Titel: Wasserstandszeiger für Dampfkessel, vom Maschinenfabrikant Fragneau in Bordeaux.
Fundstelle: Band 172, Jahrgang 1864, Nr. LX., S. 248
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LX. Wasserstandszeiger für Dampfkessel, vom Maschinenfabrikant Fragneau in Bordeaux. Aus Armengaud's Génie industriel, April 1864, S. 203. Mit einer Abbildung auf Tab. V. Fragneau's Wasserstandszeiger für Dampfkessel. Gewisse Uebelstände, welche den vorschriftsmäßigen Apparaten zum Erkennen des Wasserstandes in den Dampfkesseln anhängen, veranlaßten Hrn. Fragneau eine Sicherheitsvorrichtung anzuwenden, welche den Zweck hat, die drei Probirhahnen zu ersetzen, die außer dem gewöhnlichen Wasserstandsglase für die Dampfkessel vorgeschrieben sind. Diese drei Hahnen zeigen nämlich nur in höchst mangelhafter Weise den Wasserstand an, da sie 5 oder 10 Centimeter Abstand von einander haben. Da in die Hahnen das Wasser direct aus dem Kessel gelangt, so kommen sehr häufig Verstopfungen durch Kesselschlamm vor, welcher bei den Wallungen des Wassers in die Hahnen gelangt und so die Ursache von Irrthümern in Bezug auf den wirklichen Wasserstand abgibt. Das Reinigen des gekrümmten Theils der Röhren ist zum Theil sehr schwierig, und außerdem hat man drei Kesselanstiche zu verdichten. Der von Hrn. Fragneau erfundene Apparat besteht aus einer Metallhülse, welche durch zwei mit Hahnen versehene Röhren mit dem Kessel auf ähnliche Weise in Verbindung steht, wie sonst das Wasserstandsglas. In dieser Hülse befindet sich eine ebenfalls metallene Röhre, die unten mit einem Hahnen versehen ist, und welche man mittelst eines kleinen Handrades so auf und abwärts bewegen kann, daß durch die Löcher, welche im oberen Theile der Röhre angebracht sind, entweder Dampf oder Wasser ausfließt, je nachdem diese Löcher sich über oder unter dem Wasserspiegel befinden. Eine Eintheilung, die auf der Außenseite der Röhre angebracht ist, gestattet die Höhe des Wasserstandes sehr leicht zu erkennen. Die Einrichtung des Apparates wird durch Betrachtung von Fig. 6, welche einen verticalen Durchschnitt des Wasserstandszeigers darstellt, sehr leicht verständlich seyn. Derselbe besteht, wie man sieht, aus einer äußeren, messingenen Röhre E, welche mittelst der Flantschen E' an den Kessel angeschraubt ist. Die Manischen E' sind aus einem Stücke mit den Verbindungsröhren gegossen, von denen jede einen Absperrhahn r, r' hat. In dieser äußeren Röhre befindet sich eine Röhre A, die an ihrem unteren Ende mit dem Hahn R versehen ist, und durch welche oben eine Schraube B geht, deren Schulter in der Stopfbüchse der äußeren Röhre E liegt, so daß die Schraube sich nur drehen, aber nicht der Länge nach verschieben kann. Auf das vorstehende Ende der Schraube ist ein Handrädchen C aufgesteckt, durch welches sie gedreht und der centralen Röhre A eine geradlinige, auf- und abwärts gehende Bewegung ertheilt werden kann. Die Löcher a stellen die Verbindung zwischen dem Hohlraume der Hülse E und der Röhre B her, so daß entweder Dampf oder Wasser durch die Löcher a und folglich durch den Hahnen R geht, je nachdem diese Löcher sich über oder unter Wasser befinden. Eine Warze b, welche an der Röhre B angebracht ist, gleitet in einer Nuth, welche innen in der Metallhülse E sich befindet. Auf diese Weise kann die Röhre A sich nicht mit der Schraube B drehen, sondern sie wird nur geradlinig verschoben. Eine Scale, welche auf die äußere Röhre E eingravirt ist und deren Nullpunkt mit dem mittleren Wasserstande zusammentrifft, und ein in der Höhe der Oeffnungen a mit einem Zeiger versehener Metallstab, welcher mit dem unteren Ende der Röhre A verbunden ist und folglich ihren Bewegungen folgen muß, zeigt außen an der Hülse den Wasserstand im Kessel an. Die Behandlung des Apparates ist außerordentlich einfach, da man nur das Handrad so lange zu drehen hat, bis die Löcher a mit dem Wasserspiegel zusammentreffen. In der Hülse E stellt sich sehr leicht ein ruhiges Niveau her und es finden in derselben nicht die starken Schwankungen statt, wie sie im Kessel selbst vorkommen und die zu den Irrthümern Veranlassung geben, denen man so oft bei den vorschriftsmäßigen Probirhahnen ausgesetzt ist.

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Tafel Tab. V
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