Titel: | Ueber den Arsengehalt von Kiesen und verschiedenen aus denselben gewonnenen Producten; von H. A. Smith. |
Fundstelle: | Band 201, Jahrgang 1871, Nr. CV., S. 415 |
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CV.
Ueber den Arsengehalt von Kiesen und
verschiedenen aus denselben gewonnenen Producten; von H. A. Smith.
Vorgetragen in der Manchester Literary and
Philosophical Society. — Aus Chemical News, vol. XXIII p. 221; Mai
1871.
Smith, über den Arsengehalt von Kiesen und deren
Producten.
Der Unterschied zwischen dem Arsengehalte von Kiesen, wie er in veröffentlichten
Analysen derselben angegeben ist, und dem Arsengehalte der bei ihrer Verarbeitung
erhaltenen Producte, veranlaßte mich eine Reihe von Untersuchungen auszuführen,
deren Resultate in den nachstehenden Tabellen zusammengestellt sind.
Tabelle I gibt in Theil 1 die Analysen verschiedener
Kiesproben nach Richardson und Watts' „Technologie;“ Theil 2 dieser Tabelle enthält
die Resultate der vom Verfasser mit mehreren Proben derselben Kiessorten
ausgeführten Analysen.
Tabelle II gibt den Arsengehalt gewisser Kiessorten,
ferner den Arsengehalt der aus denselben erzeugten Schwefelsäure und verschiedener
mittelst dieser Schwefelsäure gewonnenen Producte, sowie den Arsengehalt der
chemischen und mechanischen Niederschläge in den Kammern und in den Canälen und
Zügen.
Tabelle III, nach Tab. II
berechnet, gibt den Arsengehalt der Kiese und der aus ihnen dargestellten Producte
in einer für den Praktiker bequemeren Weise.
TabelleI.
Textabbildung Bd. 201, S. 414
Kies aus; Arfengehalt in Procenten;
Kies aus:; Anzahl der ausgeführten Analysen; Arsengehalt in Procenten; Spanien;
Belgien Westphalen; Norwegen 0,21 bis 0,31; Spuren Spuren; Nicht zugegen;
Spanien Mason's Gruben Tharsis-Gruben;Belgien;
Westphalen; Normegen; harter weicher
TabelleII.
Textabbildung Bd. 201, S. 414
Bezeichnung der arsenhaltigen
Substanzen; Anzahl der Analysen; Arsengehalt in Procenten; Kies vor dem Rösten;
Kies nach dem Rösten; Schwefelsäure; Absatz in dem vom Kiesofen zur Bleikammer
führenden Canal; Absaß auf der Sohle der Bleikammer; Salzsäure; Schwefelsaures
Natron; Sodarückstand; Kohlensaures Natron; Wiedergewonnener Schwefel (nach Mond's Berfahren), vor Beginn der Reinigung;
Wiedergewonnener Schwefel nach Mond's neuesten
Methoden regenerirt
Der zu der vorstehenden Analyse verwendete Kies war harter norwegischer, welcher, wie
aus der ersten Tabelle zu ersehen ist, bezüglich seines niedrigen Arsengehaltes dem
belgischen Kiese am nächsten steht. Der belgische Kies selbst wurde nicht verwendet,
weil er beim Zerschlagen zu Stücken von der für das Rösten oder
„Brennen“ passenden Größe zu viel Klein gibt, wodurch
sowohl größere Kosten, als auch anderweitige Uebelstände verursacht werden.
TabelleIII.
Tonnen Arsen
100 Tonnen harter norwegischer Kies (Tab.
I) enthalten vor dem Rösten
1,649
100 Tonnen desselben enthalten nach dem Rösten
0,465
100 Tonnen harter norwegischer Kies geben 140,875 Tonnen Schwefelsäure
(HO,SO3), welche enthalten
1,481
140,875 Tonnen Schwefelsäure (HO,SO3) geben
104,9 Tonnen (wasserfreie) Salzsäure (HCl),
welche enthalten
0,724
140,875 Tonnen Schwefelsäure geben 204,12 Tonnen schwefelsaures Natron
(NaO, SO3), welche enthalten
—
Wir ersehen aus letzteren Tabellen, wie hartnäckig das Arsen den Producten anhaftet,
zu deren Fabrication aus arsenhaltigen Kiesen gewonnene Schwefelsäure verwendet
wird, und wie sich das Arsen in der Säure und Soda während der Fabrication
vertheilt.
Das Arsen wirkt auch auf die in den Bleikammern benutzte Salpetersäure, indem es
durch dieselbe aus Arsenigsäure in Arsensäure umgewandelt wird, wodurch ein geringer
Verlust an Salpetersäuregas entsteht. Für die Richtigkeit dieser Behauptung spricht
die Thatsache, daß in dem in Tab. II aufgeführten, in
den Bleikammern gebildeten Absatze Krystalle von Arsensäure gefunden wurden.