Titel: | Condensationsapparat für Dampf von hohem oder niedrigem Druck; von Parry zu Galveston in Texas. |
Fundstelle: | Band 181, Jahrgang 1866, Nr. LXVI., S. 251 |
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LXVI.
Condensationsapparat für Dampf von hohem oder
niedrigem Druck; von Parry
zu Galveston in Texas.
Aus
Armengaud'sGénie
industriel, Juni 1866, S. 314.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Parry's Condensator für Dampfmaschinen.
Der Genannte ließ sich am 6. September 1865
in Frankreich eine Condensationsvorrichtung patentiren, welche die Eigenthümlichkeit
besitzt, daß das Rohr zum Einspritzen des Wassers, sowie die Rohre worin der Dampf
zuströmt und das condensirte Wasser abfließt, auf ein einziges Gußstück befestigt
sind, das zum Zweck des leichten Montirens mit einem Falz für jedes der genannten
Rohre versehen ist.
Fig. 9 stellt
diesen Condensationsapparat im Querdurchschnitte dar. Derselbe besteht aus einem
cylindrischen Mantel A, an welchen ein Flantsch D angegossen ist, um den Apparat auf die Fundamentplatte
befestigen zu können.
Das Einspritzrohr F umgibt das Dampfrohr G derart, daß durch das einspritzende Wasser die
Condensation des Dampfes theilweise in dem genannten Rohre stattfindet, bevor der Dampf in den oberen
Theil des Deckels E' gelangt.
Das Rohr zum Auslassen des condensirten Wassers wird durch den ringförmigen Raum
zwischen dem Mantel A und dem Einspritzrohr F gebildet; dasselbe umgibt die Rohre C und C' derart, daß das
Wasser in das Rohr B' herab- und zusammenfließt,
aus dem es in die Cisterne des Kondensators gelangt.
Das obere Ende der mittleren Röhre G ist offen, um dem
Dampf den Durchgang zu gestatten, welcher gegen den Deckel E' der Condensationskammer stößt. Das Sieb E,
sowie die durchlöcherte Platte I verbreiten durch die
Löcher x und y das Wasser um
die Rohre G und F, wodurch
jede ungleiche Ausdehnung oder Zusammenziehung compensirt wird.
Der Mantel A, die Calotte E',
sowie die Brause E, die durchlöcherte Platte I und das Stück B' sollen
vorzugsweise aus Bronze, die drei Rohre A, F und G aus gewalztem Kupfer hergestellt werden.
Der Apparat wirkt auf folgende Art: Sobald das Dampfrohr C' mit dem Blaserohr der Dampfmaschine und das Rohr C mit dem Rohr F der Einspritzpumpe in
Verbindung gesetzt ist, wird die Maschine in Gang gebracht; der Dampf, welcher in
den Cylindern gewirkt hat und das Einspritzwasser, welches durch das Sieb E geht, kommen mit einander in unmittelbare Berührung
und ihre Bewegung wird durch die Calotte E' des
Kondensators eine gewisse Zeit lang verzögert, damit die Vermischung des kalten
Wassers mit dem zu condensirenden Dampfe stattfinden kann; das Wasser fällt dann auf
die durchlöcherte Platte I, durch welche es
hindurchgehen muß, damit dem Dampfe die zu seiner vollständigen Condensation
erforderliche Zeit gelassen wird. Das Condensations- und übrige Wasser fällt
in das Abflußrohr, welches unten offen ist und bis unter die Oberfläche der Cisterne
reicht, d.h. es wird 10 Meter tief geführt, um eine Wassersäule zu erlangen, welche
dem Druck der atmosphärischen Luft das Gleichgewicht hält, wodurch der Condensator
vollständig ausgeschöpft und alles condensirte Wasser der Maschine aus dem
Abflußrohr mitgenommen wird.