Titel: | Maschine zum Ueberziehen von Drähten mit Gutta-percha und zur Fabrication von Gutta-percha-Röhren; von Hiram Hutchinson in Paris. |
Fundstelle: | Band 170, Jahrgang 1863, Nr. XCI., S. 331 |
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XCI.
Maschine zum Ueberziehen von Drähten mit
Gutta-percha und zur Fabrication von Gutta-percha-Röhren; von
Hiram Hutchinson in
Paris.
Aus dem London Journal of arts, Juni 1863, S.
338.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Hutchinson's Maschine zum Ueberziehen von Drähten mit
Gutta-percha.
Diese Maschine (patentirt in England am 27.
September 1862) wirkt, bei gehöriger Speisung mit Gutta-percha
oder Kautschuk, ununterbrochen fort, und liefert überzogene Drähte oder Röhren von
beliebiger Länge.
In dem verticalen Längenschnitt derselben, Fig. 18, ist A ein auf dem gußeisernen Bett D horizontal liegender Cylinder, dessen Kopf A' innerlich conisch geformt ist, damit eine Verstopfung der Ziehform C' durch die durchgehende Gutta-percha möglichst
verhütet wird. Die Form C' kann gegen andere, dem
jedesmaligen Drahtquerschnitte entsprechende Formen ausgewechselt werden; ihr
hinteres Ende ist bei a ebenfalls conisch ausgebohrt, im
Anschluß an die conische Bohrung des Cylinderkopfes; ihr vorderes Ende hat eine dem
äußeren Durchmesser des überzogenen Drahtes oder der Röhre entsprechende
cylindrische Bohrung. Am hinteren Ende des Cylinders ist die Oeffnung C, durch welche die Gutta-percha von oben
eingetragen wird. Von da bis zum vorderen Ende ist der Cylinder von einem Mantel J umgeben, in welchem sich Dampf oder heißes Wasser
befindet, um der Gutta-percha im Cylinder die nöthige Temperatur und
Bildsamkeit zu erhalten. Die Schraube b schließt mit
ihren Gängen fast an die cylindrische Wand des Cylinders an; ihr Kern aber geht durch das Lager d am hinteren Ende des Cylinders, vorn hingegen kann er
sich noch ein Stück über die Schraubengänge fortsetzen und wie bei e zugespitzt seyn; vorn ist er nicht aufgelagert und
läßt die Guttapercha frei vorbei. Am Ende des Kerns der Schraube sitzt ein
Schraubenrad E fest, welches mit einer Schraube ohne
Ende F auf der horizontalen Welle G in Eingriff ist, die in den Ständern H auf
dem Bett D eingelagert ist und von welcher aus die
Schraube b bewegt wird, so daß sie die
Gutta-Percha nach der Form C' hin treibt. Im
Inneren der Schraube liegt ein Rohr I mit dem von einem
Haspel über Führungsrollen kommenden zu überziehenden Drahte f, oder mit dem stählernen Dorn N in Fig. 19 und
20, über
welchem die Röhre gebildet werden soll; das Rohr steht an beiden Enden über die
Schraube vor und ist so weit, daß der dickste zu überziehende Draht und der Dorn für
die weiteste Röhre hinein geht; an seinem vorderen Ende hat es eine eingeschraubte,
spitz zulaufende Nase n, an seinem hinteren Ende
hingegen einen zum Auswechseln eingerichteten Ring p,
welche beide dem jedesmaligen Durchmesser des Drahtes oder des Dorns entsprechend
eingesetzt werden, so daß man nur ein einziges Rohr braucht. Das hinten aus der
Schraube vorstehende Ende des Rohres liegt bei g mit
einer Hülse in der auf dem Bett D befestigten Büchse h und weiter hinten in einer Büchse i, und durch diese wird das Rohr in seiner
concentrischen Lage im Cylinder A erhalten. Der Kern der
Schraube b legt sich mit der aufgeschraubten Mutter j an die Büchse h und findet
in der Hülse g zugleich ein Lager. Wenn man ungefütterte
Röhren erzeugen will, paßt der Dorn, welcher ein wenig stärker als die lichte Weite
der Röhre genommen wird, genau in die Nase n und den
Ring p des Rohres J, wie
Fig. 19
zeigt; will man hingegen mit einem Gewebe gefütterte Röhren herstellen, so müssen
Nase und Ring weiter gebohrt seyn, damit der in Fig. 20 punktirte Zeug
mit durch kann; im ersteren Falle hat der Dorn N an
seinem Ende einen Knopf N' (Fig. 19), damit er von
der Gutta-percha nicht in das Rohr hineingezogen wird; im letzteren Falle ist
er hinter der Eintrittsstelle p des Zeuges in der Büchse
q so eingelagert wie das Rohr in der Büchse i. Ob das Rohr j dem
Eintritt in die Form C' näher oder ferner zu legen ist,
hängt von dem Grade der Bildsamkeit der Gutta-percha ab.
Fig. 21 zeigt
die Eintrittsöffnung für den Zeug bei der Anfertigung gefütterter Röhren. Der
Zeugstreifen muß etwas breiter seyn als der innere Umfang der Röhre und wird durch
die gekrümmte Oeffnung vor seinem Eintritt in das Rohr vorläufig rund gelegt, so daß
sich seine Ränder leicht um das Rohr legen und einen Schlauch bilden.