Titel: | Instrument um die Größe von Gasflammen zu messen; von Wolfsberger, Ingenieur in Genf. |
Fundstelle: | Band 200, Jahrgang 1871, Nr. XXX., S. 102 |
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XXX.
Instrument um die Größe von
Gasflammen zu messen; von Wolfsberger, Ingenieur in
Genf.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Wolfsberger's Instrument um die Größe von
Gasflammen zu messen.
Das in Figur
4 dargestellte Instrument besteht aus zwei parallelen
Spiegeln M₁, M₂, von denen der eine M₁, fest auf einem Griff P sitzt, während der andere am Ende
eines Metallstabes R angebracht ist.
Dieser Metallstab schiebt sich in einer Führung oder Hülse C, so daß die Entfernung der zwei
Spiegel von einander variiren kann. Die Beobachtung wird durch
eine Blende D gemacht, und der
Mittelpunkt dieser Blende, resp. der Beobachtungsöffnung liegt
genau in gleicher Höhe mit der Oberkante der Spiegel, so daß das
Gesichtsfeld sich in Zwei Theile theilt; im oberen offenen Theil
erscheint die directe Flamme und im unteren durch den Spiegel
eingenommenen Theil erscheint ihr Spiegelbild. Der Metallstab
ist unten gezahnt, und in diese Zahnstange greift ein Getriebe
ein, dessen Achse durch den Griff P
hindurchgeht und unten in einem Knopf B endigt. Durch Drehen dieses Knopfes nach rechts oder
links verschiebt man den Stab und verstellt damit die
Spiegel.
Um nun die Größe (Breite) einer Flamme zu messen, hält man das
Instrument in die Höhe des Auges, beobachtet durch die Blende
D und visirt zu gleicher Zeit
die directe Flamme über dem Spiegel M₁, welche man messen will, mit dem doppelt
reflectirten Spiegelbild derselben Flamme durch Drehung des
Knopfes B so ein, daß der linke Rand
der directen Flamme mit dem rechten Rand des Spiegelbildes
zusammenfällt. Es ist leicht zu verstehen, daß dann die zwei
Spiegel genau um die Breite der Flamme von einander entfernt
stehen.
Man liest die erhaltene Breite auf dem in Millimeter
eingetheilten Metallstab direct ab.
Das Instrument wird von der Société Genevoise pour la construction
d'Instruments de physique, Chemin Gourgas Nr. 113 in
Genf geliefert und kostet 90 Francs. (Journal für
Gasbeleuchtung, 1871 S. 54.)