Titel: | Apparat zum Ueberhitzen des Dampfes, von Th. Baldwin in Bury, Lancashire. |
Fundstelle: | Band 172, Jahrgang 1864, Nr. VI., S. 10 |
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VI.
Apparat zum Ueberhitzen des Dampfes, von
Th. Baldwin in Bury,
Lancashire.
Aus dem London Journal of arts, Januar 1864, S.
20.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Baldwin's Apparat zum Ueberhitzen des Dampfes.
Nach diesem Verfahren (patentirt in England am 10.
April 1863) wird der Dampf bei seinem Uebergange vom Kessel nach dem
Betriebscylinder zum Zwecke der Ueberhitzung durch ein Röhrensystem geleitet. Die
heißen Gase, welche das Röhrensystem umspülen, werden aus einem anderen Ofen, als
dem zur Erzeugung der Dämpfe im Kessel dienenden, entnommen und können auf ihrem
Wege zwischen den Ueberhitzungsröhren durch Platten aus Metall oder feuerfestem Thon
mehrfach abgelenkt werden, um die Hitze in dem das Röhrensystem umgebenden Canal
möglichst gleichförmig zu vertheilen. Die heißen Gase entweichen, nachdem sie das
Röhrensystem bestrichen haben, entweder durch einen besonderen Fuchs direct in den
Schornstein oder sie werden in die Züge der Kesselfeuerung geleitet. Zur Regulirung
des Zuges dienen zwei Register, von denen das eine vor und das andere hinter dem
Röhrensystem liegt. Die Röhren des Röhrensystems haben entweder die gewöhnliche
Röhrenform, oder sie bestehen aus zwei in einander gesteckten Röhren, von denen die
innere zur Aufnahme der heißen Gase dient, während durch den ringförmigen Raum
zwischen der inneren und äußeren Röhre der Dampf fortgeleitet wird. In jedem Falle
muß die Bewegungsrichtung der heißen Gase derjenigen des Dampfes entgegengesetzt
seyn.
Fig. 10 zeigt
einen Horizontaldurchschnitt und Fig. 11 einen
Verticaldurchschnitt eines solchen Ofens mit einem horizontalen Röhrensystem. Der
aus den Kesseln h und h'
entnommene Dampf geht durch die Röhren b in die Kammer
c, an welche das Röhrensystem a mit dem einen Ende sich anschließt, und tritt, nachdem er das
Röhrensystem a durchstrichen hat, in die zweite, am
entgegengesetzten Ende liegende Kammer c', aus welcher
er durch die Rohrleitung b' nach der Maschine abströmt.
Der Ofen d zur Ueberhitzung des Dampfes liegt bei
Anwendung von mindestens zwei Kesseln zwischen denselben, und bei Anwendung von nur
einem Kessel neben demselben. Die im Ofen d entwickelten
Verbrennungsgase ziehen durch die Leitung e in den das
Röhrensystem a umgebenden Canal und von da durch eine
der Leitungen f oder f'
entweder in die Kesselzüge oder in den Schornstein. Der Zug in den Leitungen f und f' kann durch Register
i und i' regulirt
werden. Der Canal, in welchem das Röhrensystem a sich
befindet, wird durch ein Rauhgemäuer g aus feuerfestem
Thon umschlossen.