Titel: Snider's Hinterladungsgeschütz-Verschluß.
Fundstelle: Band 177, Jahrgang 1865, Nr. LVIII., S. 276
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LVIII. Snider's Hinterladungsgeschütz-Verschluß. Nach dem London Journal of arts, April 1865, S. 209. Mit Abbildungen auf Tab. V. Snider's Hinterladungsgeschütz-Verschluß. J. Snider in London ließ sich am 7. April 1864 eine Modification des Armstrong'schen Obturator-Verschlusses patentiren, welche, durch Fig. 14, 15 und 16 in hinterer Ansicht, Längen- und Querschnitt dargestellt, im Wesentlichen darin besteht, daß das Verschlußstück oder der Obturator m vermittelst der excentrischen Welle i, welche vorn mit einem Zapfen g und hinten mit einer Schraube k in der festen Wand h des Kanonenrohres beweglich ist, um etwa 45° gedreht aus der schraffirten Lage von Fig. 16 in die durch Punktirung und den Buchstaben p bezeichnete Stellung derselben Figur, wobei der Verschluß geöffnet ist, gebracht werden kann. Die excentrische Welle i hat nämlich eine Nuth, in welche sich eine Leiste u des zur Aufnahme dieser Welle durchbohrten Obturators einfügt, welcher letztere außerdem noch durch eine Schraube oder in einer sonst geeigneten Weise mit dieser Welle fest verbunden ist. Wird also die Schraube o vermittelst ihrer Kurbel t gedreht, so läßt sich dadurch die Seele c des Rohres nach Belieben öffnen und schließen, indem dabei der Obturator entweder zurückgezogen und zugleich gehoben oder aber gegen das Verschlußende des Rohrladungsraumes hin gepreßt und zugleich niedergedrückt wird. – Zur Gasdichtmachung des Verschlusses ist in den, an die vordere Fläche des Obturators anstoßenden Theil der inneren Rohrwand eine, dem Expansionsringe des Kreiner'schen Keilverschlusses entsprechende Liderung eingesetzt. – Der obere Theil der Verschlußöffnung wird mit einer, wegen der Stütze r sich mit dem Obturator hebenden und senkenden Klappe p, Fig. 16, versehen, welche letztere je nach Umständen auch noch eine Fütterung von Korkholz etc. erhalten kann. – Der untere Theil des Rohres h erhält zwischen den, zur Aufläge des Obturators bestimmten Knöpfen r, r einen zum Abfließen des Pulverschleimes etc. bestimmten, nach unten hin sich conisch erweiternden Canal q, Fig. 15 und 16, und bei schweren Kalibern endlich soll, zur größeren Sicherheit dieses Verschlusses, bei durch denselben geschlossenen Rohren über den Obturator hinaus auch noch ein Bolzen o' in das Rohr eingesteckt werden, welcher ebenwohl in der festen Wand h des Rohres seine Auflagen findet und vor dem Wiederöffnen des Rohres dann jedesmal herausgezogen werden muß. Dy.,          Artillerie-Hauptmann.

Tafeln

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