Titel: | D. P.Morison's Sicherheitslampe. |
Fundstelle: | Band 190, Jahrgang 1868, Nr. CXVI., S. 443 |
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CXVI.
D. P.Morison's Sicherheitslampe.
Aus dem Mechanics' Magazine, Januar 1868, S.
93.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Morison's Sicherheitslampe.
Die Verbesserungen, welche sich D. P. Morison, Ingenieur
des Pelton Steinkohlenwerkes (bei Chester-le-Street in Durham)
patentiren ließ, sind sowohl bei solchen Sicherheitslampen anwendbar, bei denen die
zur Verbrennung des Leuchtmateriale erforderliche Luft durch Oeffnungen eindringt,
welche oberhalb des die Flamme umgebenden Cylinders angebracht sind, als auch bei
solchen Lampen, bei denen diese Oeffnungen unterhalb des Cylinders sich befinden.
Der Zweck des Erfinders ist, in einem explosiven Gasgemisch jede Communication
zwischen der Lampenflamme und dem umgebenden explosiven Medium selbst dann zu
verhüten, wenn das entzündliche Gasgemisch mit sehr bedeutender Geschwindigkeit
gegen die Lampe andringt.
Bei Lampen mit oberhalb des Cylinders befindlichen Luftöffnungen benutzt Morison als Deckel oder Schluß der Lampe anstatt der
allgemein üblichen Drahtgaze einen aus Eisen- oder Messingblech bestehenden,
eine Art von Schornstein bildenden Cylinder und bringt in demselben, in kurzen
Abständen von einander und vom Deckel, Scheiben von Drahtgaze (oder fein
durchlöchertem Kupferblech) an. Auf diese Weise verhindert er jede durch den oberen
Lampentheil mögliche Communication zwischen dem die Lampe umgebenden explosiven
Gasgemisch und ihrem Inneren. Die zur Unterhaltung der Verbrennung des Oeles
erforderliche Luft dringt am oberen Ende zweier das Licht umgebenden Glascylinder
durch einen Metallgewebering ein, und strömt zwischen diesen Cylindern hinab und zu
dem Lampendochte, nachdem sie wiederum durch einen oder mehrere aus feinem
Drahtnetze (oder durchlöchertem Kupferblech) bestehende, nahe am Boden der Cylinder
angebrachte Ringe hindurchgetreten ist. Die obere Mündung der Cylinder ist mit einem
gleichfalls aus Metallgewebe angefertigten schützenden Deckel verschlossen, durch
den die Heftigkeit der etwa plötzlich eindringenden schlagenden Wetter gebrochen
wird.
Fig. 9 stellt
eine Seitenansicht und Fig. 10 einen senkrechten
Durchschnitt von Morison's Lampe dar. E, F sind zwei, einen ringförmigen Raum zwischen sich
einschließende Glascylinder; durch diesen Raum dringt die Verbrennungsluft in der
durch die Pfeile angedeuteten Richtung in die Lampe ein; G,
G ist ein an der oberen Mündung dieses ringförmigen Raumes angebrachter,
aus feinem Metallgewebe bestehender Ring; H, H
bezeichnet einen oder mehrere ebensolche Ringe am Boden des von beiden Cylindern
umschlossenen Raumes, durch welche die Luft gleichfalls hindurchtreten muß, bevor
sie in das Lampeninnere gelangt, wie dieß die Pfeile angeben. S, S ist das erwähnte Dach zum Schutze gegen starken Zug oder zu heftig
eindringende Wetter. D ist der den oberen Theil der
Lampe bildende, aus zwei convergirenden Kegelabschnitten bestehende und aus Messing
angefertigte Schornstein, in dessen oberem Theile eine aus Drahtgaze bestehende
Scheibe liegt. C, C ist ein äußerer, die oberen
Lampentheile umschließender, ebenfalls aus Drahtgewebe bestehender Cylinder, welcher
auch wegfallen kann.
Bei den Lampen mit Luftzuführunqsöffnungen, welche am Boden, unterhalb des Cylinders,
befindlich sind, tritt nach Morison's Einrichtung die
Luft unter ein aus Messing bestehendes Schutzdach durch eine Reihe von Löchern und
strömt dann durch einen Drahtgazering und eine zweite Reihe von Löchern hindurch,
bevor sie mit der Flamme in Berührung kommt. Bei dieser Einrichtung umgibt ein
äußerer Glascylinder einen aus Metallgewebe bestehenden inneren Cylinder gänzlich
und verhindert jeden Zutritt von Gas etc., jedes Eindringen von Zugluft vollständig.
Bei der praktischen Prüfung der Lampe ergab sich, daß die Flamme selbst bei sehr
scharf ziehenden Wettern nicht herausschlägt. Ein weiterer Vorzug des Daches oder
Schutzdeckels liegt darin, daß jede Verstopfung der Oeffnungen durch Staub oder
andere Substanzen verhindert wird. Fig. 11 a stellt die
Seitenansicht einer in der beschriebenen Weise construirten Lampe, Fig. 11 b einen
Verticalschnitt des unteren Theiles derselben dar. C ist
das zum Schutze der Luftlöcher gegen scharfen Wetterzug, Staub etc. dienende Dach;
A die äußere Reihe der Luftlöcher; B ein Ring aus Drahtgaze, D
die innere Reihe von Luftlöchern; die zur Unterhaltung der Flamme nöthige Luft muß
in der vorhin angegebenen Weise durch diese Oeffnungen und den Ring hindurchtreten,
bevor sie zu der Flamme gelangt. Der äußere Glascylinder E umgibt den Drahtcylinder F und paßt an
seinem oberen Theile in die Hülse G. Eine
Drahtnetzscheibe H liegt in dem oberen Theile der
Lampe.