Titel: | Verbesserungen an Schleudermaschinen für Zuckerfabriken etc.; von Carrière, Mechaniker in Besançon. |
Fundstelle: | Band 194, Jahrgang 1869, Nr. LXXXI., S. 412 |
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LXXXI.
Verbesserungen an Schleudermaschinen für
Zuckerfabriken etc.; von Carrière, Mechaniker in Besançon.
Aus Armengaud's Génie industriel, September 1869, S.
123.
Mit einer Abbildung auf Tab. IX.
Carrière's Schleudermaschine.
Diese (in Frankreich patentirten) Verbesserungen an Schleudermaschinen betreffen die
Einrichtung zum sicheren und allmählichen Ingangsetzen der Trommel und sind in Figur 11 im
Durchschnitt dargestellt.
Die durch einen Riemen auf der Scheibe P zu treibende
Welle A ist mit einem conischen Getriebe B versehen, welches man mittelst des Hebels D nach Belieben in das Rad C
eingreifen lassen oder auslösen kann; ein anderes Getriebe E läuft lose auf der Welle und greift in das auf der verticalen Welle G sitzende Getriebe F ein;
dieses Getriebe E kann an der Welle mittelst eines
Mechanismus angezogen werden, welcher aus dem Schwungrad H besteht, dessen Nabe eine Schraubenmutter bildet und sich auf den mit
Gewinde versehenen Theil a der Welle A aufschraubt, und ferner aus der Hülse I,
welche sich frei auf der Welle und in der Nabe des Schwungrades H dreht, die zu diesem Zwecke eine Kehle trägt, in
welche die Platte i eingeschraubt ist.
Die verticale Welle G trägt an ihrem unteren Ende das
Stirnrad J, welches in das Getriebe K eingreift; letzteres ist, sowie das Rad L auf einer Zwischenwelle angebracht; das Rad L greift in das Getriebe Q
ein, welches mit der die Schleudertrommel O tragenden
Hülse N aus einem Stück gegossen ist. Diese ganze, im
gußeisernen Sockel des Schleudermantels M aufgestellte
Rädervorrichtung hat den Zweck, der Trommel O die
gewünschte Geschwindigkeit zu geben, ist aber von dem oberen Mechanismus ganz
unabhängig; ferner ist eine Bremse f am Getriebe Q vorhanden.
Will man die Schleuder in Gang setzen, so schaltet man das Getriebe B mittelst des Hebels D ein
und erzeugt dann durch das Rad C von entsprechend
größerem Durchmesser eine geringe Anfangsgeschwindigkeit.
So überwindet man das Trägheitsmoment der Masse ohne große Gewalt oder Stoß, und wenn
eine gewisse Geschwindigkeit erreicht ist, löst man das Getriebe B aus und hält das Schwungrad H mit der Hand auf; die horizontale Welle A
fährt fort sich zu drehen und das Schwungrad H schraubt
sich fest und preßt die Hülse I mit ihrem conischen Ende
e auf das conische Getriebe E. Dieses Festdrücken erfolgt allmählich und da das Verhältniß der
Getriebe E und F so
berechnet ist, daß die gewünschte Geschwindigkeit hervorgebracht wird, so folgt, daß
die Geschwindigkeitszunahme ebenfalls allmählich und ohne jeden Stoß erreicht
wird.
Soll angehalten werden, so schiebt man den Treibriemen auf die Leerscheibe P' und hält mittelst des Schwungrades V die Drehung der Welle A
auf, wodurch das Schwungrad H wieder abgeschraubt
wird.