Titel: | Der Universal-Schraubenschlüssel von L. Schwarzkopff, Maschinenfabrikant in Berlin. |
Fundstelle: | Band 171, Jahrgang 1864, Nr. LXVII., S. 275 |
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LXVII.
Der Universal-Schraubenschlüssel von
L. Schwarzkopff,
Maschinenfabrikant in Berlin.
Patentirt für Bayern am 27. August 1862. – Aus dem bayerischen Kunst- und
Gewerbeblatt, 1863 S. 711.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Schwarzkopff's Universal-Schraubenschlüssel.
In den beigegebenen Abbildungen ist dieser Universal-Schraubenschlüssel in
fünf verschiedenen Ansichten mit theilweisem Querschnitt dargestellt; die
Vorderansichten Fig.
6, 7
und 8
verdeutlichen die beiden äußersten und eine mittlere Stellung des Schlüssels, Fig. 9 und 10 sind zwei
Seitenansichten.
Der Handgriff a, welcher oben in einem Zahnkranzsegment
b endigt, ist mit dem Theil c des beweglichen Maules durch den runden Stift d verbunden, um welchen sich das Maul drehen kann. Der Theil c des Maules ist zu diesem Zweck geschlitzt und umfaßt
mit den beiden Seitentheilen e, e den Handgriff. In
einer prismatischen oder cylindrischen Führung des Theiles c ist die andere Hälfte des Maules f
verschiebbar angebracht und endigt die untere Seite von f in einer Zahnstange, welche in das Zahnsegment b eingreift. Bei jeder Bewegung des Maules dreht c sich concentrisch um den Zapfen d, während
f durch den Eingriff der Zähne sich entweder c nähern oder von demselben entfernen muß, je nach der
Richtung, in welcher die Bewegung erfolgt. Die Ansicht Fig. 6 zeigt in der
angenommenen Größe die größte Entfernung, Fig. 8 die geringste
Entfernung der beiden Maultheile, zwischen welchen Entfernungen jede beliebige
Stellung ermöglicht ist.
Bei allen bisher bekannten Constructionen von Universalschraubenschlüsseln ist man
genöthigt, den Schlüssel für jeden Schraubenkopf oder jede Mutter passend zu stellen
und werden von diesen Schlüsseln, wenn sie zu weit gestellt sind, sauber gearbeitete
Schraubenköpfe durch Abrutschen an den Kanten verkniffen und leicht lädirt, während,
wenn der Schlüssel zu fest gestellt ist, das jedesmalige Loslösen nach einmaliger
Umdrehung zeitraubend und mühsam ist. Diese Schlüssel haben also den Nachtheil, daß
ihre Verwendung ebensowohl schädlich für Muttern und Schraubenköpfe, als auch
unzuverlässig und zeitraubend ist, weßhalb dieselben bis jetzt überall nur als
Nothbehelf gebraucht werden.
Der von mir construirte Schlüssel leidet an allen diesen Uebelständen nicht, da er
sich bei dem zu fassenden Schraubenkopf von jeder beliebigen Form, durch einfache
Bewegung des Handgriffes von selbst anlegt, beim Anzug an den Hebel um so fester drückt, je stärker
gezogen wird, dagegen beim Loslassen des Handgriffes auch den gefaßten Schraubenkopf
sofort losläßt. Der Schlüssel vereinigt mithin bei großer Leichtigkeit eine sehr
leichte schnelle Handhabung mit großer Sicherheit, und außerdem den Vortheil aller
gut aufgepaßten festen Mutterschlüssel, sich gut anzulegen, ohne den Kopf im
geringsten zu lädiren.
Dieser Schlüssel wird deßhalb geeignet seyn, nicht nur die bis jetzt bekannten
Universalschlüssel, sondern in den meisten Fällen auch die festen Mutterschlüssel zu
ersetzen.