Titel: | Hydraulische Zugwinde, Biegapparate und Wagenfedern-Probirmaschine von Gebrüder Tangye in Birmingham. |
Fundstelle: | Band 197, Jahrgang 1870, Nr. LXXIV., S. 307 |
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LXXIV.
Hydraulische Zugwinde, Biegapparate und
Wagenfedern-Probirmaschine von Gebrüder Tangye in
Birmingham.
Nach Engineering, Juni
1870, S. 413.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Tangye's hydraulische Zugwinde und Biegmaschine.
Die bekannte Firma Gebrüder Tangye und Holman in London und Birmingham baut verschiedene, sehr
zweckmäßig angeordnete hydraulische Arbeitsmaschinen, von denen die hydraulische
Lochmaschine, die hydraulische Winde u.a. bereits vielseitig Anwendung gefunden
haben.
In Figur 6 bis
10 sind einige neuere, weniger bekannt gewordene Vorrichtungen gleichen Systemes
dargestellt.
Figur 6 stellt
eine hydraulische Zugwinde im Schnitt dar. A bezeichnet einen Cylinder beliebiger Länge, je nach
der erforderlichen Hubhöhe. In demselben befindet sich der Kolben B, dessen hohle Kolbenstange C durch die Stopfbüchse am oberen Cylinderende geht.
Unten ist an den Cylinder A der Wasserbehälter D festgeschraubt, welcher den Pumpenkörper E einschließt. Der abgebrochen gezeichnete Hebel d setzt den Pumpenkolben in Bewegung.
In Folge dessen gelangt nach geschehener Füllung des Apparates und Abschließen des
Absperrventiles H das Wasser aus dem Pumpencylinder
aufwärts durch das Röhrchen G, welches durch die
Stopfbüchse am Kolben B innerhalb der hohlen
Kolbenstange C aufsteigt, und endlich durch die feinen
Canäle I, I aus dem Inneren von C in den Cylinderraum A, in welchem der Kolben
B nach abwärts gepreßt, die Winde also angezogen
wird. Von der Unterseite des Kolbens B geht das Wasser
durch die Canäle K, K in den Wasserbehälter D zurück.
Oeffnet man nun das Ventil H, so kehrt Wasser durch die
Oeffnungen I, I der Kolbenstange C und durch das Röhrchen G nach dem
Pumpencylinder zurück, der Kolben B steigt, d.h. die
Winde läßt nach.
Die hydraulische Zugwinde kann vertical oder horizontal in Anwendung gebracht werden
und ist mit Rücksicht auf eine rauhe Behandlung solid gebaut.
In Figur 7 und
8 sind
zwei Modificationen einer hydraulischen Biegmaschine
abgebildet. Erstere ist eine Schienenbiegvorrichtung, welche sich in Folge der
möglichen raschen Handhabung gegenüber den Schraubenpressen vielseitig bei der Great Northern Railway Eingang verschafft hat. Der
zweite Biegapparat zum Geraderichten von Wellen und dgl.
kann ganz bequem an einer Drehbank zur Wirkung gebracht werden, in welcher man die
Welle eingespannt hat.
Die Figuren 9
und 10 zeigen
in zwei verschiedenen Ansichten das Wesentliche einer hydraulischen Probirmaschine für Wagenfedern bis zur Länge von 6 Fuß.
Die Druckpresse und der Accumulator selbst sind in der Zeichnung nicht
dargestellt.