Titel: | Verschluß für Sicherheitslampen von L. Lermusaux. |
Fundstelle: | Band 165, Jahrgang 1862, Nr. LXVIILXVI., S. 258 |
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LXVIILXVI.
Verschluß für Sicherheitslampen von L. Lermusaux.
Aus dem Bulletin de la
Société d'Encouragement, März 1862, S. 155.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Lermusaux, Sicherheitslampe.
Der sichere Verschluß der Sicherheitslampen war bisher ein noch nicht gelöstes
Problem. Nach der vorliegenden Erfindung wird er in sinnreicher Weise durch Luftdruck bewirkt,
so daß nur durch die Herstellung des luftleeren Raumes die Lampe geöffnet werden
kann, wozu die Anwendung einer auf der Lampenstation des Bergwerks befindlichen
kleinen Saugpumpe durchaus erforderlich ist.
Die Lampe ist in Fig. 23 und 24 im Durchschnitt und
Grundriß dargestellt.
A ist der Lampenkörper mit dem Oelbehälter D: B ist der mit den vier Stäben C, welche den Siebcylinder umgeben, verbundene Ring; die Enden der Stäbe
gehen durch den Ring hindurch und sind unten umgebogen. E ist ein kupferner Ring mit vorstehendem Rand, unter welchen die
umgebogenen Enden der Stäbe fassen, wenn die Lampe geschlossen ist. Zum Ein-
und Ausstecken sind vier passende Oeffnungen in diesen Ring geschnitten.
F ist eine Art Scheide, welche unter dem Ringe B vorsteht, an den sie angelöthet ist; dieselbe nimmt
den Stift auf, welcher die Lampe schließen soll. Dieser Stift I befindet sich in dem kleinen kupfernen Cylinder G, welcher in dem Körper A angebracht ist und
unterhalb etwas vorsteht. Eine Spiralfeder ist mit dem Stift I verbunden und drückt ihn in seine Scheide. Am Ende der Feder befindet
sich ein Kolben, dessen Stange der Stift bildet.
Der Cylinder G ist unten durch die durchlöcherten
Scheiben J, J geschlossen, deren Löcher so abgepaßt
sind, daß man keinen Drahthaken einführen kann, um die Feder zusammenzudrücken.
Der Cylinder G ist oben durch die Scheibe H geschlossen, welche entfernt werden kann, wenn der
Cylinder gereinigt werden soll.
Wenn man nun mittelst einer kleinen Saugpumpe durch die Löcher der Scheiben J hindurch eine Luftverdünnung hervorbringt, so wird der
Kolben niedergehen und die Feder zusammendrücken, wodurch dann der Stift aus seiner
Hülse heraustritt. Es braucht dann nur die Siebkappe gedreht zu werden, um sie
mittelst der Einschnitte C abnehmen zu können. Will man
die Lampe schließen, so setzt man die Kappe auf die Einschnitte, drückt so, daß der
Stift zurücktritt und dreht in die richtige Stelle bis die Scheide über den Stift
kommt, worauf die Feder diesen hineindrückt, ohne daß sie anders als durch
Luftverdünnung zum Zurücktreten gebracht werden könnte.
K ist der Träger für den flachen Docht, L die Schraube für denselben, M ein Drahthaken.
Fig. 25
stellt die Saugpumpe zum Oeffnen der Lampe dar, mit ihrem Hebel in derjenigen
Stellung, wo der Kolben unten und mithin die Luftleere im Cylinder hergestellt
ist.
Die Pumpe O mit dem Kolben P
und dem mit dem Fuße zu bewegenden Hebel Q ist an dem
Bret N befestigt. R ist ein
gekrümmtes Eisen, welches als Feder wirkt und den Hebel in der untersten Stellung
festhält. S ist ein Gummischlauch, welcher auf die
untere Oeffnung von G (Fig. 23) paßt, und so die
Pumpe mit dem Raum unterhalb des herabzusaugenden Kölbchens in G in Verbindung setzt.
Man sieht, daß der Mechanismus ein sehr einfacher ist, daß derselbe den Arbeitern
durchaus unzugänglich bleibt und ein Oeffnen der Lampe nur mittelst der Pumpe, die
unter Aufsicht an der passenden Stelle aufgestellt seyn muß, möglich ist.
Der Preis der Lampen wird durch diese Einrichtung nur unbedeutend erhöht; eine
Saugpumpe kann für 35 Franken geliefert werden.