Titel: | Vorrichtung zum Filtriren; von E. Reichardt in Jena. |
Autor: | Eduard Reichardt [GND] |
Fundstelle: | Band 181, Jahrgang 1866, Nr. XIX., S. 70 |
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XIX.
Vorrichtung zum Filtriren; von E. Reichardt in
Jena.
Reichardt's Vorrichtung zum Filtriren.
Um leichte Niederschläge, namentlich in etwas größerer Menge, von der umgebenden
Flüssigkeit zu befreien und auszuwaschen, kann man sehr zweckmäßig das Filter durch
den Heber ersetzen, welcher an dem kürzeren Ende mit etwas lockerer Baumwolle, in
Leinwand eingebunden, verschlossen ist. Man füllt den Heber daher mit Wasser u.s.w.
und bringt ihn gefüllt in die Masse, verlängert auch vielleicht das äußere Ende noch
durch ein mit Wasser gefülltes Glasrohr, mittelst Kautschuk angefügt, um den Druck
zu vermehren, und so filtrirt, vielleicht in den ersten Augenblicken etwas trüb,
später völlig klar die Flüssigkeit ab Tag und Nacht. Man läßt den Niederschlag
unmittelbar in der Flasche oder dem Cylinder und erneuert die Flüssigkeit zum
Auswaschen, bevor sämmtliche abfiltrirt ist; im letzteren Falle muß oft der Heber
von Neuem gefüllt werden. Durch Schütteln oder Umrühren des Niederschlages mit der
betreffenden Waschflüssigkeit bringt man alle Theile desselben wieder in Bewegung
und Mischung, und in verhältnißmäßig sehr kurzer Zeit hinterbleibt der Niederschlag
rein. Derselbe ist meistentheils zuletzt zerrissen und fest, so weit bewirkt der
Heber die Aufsaugung des Flüssigen.
Bei Spirituosen könnte leicht ein doppelt durchbohrter Kork die Flasche schließen und
ebenso die andere Seite des Hebers in eine ebenso verschlossene Flasche münden,
wobei dann die zweite Oeffnung der Korke den nothwendigen Luftzutritt in möglichster
Beschränkung gestattet.