Titel: | Ueber eine Sicherheitsklappe für Apparate zur Beleuchtung mit Kalklicht, von W. H. Harrison. |
Fundstelle: | Band 189, Jahrgang 1868, Nr. XXVIII., S. 108 |
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XXVIII.
Ueber eine Sicherheitsklappe für Apparate zur
Beleuchtung mit Kalklicht, von W. H.
Harrison.
Im Auszuge aus dem Engineer, Mai 1868, S.
331.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Harrison's Sicherheitsklappe für
Kalklicht-Apparate.
Die Anbringung von Sicherheits-Klappen an den Ausströmungsröhren der
Gasbehälter für die Herstellung des Drummond'schen Kalklichtes hat
bekanntlich den Zweck, das Uebergehen von Wasserstoffgas in den Sauerstoffraum und
umgekehrt zu verhindern und das Vermischen beider Gase auf die Stelle zu
beschränken, an welcher dieselben dem Brenner zugeführt werden. Die Anordnungen
dieser Art sind nicht neu und bestehen im Allgemeinen darin, daß außerhalb des
Haupthahnes eines jeden der Gasbehälter in dem zugehörigen Verlängerungsrohre eine
sehr leicht bewegliche Klappe so angebracht wird, daß das Gas ungehindert —
bei geöffnetem Hahne — austreten kann, während die Klappe dem Gase oder dem
Gasgemische den Rücktritt nicht gestattet. Die von I. T. Taylor zu diesem Zwecke verwendeten Ventile waren von Aluminium und wurden
mittelst Federn gegen die zu schließende Oeffnung angedrückt. Die Verbesserung,
welche in dieser Beziehung von Harrison eingeführt wurde,
besteht darin, daß die Thätigkeit der Klappe während des Gebrauches des Apparates
beständig beobachtet werden kann und ihre Auswechselung leicht möglich ist, wenn
dieselbe nicht mehr mit der gehörigen Sicherheit functionirt.
Die Klappe aus Wachstaffet ist in einer Glasröhre B, B
(Fig. 29
im vergrößerten Maaßstabe) von 2 engl. Zoll Länge und ⅜ Zoll äußerem
Durchmesser angebracht; in die Glasröhre ist nämlich mittelst eines aus einer
Gummiröhre bestehenden Futters E, E ein Messingstück
eingekittet, das an seinem oberen Ende in eine quadratische Oeffnung A ausgeht, und über letztere wird ein Stückchen
Wachstaffet in gehöriger Weise gelegt. In Fig. 30 ist gezeigt, wie
das Messingstück, dessen Bohrung bei C, D sichtbar ist,
in die Glasröhre eingesetzt wird, und wie dasselbe mit seiner Fortsetzung nach unten
bei D, E mittelst der Schraube D in einen der Gasbehälter eingeschraubt werden kann. Die ganze Fassung
A, E, E, A des Glasrohres ist aus Messing und
gerippt, um die Verbindung mittelst eines Gummischlauches in sicherer Weise
herstellen zu können. Auch an dem abgewendeten Ende ist die Glasröhre mit einer
Messingfassung H, H versehen, in welche ein Schlauch bei
K eingeschraubt werden kann. Wenn daher von der
einen oder der anderen Seite das Gas gegen den Raum zwischen K, C zurücktreten würde, so würde das Eintreten in den Canal C, D von der genannten Klappe gehindert werden, und die
Regulirung kann daher, da sich die Thätigkeit der Klappe beständig wahrnehmen läßt,
mit Beobachtung der gehörigen Vorsicht so vorgenommen werden, daß in diesem Raume
ein explosives Gasgemisch nicht zu Stande kommen kann.