Titel: | Presse für Rübenbrei, Scheideschlamm, Oelsamen etc., von Molinos und Pronnier in Paris. |
Fundstelle: | Band 187, Jahrgang 1868, Nr. XCI., S. 379 |
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XCI.
Presse für Rübenbrei, Scheideschlamm, Oelsamen
etc., von Molinos und
Pronnier in
Paris.
Aus Armengaud's Génie industriel, Januar 1868, S.
7.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Molinos und Pronnier's Presse für Rübenbrei etc.
Diese Presse,Man sehe über ein ähnliches System hydraulischer Filterpressen die
Mittheilung in diesem Journal Bd. CLXXXVI
S. 375. worin die bezeichneten Substanzen von den darin enthaltenen Flüssigkeiten
mittelst eines hydraulischen Druckes getrennt werden, welcher auf den Brei durch
bewegliche Zwischenwände übertragen wird, besteht, wie die Figuren 12 und 13 zeigen, aus
folgenden Theilen:
1) Einem eisernen, auf beiden Seiten mit beweglichen aber vollkommen dichten
Scheidewänden g versehenen Rahmen G; diese Scheidewände, zwischen welche das Wasser oder die sonstige
Flüssigkeit einer Compressionspumpe geleitet wird, können dehnbar oder nicht dehnbar
seyn.
2) Zwei an die beiden Seiten des vorigen sich anlegenden Rahmen H und H', welche den
auszupressenden Brei aufnehmen.
3) Zwei Kopfstücken A und C,
deren die Rahmen H und H'
mit dem Brei berührende Flächen mit einem Filtersystem B
bedeckt sind. Letzteres kann beispielsweise aus einem Filtergewebe bestehen, das auf
beiden Seiten mit gelochten Blechen belegt ist. Das eine dieser Kopfstücke ist fest am Gestelle der
Presse, das andere beweglich, und kann mit dem ganzen Rahmensystem mittelst der
Schraube D zusammengepreßt und mittelst der Keile K in der erlangten Lage erhalten werden, indem diese
durch die eisernen Führungsstangen hindurchgehen, an welchen die Ohren i der Rahmen gleiten.
Die Schraube D wird durch eine Mutter bewegt, die mit der
Scheibe L verbunden ist, auf welche die Bewegung irgend
eines Motors übertragen wird.
Wenn das Rahmensystem passend zusammengeschraubt und festgestellt ist, so läßt man
den Brei in die Rahmen H und H' eintreten; sind diese gefüllt, so schließt man sie durch die
selbstdichtenden Stöpsel c, c und setzt die Leitung M mit der hydraulischen Pumpe in Verbindung. Dadurch
werden die Scheidewände gegen den Brei angedrückt und der Saft fließt durch die
Filterflächen und nach b und O aus.
Ist das Pressen beendigt, so öffnet man den Hahn N, um
die Flüssigkeit aus G austreten zu lassen, worauf sich
die Preßkuchen leicht nach dem Rückschrauben des Kopfes u.s.w. entfernen lassen.
Dann wird wieder zusammengeschraubt und das Auspressen beginnt von Neuem.
Dieser Apparat gestattet ein gleichmäßiges und vollkommenes Auspressen bei einer
beliebigen Größe der Rahmenflächen und bei einer je nach Erforderniß zu wählenden
Dicke der Kuchen.
Mit beibehaltenem Princip kann die Einrichtung dieser Presse mannichfach abgeändert
werden. So kann man dieselbe symmetrisch herstellen, indem man die Rahmengruppe G und H mitten am Gestell
befestigt und von beiden Seiten die Köpfe A und C dagegen preßt, oder man kann die Preßrahmen vermehren,
wobei man dieselben in irgend einer Weise zusammen verbinden müßte. Auch könnte man
dann alle Rahmen G gleichzeitig durch einen in der Dicke
derselben angebrachten Canal füllen u.s.w.
Wie auch diese Einzelheiten gewählt werden mögen, immer wird man die Saftextraction
durch einen gleichmäßig durch Zwischenwände übertragenen Druck erreichen, und
dadurch platte Kuchen von verschiedener Dicke erzielen, während der Apparat in allen
seinen Theilen zugänglich ist, in leichter Weise arbeitet und die Entleerung der
Preßlinge wie die Füllung mit neuem Brei auf die bequemste Art ermöglicht.