allen Riemen auf den Leerlaufrollen waren hierbei im Gange. Die Diagramme ergaben einen mittleren Druck von 0,615 Atm., also eine Arbeitsleistung von 128,2 Pferdestärken.Hier mag auch die Bemerkung Platz finden, daß während der Versuchstage je Vormittags neben der Dampfmaschine die Turbinen fast ihre volle verfügbare Arbeit zu leisten hatten, während sie Nachmittags fast ganz abgestellt werden mußten, um die Geschwindigkeit bei der constanten Arbeitsleistung der Dampfmaschine nicht anwachsen zu lassen. Morgens hat die Fabrik also in Folge der Temperaturdifferenzen ungefähr 80 Pferdestärken oder ca. 16 Procent mehr Arbeit consumirt als Nachmittags. Während also die Größe der constanten schädlichen Widerstände hierdurch festgestellt ist, fehlen noch unmittelbare Anhaltspunkte zur Bestimmung der variabeln, mit der Arbeitsleistung wachsenden Widerstände. Wenn nun auch aus den vorliegenden Versuchen auf dieselben keinerlei Schluß gezogen werden kann, so ist schon aus einer einfachen Betrachtung der Verhältnisse zu entnehmen, daß die Vermehrung der Widerstände bei der Arbeitsleistung sich nur auf einzelne Theile derselben erstrecken kann und zwar nicht auf die hervorragendsten. Die Reibungen der Dampf- und Pumpen-Kolben und Stangen, sowie die zur Bewegung der Steuerungstheile erforderlichen Kräfte sind absolut constant. Die Zapfenreibungen in der Schwungradwelle und die Kreuzkopfreibungen erleiden bei der vorliegenden Construction (da die bezüglichen Kräfte den Gewichten entgegengesetzt wirken) eine unwesentliche Veränderung, ebenso die Arbeit in der Luftpumpe. Es ist somit a priori anzunehmen, daß die variabeln Widerstände viel geringer seyn werden, als die constanten. Dieß wird durch Versuche bestätigt, welche früher an ähnlichen Maschinen gemacht worden sind. Auch bei Versuchen an anderen Maschinen hat sich dieß ergeben. Grosseteste und HallauerBulletin de la Société industrielle de Mulhouse, 1869 p. 507. z. B. haben für eine Woolf'sche Zwillingsmaschine von ca. 200 Pferdestärken 19,78 Pferdestärken für den Leerlauf und 20,74 als Differenz zwischen der indirecten und effectiven Arbeit gefunden. Wenn wir die variabeln Widerstände zu 25 Proc. der constanten, oder also zu 1,5 Proc. der Dampfarbeit annehmen, so kann hierbei der Fehler sonach im schlimmsten Falle etwa 1 Proc. der Arbeitsleistung betragen. Es ist wahrscheinlich, daß die variabeln Widerstände etwas kleiner gewesen sind. Iene Annahme ergibt aber die effective Leistung zu 370,3 Pferdestärken. 5) Sonstige Beobachtungsresultate. Verhalten des Dampfes auf dem Wege von den Kesseln in die Cylinder. Ueber die Druckabnahme zunächst gibt folgende Zusammenstellung Aufschluß: Mittlerer Dampfdruck in Atmosphären Gesammtmittel 21. 22. 23. 24. in den sechs Kesseln 5,05 5,19 5,14 5,15 5,132 am Anfang der Dampfleitung 5,05 5,17 5,13 5,14 5,122 am Ende der Dampfleitung 4,95 5,06 5,02 5,03 5,016 in den Cylindern während der Volldruckperiode 4,78 4,93 4,87 4,89 4,869 Es hat somit, wenn man das arithmetische Mittel der an den sechs Kesseln abgelesenen Spannungen als wahren Mittelwerth der in den Kesseln erzeugten Dampfspannungen ansehen darf, der gesammte Druckverlust 0,263 Atmosphären betragen, woran die Dampfrohrleitung, trotz ihrer Länge von 64 Metern, mit nur 0,12 Atmosphären participirt. Ueber die Wassermenge, welche sodann unterwegs niedergeschlagen wurde, geben die oben besprochenen Abwägungen Auffchluß. Das niedergeschlagene Wasser wurde aufgefangen 1) im Condensirtopf vor dem Dampfmaschinenhause, 2) durch ein Ausblaserohr im Dampfmaschinenhause unmittelbar vor dem Eintritt in die Dampfmäntel, 3) in den Dampfmänteln. Iene Abwägungen ergaben Folgendes: Gewicht des niedergeschlagenen Wassers in Pfunden. 21. 22. 23. 24. zusammen Condensirtopf 2158,3 2074,7 2175,3 2249,1 8657,4 Ausblaserohr 84,6 27,0 23,0 11,0 145,6 Dampfmantel linksrechts 2724,42466,1 2838,62751,5 2652,12479,1 2867,12520,3 11082,210217,0 Zusammen 7433,4 7691,8 7329,5 7647,5 30102,2 Hierbei ist derjenige Theil nicht mitgerechnet, welcher beim Austritte aus den betreffenden Mündungen in Folge der Druckreduction in Dampfform entweichen mußte. Wird die Wassertemperatur vor dem Austritte zu 150° C. gesetzt, so sind pro Kilogramm Wasser 50 Calorien frei geworden und konnten hierdurch je 50/652 Kilogrm. oder 1/13 des Eigengewichtes verdampft werden. Streng genommen, wären sonach die obigen Zahlen mit 13/12 zu multipliciren. Die gesammte Wassermenge welche auf dem Wege von den Kesseln in die Cylinder während der vier Tage niedergeschlagen wurde, beträgt hiernach 326 Zollctr. gegenüber 3406 Zollctrn. welche in die Kessel gepumpt wurden, also nahezu 10 Procent der Speisewassermenge. Hieran participirt übrigens die Dampfrohrleitung (Condensirtopf und Ausblaserohr) selbst mit nur 95,3 Ctrn. oder 2,8 Procent, während in den Dampfmänteln 230,8 Ctr. oder 7 Procent der Speisewassermenge condensirt wurden. Ob diese 230,8 Ctr. allein von der Wärmeabgabe an die Cylinder- und Mantelwände herrühren, oder ob aus der Dampfrohrleitung ein Theil des condensirten Wassers mitgerissen wurde, läßt sich a priori nicht entscheiden; jedoch dürfte der Umstand daß durch das Ausblaserohr (beim Eingange in die Cylinder) beinahe gar kein Wasser austrat, gegen das Letztere sprechen. Was den Trockenheitsgrad des Dampfes in den Cylindern betrifft, so ergibt die Untersuchung der Expansionscurve, auf welche wir an dieser Stelle nicht eingehen, daß der Dampf nach Eintritt in die Cylinder einen sehr mäßigen Wassserzusatz hatte, welcher unter der Einwirkung der Wärmeaufnahme von den Cylinderwänden (aus dem Dampfmantel) schon in der ersten Hälfte des Hubes verschwindet, so daß der Dampf am Ende des Hubes jedenfalls fast ganz trocken gewesen ist. Bezüglich der Verhältnisse in den Condensatoren ist neben den aus den Haupttabellen ersichtlichen Resultaten hervorzuheben, daß die mittlere Temperatur des Einspritzwassers 7,5° C. und diejenige im Condensator 38,3° C. betrug, welcher Temperatur ein Dampfdruck von 0,07 Atm. entspricht, während ein mittlerer Druck von 0,186 Atm. beobachtet worden ist. 6) Zusammenstellung der Versuchsresultate. Mittelwerthe aus den vier Tagen. Dampfüberdruck am Ende der Dampfleitung 5,02 Atm. Condensatordruck 0,186 Atm. Expansionsverhältniß ca. 10 Proc. des Hubes Dampfarbeit 400,34 Indicatorpferdest. effective Arbeit 370 Pferdest. Textabbildung Bd. 201, S. 509 Es muß dieser Zusammenstellung die Bemerkung angefügt werden, daß die Resultate welche sich auf den Dampf- und Kohlenverbrauch pro Pferdestärke beziehen, in Wirklichkeit etwas günstiger gewesen sind, als vorstehende Zahlen es erkennen lassen. Es ist insbesondere daran zu erinnern: 1) daß die Dampfarbeit wegen des in den Diagrammen vielfach nicht vollständig ausgebildeten Vacuums etwas zu klein berechnet ist; 2) daß die „schädlichen Widerstände“ wahrscheinlich etwas zu hoch eingesetzt sind; 3) daß in den Kesseln Wasserverluste durch Undichtheiten stattgefunden haben; 4) daß ein Theil des in der Dampfleitung condensirten und in Abzug zu bringenden Wassers als Dampf entwichen ist. Es darf aus diesen Gründen als wahrscheinlich bezeichnet werden, daß der stündliche Dampfverbrauch pro Indicatorpferdestärke kaum mehr als 17 Zollpfd. und derjenige pro effective Pferdestärke wenig über 18 Zollpfd. betragen habe. Fernerhin mag noch darauf hingewiesen werden, daß die Einspritzwassermenge während der Versuchstage sich als ungenügend herausgestellt hat, wie dieß die Diagramme zeigen und daß vielleicht auch eine stärkere Voreilung für die Ausströmungsventile vortheilyaft gewesen wäre. Thatsächlich ist durch seither vorgenommene Correctionen in dieser Richtung der Arbeitsproceß verbessert worden, indem gegenwärtig die Diagramme während des ganzen Hubes ein gleichmäßiges und vollkommeneres Vacuum aufweisen. Kann nun aus den vorstehenden Bemerkungen auch keine genaue und unantastbare Bestimmung für die Berichtigung jener Zahlen gewonnen werden, so läßt sich mit um so größerer Sicherheit das immerhin außergewöhnlich günstige Resultat aussprechen: die Maschine hat pro Stunde und Pferdestärke nicht mehr als 17½ Zollpfd. Dampf verbraucht. (Der Schluß folgt.)

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