Titel: | Douglas' Ziegelmaschine. |
Fundstelle: | Band 187, Jahrgang 1868, Nr. XLIII., S. 198 |
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XLIII.
Douglas' Ziegelmaschine.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Douglas's Ziegelmaschine.
Die in Fig.
16ª abgebildete, sehr einfach construirte Maschine von R. A. Douglas in Chicago ist dazu bestimmt, eine sehr große
Anzahl Ziegel in kurzer Zeit aus frisch gegrabenem Thon darzustellen.
Der Thon wird zunächst in den Trichter H gebracht,
passirt von hier zwischen zwei schwere glatte eiserne Walzen, deren eine rascher
rotirt als die andere, und von diesen aus zwischen zwei andere Walzen, die noch
näher aneinander liegen, den Thon zerkleinern und die in ihm enthaltenen Steintheile
zermalmen. Aus den Walzen gelangt der Thon in einen Auflockerapparat, bestehend aus
einem gezahnten Cylinder, der sich in einem entsprechend hohlen Trog dreht; nachdem
er hier noch weiter verkleinert und aufgelockert worden ist, fällt er dann in einen
Trichter mit verschiebbarem Boden C.
Die eigentliche Ziegelmaschine besteht aus einem sehr starken Gestell von
gußeisernen, durch Eisenstangen fest untereinander verbundenen Säulen, in dessen
unterem Theile in gleichem Niveau mit dem Trichterboden C eine Reihe von oben und unten offenen Formen angeordnet ist; den Boden
dieser Formen bilden Platten n, welche auf breiten
Unterlagplatten aufliegen. Von den letzteren geht an jedem Ende ein Bügel bis über
ein auf der Welle d aufsitzendes Excenter empor, durch
welches die Unterlagplatte mit der Platte n emporgehoben
werden kann. Ueber den Formen befindet sich ein schwerer Block A mit den Preßstempeln e;
von dem Blocke geht ein Bügel i, i bis über die Welle
d empor, der von einem auf dieser Welle sitzenden
Excenter emporgehoben werden kann, während andere Excenter dieser Welle, welche auf
Frictionsrollen auf der Oberseite des Blockes wirken, den Niedergang desselben
bewirken. Der Schieber C erhält durch eine
Hebelverbindung von einer im unteren Theile der Maschine liegenden horizontalen
Daumenwelle aus eine hin- und hergehende Bewegung.
Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende. Während die Preßstempel e durch das entsprechende Excentric der Welle d über den Formen gehalten werden, wird der Schieber C mit dem durch die Walzen bearbeiteten Thon über die
offenen Formen geschoben, in welche sich sein Inhalt entleert; der Schieber wird
dann zurückgezogen und füllt sich von Neuem, während die Preßstempel e sofort nach Rückgang des Schiebers niedergehen und den
Lehm zusammenpressen. Sobald die Pressung vollendet ist, werden die Stempel
emporgehoben und mit ihnen gleichzeitig die Platten n,
welche letztere den fertigen Ziegel aus der Form emporgehoben; der nun wieder
vorgehende Schieber schiebt diese fertigen Ziegel nach links vor.
Die Maschine wird in drei Grüßen gebaut, zur Anfertigung von 4, 8 oder 16 Ziegeln auf
einmal. Die letztere soll 7500 Ziegel per Stunde liefern
und sollen in Chicago die Kosten für 1000 Stück zum Brennen fertiger Ziegel, wenn
der Lehm nicht über 150 Ellen weit her transportirt werden muß, nicht über 1 Dollar
betragen. (Deutsche
Industriezeitung, 1868, Nr. 1.)