Titel: | Sicherheitslampe mit selbstwirkender Vorrichtung zum Auslöschen; von Hall und Cooke in Birmingham. |
Fundstelle: | Band 184, Jahrgang 1867, Nr. LXXXVI., S. 408 |
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LXXXVI.
Sicherheitslampe mit selbstwirkender Vorrichtung
zum Auslöschen; von Hall
und Cooke in
Birmingham.
Aus dem Mechanics' Magazine, Januar 1867, S.
34.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Hall und Cooke's Sicherheitslampe.
Hinsichtlich der Lichtstärke kommt keine der zahlreichen, wirklich in die Praxis
eingeführten oder nur in Vorschlag gebrachten Sicherheitslampen der Clanny'schen oder der Mueseler'schen gleich; allein gegen letztere herrscht in England ein ziemlich
allgemeines Vorurtheil, welches sich auf die Zerbrechlichkeit des Glascylinders zu
stützen sucht, wodurch die unläugbaren und großen Vorzüge dieser Lampenform
aufgehoben werden sollen (während doch feststeht, daß in ganz Belgien, wo die Mueseler'sche Lampe seit vielen Jahren fast
ausschließlich in Gebrauch ist, kaum ein Fall bekannt geworden ist, in welchem durch
Beschädigung des Glascylinders eine Explosion verursacht worden wäre).
Dieser Ansicht gegenüber dürften die nachstehenden Mittheilungen über eine sinnreich
construirte, kürzlich patentirte Lampe, welche von selbst erlischt, sobald der
dieselbe führende Bergarbeiter sie aus irgend einem Grunde zu öffnen sucht, nicht
ohne Interesse seyn.
Fig. 33 zeigt
den unteren Theil einer mit solcher Vorrichtung versehenen Clanny-Lampe. a ist der Oelbehälter,
b ein denselben umgebender, an ihn festgeschraubter
Ring, welcher dem unteren Theile oder Fuße des Löschhütchens c' (Fig.
34) gegenüber mit einem Einschnitte versehen ist. Das Löschhütchen c ist in Fig. 33 und 35 auf dem
Dochte liegend abgebildet. Soll die Lampe in Gebrauch genommen werden, so wird
zunächst der Docht geputzt und angezündet. Der mit dem Anzünden beauftragte Steiger
nimmt den Oelbehälter in die linke Hand, drückt mit dem Daumen die Feder d (Fig. 33 und 35) zurück
hebt den Auslöscher oder
das Löschhütchen mit der rechten Hand vom Dochthalter empor und bringt den Fuß
desselben in die in Fig. 34 mit c bezeichnete Stellung. Darauf
schraubt er die ganze Lampe zusammen und dreht den durch den Oelbehälter
hindurchgehenden dünnen Draht e nach dem Fuße des
Löschhütchens zu, wodurch der letztere in den erwähnten Einschnitt des den
Oelbehälter umgebenden Ringes hineingedrückt wird. Die Lampe kann dann nicht
geöffnet werden, ohne daß das Löschhütchen auf die Flamme niedergepreßt und dadurch
dieselbe ausgelöscht wird. Sobald der die Lampe führende Bergarbeiter versucht, den
Stecher oder Putzdraht f zwischen die Flamme und das
Löschhütchen zu bringen, so kann der Fuß von letzterem nicht unter die Feder d treten, und diese wird in den vorerwähnten Einschnitt
hineingedrückt, so daß sie das Oeffnen der Lampe so lange verhindert, bis der Draht
wieder entfernt wird. Dasselbe findet statt, wenn der Mann den Docht ungewöhnlich
hoch hinaufschraubt, damit die Flamme noch brennend bleibt, nachdem das Löschhütchen
auf den Brenner niedergedrückt ist.
Der Preis dieser Lampen ist nur um eine Kleinigkeit höher als der der gewöhnlichen
Clanny'schen Lampen.