Titel: | Dampfschieber von James Smart in Stratford. |
Fundstelle: | Band 199, Jahrgang 1871, Nr. LXVI., S. 249 |
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LXVI.
Dampfschieber von James Smart in
Stratford.
Nach dem Mechanics' Magazine, October 1870, S.
260.
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
[Smart's Dampfschieber]
Nach Smart's patentirter Construction wird der Schieber
hohl hergestellt, so daß der Dampf auf der einen Seite in denselben eintritt und zu
den wie gewöhnlich im Cylinder angebrachten Dampfcanälen gelangt.
Die eine Schieberseite, durch welche der Dampfzutritt stattfindet, arbeitet
dampfdicht gegen eine entsprechende Fläche und die in jener angebrachten zwei
Dampfeinströmungsöffnungen correspondiren jede mit je einem im Schieberspiegel
mündenden Dampfcanal. Die entgegengesetzte Schieberseite gleitet gleichfalls
dampfdicht auf einer Fläche und ist behufs Ausgleichung des Druckes mit Aussparungen
versehen, welche mit dem Dampf im Inneren des Schiebers communiciren.
Beide Seiten des Schiebers sind nach außen geneigt, oder eine Fläche ist senkrecht
gegen den Schieberspiegel, in welchem Falle der Schieber durch eine besondere
Anordnung dicht gegen seinen Sitz gehalten wird.
Näher wird die Einrichtung mittelst der Abbildungen Figur 3 bis 7 erkenntlich.
Der Dampf kommt durch das Zuleitungsrohr bei A zum
Schieber, passirt die Hohlräume B, B und gelangt durch
die Oeffnungen C zu den Dampfcanälen D, D im Cylinder. Der Auspuffdampf wird durch den
mittleren Hohlraum im Schieber unmittelbar in's Freie geleitet.
Die der Dampfeinströmung entgegengesetzte, also hier die untere Schieberfläche
enthält Aussparungen zur Entlastung des Schiebers; sie liegt gegen ein hohles
keilförmiges Stück E, dessen Grundansicht in Fig. 6 gegeben
ist. Dieses Keilstück kann mittelst Schrauben oder Federn gegen den Schieber justirt
werden. Das etwa condensirte Wasser gelangt in's Innere des Hohlstückes E und kann durch ein Ventil oder einen Hahn abgelassen
werden.
Figur 8 bis
11 zeigen
die besprochene Schieberanordnung für eine Locomotive mit innen liegenden Cylindern
oder für gekuppelte Maschinen.
Die Dampfzuleitung erfolgt durch das obere hohle Keilstück C. Das untere E ist zum Stellen und aus einem
oder zwei Theilen hergestellt.
Um eine Ansammlung von Dampf am Schieberrücken und einen hieraus entspringenden Druck
zu vermeiden, was bei einem dampfdicht geschlossenen Schieberkasten und mangelhaft
gedichteten Schieber eintreten kann, wird ein selbstthätiges Ablaßventil nur so weit
belastet, daß eine gewisse Grenze der Pressung pro
Quadratzoll des Schieberrückens nicht überschritten wird.
Der beschriebenen Einrichtung zufolge wird der Dampfkasten (Fig. 5) ganz entbehrlich
und hierdurch auch die Stopfbüchse für die Schieberstange. Der Dampf gelangt auf dem
kürzesten und directem Wege zum Cylinder; der Schieber selbst aber ist leicht
zugänglich und läßt sich behufs Besichtigung rasch wegnehmen.