Titel: | Glühofen für Niete und Nägel, von Henry in Neapel. |
Fundstelle: | Band 165, Jahrgang 1862, Nr. L., S. 183 |
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L.
Glühofen für Niete und Nägel, von Henry in Neapel.
Aus Armengaud's
Génie industriel, Juni 1862, S. 333.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Henry's Glühofen für Niete und Nägel.
Das Erhitzen der Niete und Nägel beim Verbinden der Kesselplatten u.s.w. geschieht
zumeist in einem Schmiedefeuer mit Gebläse. Dieses Verfahren ist ein unvollkommenes,
weil es nicht gestattet eine gewisse Anzahl von Nieten zugleich und gleichmäßig zu
erhitzen. Man benutzt auch mit mehr oder weniger Erfolg Flammöfen; allein ihre
Construction ist kostspielig, die Erhitzung dauert lange und die Temperatur ist
schwer zu reguliren.
Henry's Ofen ist sehr einfach und gestattet dennoch die
Temperatur nach Belieben zu verstärken und sogar bis zur Schweißhitze zu
treiben.
Der Apparat ist so eingerichtet, daß er in einer Viertelstunde in Thätigkeit gesetzt
werden kann und den Bedarf für drei Arbeiter liefert.
Derselbe ist in Fig.
11 und 12 im Aufriß und Grundriß dargestellt.
Er besteht aus einem Mauerwerk von feuerfesten Ziegeln A,
mit einer Verkleidung b aus starkem Eisenblech.
Unten befindet sich das Gebläserohr B, welches mit einem
Ventilator in Verbindung steht und das bewegliche Diaphragma c enthält, dessen Regulirung mittelst eines Handgriffes den Luftstrom
verstärkt oder vermindert.
F ist der Herd. In einer gewissen Höhe über demselben
sind mehrere Kammern C angebracht, welche mit der
äußeren Luft in Verbindung stehen und erforderlichen Falls geschlossen werden
können. In dieselben werden die Niete gelegt. Den Ofen schließt der Deckel D.
Die Hitze in diesem Ofen wirkt wie in einem Flammofen; die Kammern C sind aber über einander angebracht und werden je nach
ihrer Entfernung vom Herde verschieden erhitzt; man kann daher die Niete auf jeden
beliebigen Grad erhitzen und so mehreren Arbeitern fortwährend das nöthige Material
liefern.