Titel: Verbesserte Heizkamine von Mousseron und Comp. in Paris; Bericht von H. Peligot.
Fundstelle: Band 170, Jahrgang 1863, Nr. LIII., S. 178
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LIII. Verbesserte Heizkamine von Mousseron und Comp. in Paris; Bericht von H. Peligot. Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, Juli 1863, S. 391. Mit Abbildungen auf Tab. III. Mousseron's Heizkamine. Dieses Kamin hat die Form einer Glocke, ist von Gußeisen und hinten doppelt. Eine Oeffnung befindet sich zwischen beiden Wänden etwa in der Höhe des Rostes; zwei andere seitliche Oeffnungen befinden sich oben an der doppelten Wandung und stellen die Verbindung mit der Gasableitungsröhre und, mittelst einer besonderen Oeffnung, mit dem oberen Theile der Glocke her. Das Rauchrohr besteht aus gebranntem Thon und ist meistentheils den Kaminen mehrerer Stockwerke gemeinschaftlich. Der Erfinder beabsichtigte namentlich, das Volumen des Kamins mit dem Inhalt des zu heizenden Zimmers in ein richtiges Verhältniß zu setzen, ein Ziel, welches er großentheils erreicht hat. Wenn man das Brennmaterial anzündet, so zwingt die unten am Kamin sich entwickelnde Hitze die Gase, durch das in gleicher Höhe mit dem Rost befindliche Loch zu entweichen; es entsteht also ein kräftiger Zug, und es werden außerdem die das glühende Brennmaterial durchziehenden Gase größtentheils verbrannt. Der Zug erfolgt während der ganzen Zeit des Anzündens in derselben Weise und die geringe oben entweichende Rauchmenge wird in Begegnung mit den von unten kommenden verbrannten Gasen selbst in erheblicher Menge verbrannt. Wenn endlich das Feuer regelmäßig brennt, so ist der obere Theil der Glocke erwärmt und die Gase gehen von oben direct in das Rauchrohr. Man kann also sagen, daß das Mousseron'sche Kamin anfangs mit umgekehrter und dann mit gewöhnlicher Flamme brennt. Dieses Kamin nimmt niemals so viel Raum ein wie man für den Heizapparat zu bestimmen pflegt und es ist daher hinter der Glocke, oben und an den Seiten eine Heizkammer hergestellt, welche mit dem Zimmer durch Austritts- und Eingangsöffnungen in Verbindung steht, dasselbe also mit warmer Luft versieht und so mittelst passender Verschlüsse die Temperatur regeln läßt. Es wird somit Folgendes erreicht: beträchtliche Ersparniß an Brennmaterial, leichtere Heizung und Regulirung der Temperatur und endlich Vermeidung jedweden Rauches. Der zur Prüfung dieser Erfindung erwählte Ausschuß hat sich in drei Häusern davon überzeugt, daß unter keinen Umständen die Mousseron'sche Heizeinrichtungen rauchen; dabei reicht ein einziges Rauchrohr für die Kamine mehrerer Stockwerke vollkommen aus. Der geringe überhaupt entwickelte Rauch macht das Reinigen des Rauchrohres viel seltener nöthig und vermindert also die Feuersgefahr. Die Verbreitung dieser Feuerungsconstruction hat so sehr zugenommen, daß der Erfinder, welcher vor drei Jahren erst 1000 Kamine aufgestellt hatte, deren im zweiten Jahre schon 1900 und im letzten Jahre über 3000 zu construiren hatte. Fig. 13 stellen das beschriebene Kamin in der Vorderansicht, dem Durchschnitt und der Hinteransicht dar. A ist das glockenförmige Kamin mit der Vorderplatte B und dem schalenartigen Rost. C, C sind Leitungen hinter der Kaminnische, die sich unten vereinigen und nach dem Roste zu durch die gemeinschaftliche Oeffnung C' münden. Durch letztere Oeffnung treten beim Anzünden des Brennmaterials die Gase aus. D, D sind Oeffnungen der Leitungen im oberen Theile der Nische; dazwischen befindet sich das Rohr E, welches durch die Oeffnung E' die Verbindung des Kamins mit dem Rauchrohr herstellt. Fig. 4 zeigt einen theilweisen senkrechten Durchschnitt und Fig. 5 einen horizontalen Durchschnitt der Rauchrohreinrichtung. Man sieht, daß sich in der Zwischenwand zwei parallele Rauchrohre befinden, welche von unten bis oben durch das Haus gehen; in jedes münden die Kamine derselben Seite von Stockwerk zu Stockwerk durch die gekrümmten Röhren J'. Die Kamine sind für Steinkohlen, Kohks oder Holz eingerichtet; in letzterem Falle ist der Rost durch eine besondere Einrichtung ersetzt, welche auf der rechten Seite ersichtlich ist. K (Fig. 4 und 5) ist die Heizkammer zwischen der Mauer und des hinteren Wandung des Kamines.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. III