Titel: Meunier's Röhren-Dampfkessel.
Fundstelle: Band 181, Jahrgang 1866, Nr. CIV., S. 432
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CIV. Meunier's Röhren-Dampfkessel. Aus Armengaud's Génie industriel, Juli 1866, S. 43. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Meunier's Röhren-Dampfkessel. Die Maschinenfabrikanten Meunier u. Comp. zu Saint-Mauricelés-Lille liefern seit einigen Jahren Röhrenkessel nach einem ihnen patentirten Systeme, welche leicht gereinigt werden können und bei ihrer verhältnißmäßigen Einfachheit zu einem geringeren Preis herzustellen sind, als die bis jetzt gebräuchlichen. Die Vorzüge des Dampferzeugungsapparates nach Meunier'schem System sind folgende: 1) Die Dimensionen dieses Kessels sind so beschränkt, daß er nur die Hälfte des, für einen Kessel mit gewöhnlichen Siederöhren nöthigen Raumes erfordert; überdieß ruht er direct auf dem Boden, ohne daß es nöthig wäre, dafür irgend eine Vertiefung zu machen. In dem Fall, wo er mit rückkehrender Flamme eingerichtet ist (eine Anordnung, welche den größten Vortheil gewährt), umgibt man ihn mit einfachem Mauerwerk, dessen Kosten nur ungefähr ein Fünftel derjenigen des Ofens eines Siederohr-Kessels betragen. 2) Die Verdampfungsfähigkeit, welche Hr. Leverrier, Bergbauingenieur zu Lille, durch eine achtstündige Probe bei einem Kessel von 15 Quadratmeter Heizfläche constatirte, beträgt 9,320 Kilogramme Wasser auf 1 Kilogrm. Kohle. Dieß ergibt ungefähr ein Dritttheil Ersparniß gegen die gewöhnlichen Kessel. 3) Die Neigung der Röhren gestattet, daß oben und unten ein Arbeiter zum vollkommenen Reinigen hineingelangen kann. 4) Die gebogene Form des Feuerraumes ist ein unbestreitbarer Vortheil bezüglich der Entzündung der Gase und der Dauerhaftigkeit des Kessels; denn letzterer erhält sich mit großer Sicherheit, ohne Querstangen etc., in Berührung mit dem Brennmaterial. Die Figuren 17, 18 und 19 stellen im Längendurchschnitt, in der Vorderansicht von der Herdseite, und im Querschnitt nach der Linie 1, 2 einen Kessel dieses Systems von 65 Quadratmeter Heizfläche und 6 Atmosphären Dampfdruck dar, welcher eine Kraft von 50 Pferden entspricht. Wie man aus diesen Figuren ersieht, besteht dieser Kessel aus einem cylindrischen Hauptkörper A von Eisenblech, von 1,30 Meter Durchmesser und 6 Meter Länge, in welchem der Feuerraum B enthalten ist, der mit seinem Rost a und der Feuerbrücke b versehen ist, welche letztere dazu dient, die Röhren T zu schützen und das Entzünden der brennbaren Gase vor ihrem Eintritt in die erwähnten Röhren zu erleichtern. Die Decke des Feuerraumes, wie man in Fig. 19 sieht in gebogener Form, ist durch vier eiserne Beschläge c versichert, welche durch die Gelenke t mit dem Kessel verbunden sind, um die Bewegungen bei der Ausdehnung und Zusammenziehung des Metalles zu erleichtern. Hinter der Feuerbrücke, in dem Boden, ist eine durch einen Schieber verschließbare Oeffnung angebracht, welche die von den Gasen mitgerissene Asche zu beseitigen gestattet. Die Röhren können direct in den Fuchs münden, oder noch besser, wie aus der Zeichnung ersichtlich, können die heißen Gase, damit ihr ganzes Heizvermögen benutzt wird, durch den Feuercanal C unter dem Kessel zurückgehen und von hier durch den Zug D in die Esse gelangen. Behufs der Reinigung sind zwei Oeffnungen e zum Wasserablassen an der Vorderseite des Kessels angebracht, und an der hinteren Seite eine nach Art eines Mannloches verschlossene Oeffnung f, durch die ein Arbeiter zum Reinigen der Röhren in das Innere des Kessels gelangen kann. Der Kessel ist natürlich mit allen nöthigen Sicherheitsvorrichtungen versehen, nämlich mit Sicherheitsventilen S und S', Wasserstandsglas N, Manometer m, Wasserstandshähnen r, sowie mit dem Dampfdom R, und dem Mannloch f', welches wie die Oeffnungen e und f zum Reinigen und Einsteigen in das Innere dient. Die HHrn. Meunier u. Comp. garantiren für ihre Kessel auf ein Jahr, und nehmen außer der Probe mit kaltem Wasser eine solche mit Dampf, in Gegenwart des verpflichteten Bergbauingenieurs, in ihrer Fabrik vor.Mehrere dieser Kessel arbeiten schon, namentlich in der Maschinenfabrik der Erfinder zu Saint-Maurice-les-Lilles bei den Herren: Mimerel u. Sohn, Spinnerei zu Roubaix; Henri Deren, Leinenwaarenfabrik in Armentieres; in Lille, bei den HHrn. Crombez-Bailly und Lacour, Maschinenbauer, bei den HHrn. Deschamp u. Angelo, Gelbgießer; bei den HHrn. Fourlinnie u. Couvez, Mechaniker in Tourcoing; bei Gebrüder Herbaux, Spinnerei in Tourcoing; Gaydet, Vater u. Sohn, Färberei in Roubaix; Gebrüder Devos, Zwirnfabrikanten in Comines; Ledieu, Tüllfabrikant in Caudry; Piqueler u. Loiseau, Mechaniker in Paris. Die Preise für diese Kessel bei verschiedenen Pferdestärken sind folgende: 2 Pferdestärken 1000 Francs 40 Pferdestärken 5800 Francs 4 1250 45 6400 6 1500 50 7000 8 1800 55 7500 10 2100 60 8000 12 2400 65 8500 15 2800 70 9000 20 3400 80 9800 25 4000 90 10600 30 4600 100 11400 35 5200

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