Titel: | Verbesserte Walzwerkconstruction von C. Mongin und Comp., Sägefabrikanten in Paris. |
Fundstelle: | Band 197, Jahrgang 1870, Nr. XXVI., S. 116 |
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XXVI.
Verbesserte Walzwerkconstruction von C. Mongin und Comp., Sägefabrikanten
in Paris.
Nach Armengaud's
Génie industriel, Mai 1870, S. 237.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Mongin's Walzwerkconstruction.
Um die gleitende Reibung der Walzenzapfen in ihren Lagern in eine rollende umzuwandeln, hat Mongin die in Figur 6 und 7 in 1/15
natürlicher Größe dargestellte Anordnung für Walzwerke, Walzenpressen u. dgl.
getroffen.
Die Walzenzapfen h, h' und g,
g' laufen zwar wie gewöhnlich in Lagern, haben jedoch keinen Druck
aufzunehmen, indem dieser durch die Ansätze n, n' und
m, m' neben den Zapfen weiter übertragen wird. Diese
Ansätze sind nicht cylindrisch abgedreht, sondern doppelt conisch, somit ist die
Erzeugende eine flach und förmige Linie, wie dieß am deutlichsten
aus der Abbildung ersichtlich ist.
Die Ansätze der unteren Walze ruhen nun direct auf dem inneren Umfang zweier starken
Ringe A und A', während die
oberen den Druck durch die eingelegten Antifrictionsrollen o,
o' auf die Ringe übertragen.
Werden die Walzen in Thätigkeit gesetzt, indem der Antrieb der unteren Walze erfolgt
und läßt man ein Stück Metall hindurchpassiren, so nehmen die Ringe A, A' den Druck von oben und unten auf; dieselben
rotiren ebenso wie die Rollen o, o', wie dieß die Pfeile
andeuten.
Die Rollen o, o' sind zweitheilig und je zwei Hälften
durch eine rechts- und linksgängige Schraubenspindel v, v' verbunden, welche durch das Handrad V
oder V' umgedreht, somit dadurch die Rollenhälften
zusammen oder auseinander geschraubt werden können, in Folge dessen der Abstand der
Walzen verkleinert oder vergrößert wird.
Da jedoch die Regulirung der Walzenstellung während des Umlaufes der Walzen
schwierig, auch gar nicht bewerkstelligt werden könnte – indem sich die
Handrädchen V, V' mit großer Geschwindigkeit drehen
–, so kann auch die in Figur 8 skizzirte
Verbindung der Frictionsrollen o, o' mit den Stellrädern
V, V' eingeführt werden. Bei dieser Anordnung gehen
die Schraubenspindeln v, v' nicht direct durch die
Rollen hindurch, sondern durch besondere Querstücke, welche die Verschiebung auf die
Rollen zweckmäßig übertragen.
Beabsichtigt man die Walzen schief gegen einander zu stellen, so werden die beiden Handräder V, V' durch Lüften des Kuppelungsmuffes der Welle von
einander unabhängig gemacht.
Für solche Fälle, in denen die Walzen stets den gleichen Abstand besitzen, kann die
Anlage der Stellschrauben entfallen; die Frictionsrollen o,
o' werden alsdann zweckmäßig durch eine dritte Walze ersetzt, wobei man
noch einen Durchgang für das Metall oberhalb der Welle H
gewinnt.