Titel: | Ueber die Gesundheitsmaske von Paris, Fabrikant emaillirten Eisens in Paris; Bericht von Duchesne. |
Fundstelle: | Band 165, Jahrgang 1862, Nr. XXXII., S. 117 |
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XXXII.
Ueber die Gesundheitsmaske von Paris, Fabrikant emaillirten Eisens in Paris; Bericht von Duchesne.
Aus dem Bulletin de la
Société d'Encouragement, März 1862, S. 146.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Ueber die Gesundheitsmaske von Paris.
Der hier zu beschreibende einfache Apparat verdankt seine Entstehung einer
ausgedehnten Fabrication emaillirter eiserner Telegraphenhütchen, bei welcher
zahlreiche Bleivergiftungen vorkamen, die nunmehr nach Anwendung der Maske sich
nicht wiederholt haben.
Das Princip dieser Maske besteht darin, daß die ganze Luftmenge vor dem Einathmen
gezwungen wird durch ein feines, filziges und feuchtes Gewebe zu gehen, worin auch
die kleinsten Staubtheilchen zurückgehalten werden.
Der auf das Gesicht passende Theil der Maske besteht aus Gutta-percha, welche
sich genau der Form des Gesichtes anpaßt; am Rande ist ein dicker Flanellstreifen
angebracht, welcher mittelst elastischer Bänder vollkommene Dichtigkeit bewirkt; die
Maske umfaßt nur Nase, Mund und Kinn. In der Mitte befindet sich eine
Gutta-percha-Röhre mit zwei Ventilen aus Silber oder Neusilber, eines
für den Eintritt und eines für den Austritt der Luft.
Die Luft, welche eingeathmet werden soll, geht durch ein filziges Gewebe, Flanell
oder dergl., welches über einen kleinen Drahtkorb gespannt ist, dessen Maschen ein
solches Verhältniß haben, daß stets und mit Leichtigkeit die erforderliche Luftmenge
eingeathmet werden kann. Vor dem Gebrauche wird dieses Filtrirgewebe durch
Eintauchen in Wasser und nachheriges Abschütteln genügend angefeuchtet.
Arbeiten die Leute sitzend, so kann die Gutta-percha-Röhre durch eine
Kautschukröhre verlängert und so die zu athmende Luft außerhalb des Arbeitsraumes,
im Freien geschöpft werden.
Diese Maske ist leicht und behindert weder das Athmen noch das Sprechen, auch
gestattet sie das Umhergehen im Arbeitsraum. Die Form ist zwar wenig gefällig,
diesem wird aber später leicht abzuhelfen seyn.
Seit einem einjährigen Gebrauche hat sich diese Gesundheitsmaske vollständig und
bestens bewährt; eine Vergiftung ist seit dieser Zeit bei Hrn. Paris (107, rue de Bercy in Paris) nicht
vorgekommen. Sie empfiehlt sich daher für alle Fälle, in welchen die Luft der
Arbeitsräume mit giftigen oder das Athmen erschwerenden Stoffen beladen zu seyn
pflegt.
Fig. 47
stellt eine solche Maske dar, welche für sitzende Arbeiter bestimmt ist und daher
einen langen, bis ins Freie reichenden Schlauch trägt:
a ist die Gutta-percha-Maske mit dem
Flanellrand c und den Bändern b.
d ist das Gutta-percha-Rohr, welches dem
Munde gegenüber eingesetzt ist; e das
Einathmungs- und f das Ausathmungsventil; g ist ein halbcylindrisches Gehäuse von verzinntem
Eisendraht, welches auf dem Rohr d angebracht ist und
zum Filtriren der Luft dient, nachdem ein feuchtes Tuch darüber gespannt worden. h ist ein Kautschukrohr zum Lufteinführen von Außen.
Bei dem Apparat für Arbeiter, welche ihr Geschäft stehend verrichten, fehlt das Rohr
h, und das Luftsieb mit dem Flanell umgibt das Rohr
d nach allen Seiten.