Titel: | Verbesserung an mechanischen Wirkerstühlen, von Thomas Keely in Nottingham. |
Fundstelle: | Band 199, Jahrgang 1871, Nr. L., S. 173 |
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L.
Verbesserung an mechanischen Wirkerstühlen, von
Thomas Keely in
Nottingham.
Nach dem Mechanics' Magazine, November 1870, S.
351.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Keely's Verbesserung an mechanischen Wirkerstühlen.
Da die bis jetzt übliche Weise des Eintragens von Extrafäden in Wirterarbeiten
– wie z.B. verschiedenfarbige Reihen bei gewissen Waaren, Herstellung der
Strumpffersen und Spitzen aus stärkerem Strickgarn etc. – mit manchen Unzukömmlichkeiten
verbunden ist, so hat Thomas Keely in Nottingham (Friar-lane) die in Figur 10 und 11 in der
Seiten- und Vorderansicht skizzirte Anordnung zur selbstthätigen Führung der
Fadenleitung für die Extrafäden eingerichtet.
a und b bezeichnen zwei
Verbindungsträger der Seitenwände der Wirkmaschine; die Hebel d oscilliren in den Lagern c und sind vor
denselben durch die Querwelle e verbunden. In Verbindung
mit e befindet sich die Querstange f, auf welcher die Fadenführer E befestigt sind. Diese Fadenführer für die Extrafäden stehen in der
Ruhelage hinreichend weit von den Nadeln, um den Arbeitsraum nicht zu beschränken;
dieselben können jedoch sowohl gegen die Nadeln hin gedreht, als auch parallel zu
letzteren seitlich verschoben werden.
Behufs Drehung der Fadenführer E zu der Nadelebene sind
die hinteren Hebelenden d durch die Hebel g und h verbunden, welche
letztere vorn im unteren Arm c' drehbar gelagert und der
Wirkung des Kammes i ausgesetzt sind.
Sowie der Kamm i bei seiner Drehung auf die im Hebel h gelagerte Rolle drückt, werden der Anordnung zufolge
die Extrafadenführer zu den Nadeln bewegt, können aber durch die Spiralfedern L wieder in die Ruhelage zurückgebracht werden, wobei
die Stellschrauben l als Anschlag für die Hebel d dienen.
Die seitliche Verschiebung der Fadenführerstange f um die
Breite der Wirkarbeit geht vom Kamme t (Figur 11) aus, durch
dessen Umdrehung der Hebel m mit dem Winkelstück p in Schwingung versetzt wird. Der Hebel m ist unten in einem Querriegel drehbar befestigt und
das obere Ende desselben trägt eine Falle r, welche mit
der Hand in die Gabel s an der Fadenführerstange f ein oder ausgelegt werden kann. Im letzteren Fall
unterbleibt die Verschiebung der Fadenführer E, während
welcher Zeit die gewöhnlichen Fadenführer functioniren.
Die Größe der von der Wirkwaare abhängigen seitlichen Verschiebung der
Extrafadenführer wird durch verschiedene Kamme t
abgeändert, von welchen die erforderliche Zahl vorräthig seyn muß. Die Kammwelle u wird von der Hauptwelle in irgend einer Art, z.B.
durch Kegelräder in Umdrehung versetzt.
Der beschriebene Mechanismus ist für alle Arten Flach- und Rundwirkstühle
anwendbar.