Titel: | Ueber die Bewegung der Meßtrommel in der nassen Gasuhr; von Dr. Max Pettenkofer. |
Autor: | Dr. Max Josef Pettenkofer [GND] |
Fundstelle: | Band 163, Jahrgang 1862, Nr. LXXI., S. 274 |
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LXXI.
Ueber die Bewegung der Meßtrommel in der nassen
Gasuhr; von Dr. Max Pettenkofer.
Mit einer Abbildung.
Pettenkofer, über die Bewegung der Meßtrommel in der nassen
Gasuhr.
Die Absicht, die Gasuhr zu genauen Messungen für einen Strom atmosphärischer Luft zu
verwenden, die über einen darin lebenden Menschen geführt wird, hatte mich vor
einiger Zeit in die Nothwendigkeit versetztUeber einen neuen Respirationsapparat. Abhandlungen der k. bayerischen
Akademie der Wissenschaften, II. Classe, Bd. IX Abtheil. II., mir die Construction und den Gang dieses interessanten Meßinstrumentes klar
zu machen. Was ich aus Beschreibungen und Zeichnungen in technologischen Handbüchern
und selbst in Specialwerken über Gasbeleuchtung ersehen konnte, war nicht im Stande,
mir bei meinen mangelhaften Kenntnissen in Mathematik und Mechanik eine genügend
klare und einfache Vorstellung vom Gange der Meßtrommel beizubringen. Zur Beruhigung
über die Schwerfälligkeit meines Auffassungsvermögens machte ich die Erfahrung, daß
auch andere, sonst gewandte Köpfe, die Mathematik und Mechanik verstehen, mit diesen
in unserer Literatur vorliegenden Beschreibungen nicht wohl zum Ziele kommen
konnten. Als ich vonmeinem Freunde Prof. Harter aus der physikalischen
Sammlung der hiesigen Gewerbschule das Modell einer Gasuhr erhielt, welches von Hrn.
Prof. C. Walther in Augsburg wesentlich aus Glas, mithin
durchsichtig angefertigt war, fiel mir ein Umstand auf, der in den meisten
Beschreibungen gar nicht, in einigen ganz nebenbei erwähnt wird, welcher mir aber
von fundamentaler Bedeutung zu seyn, und bei einer erklärenden Beschreibung und
Zeichnung in den Vordergrund zu gehören schien; ich meine den ungleichen Wasserstand
in jenen Kammern der Trommel, welche Gas empfangen, wo er niedriger, und in jenen,
welche Gas abgeben, wo er höher ist, während in der Ruhe das Wasser in allen Kammern
gleich hoch steht. Mit dieser Beobachtung verband sich in mir sofort die
Vorstellung, daß die im Gleichgewichte auf ihrer Achse befestigte Meßtrommel beim
Durchströmen des Gases durch das halbseitig davon verdrängte Wasser ungleich schwer
werde, und dadurch auf der schweren Seite falle. Von diesem Augenblick an war die
Meßtrommel in der nassen Gasuhr für mich eine Art Tretrad, in welchem die Kraft des
Gasdruckes dazu dient, das Wasser beständig von einer Seite auf die andere zu legen,
beständig Wasser aus den Kammern zu treiben.
Seit dieser Zeit habe ich im Kreise befreundeter Sachverständiger schon viel streiten
müssen, nicht nur ob meine Anschauung vor der üblichen Erklärungsweise durch
directen einseitigen Gasdruck auf die Trommelwände den Vorzug verdiene, sondern
selbst darüber, ob sie überhaupt zulässig sey. Ich erlaube mir nun im Folgenden
meine Anschauung der Oeffentlichkeit zu übergeben, nachdem ich in Folge vieler
Discussionen und Belehrungen, von denen ich die exactesten meinem Freunde Prof. Dr. Seidel verdanke, die
Ueberzeugung gewonnen habe, daß ich in vollem Rechte bin. Die bisherige Erklärung
durch den einseitigen Gasdruck in der Trommel wird erst dann neben der meinigen
zulässig, wenn der ungleiche Wasserstand in verschiedenen Trommelkammern mit in
Betracht und Rechnung gezogen wird. Der Erfolg mag nun lehren, welche von beiden
Erklärungsweisen die Drehung der Meßtrommel unmittelbarer und leichter versinnlicht,
und allgemeiner verständlich macht.
Der von allen Seiten geschlossene, mit einer Achse versehene Cylinder A, welcher von Glas gedacht werden kann, hat an der
vorderen Wand vier Röhrenansätze a, b, c und d. Die innere Scheidewand f, g,
h, i steht nur nach unten vom Mantel des Cylinders etwas ab, so daß der
Cylinder in zwei Räume oder Kammern M und N getheilt wird, welche nur nach unten communiciren. Man
füllt den Cylinder halb (bis m, n) mit Wasser, was durch
Einsenken in Wasser und Verschließen der Oeffnungen c
und d leicht zu bewerkstelligen ist. Man legt ihn auf
seineAchse in die
dafür bestimmten Lager D, E. Befestigt man an der Röhre
a einen Kautschukschlauch, und läßt nun irgend einen
Luftdruck (am einfachsten durch Blasen mit dem Munde) wirken, so wird dieser den
Wasserstand in M erniedrigen, etwa von m bis m', indem er Wasser
nach N hinübertreibt, wo der Wasserstand sich nun
ebensoviel von n bis n'
erhöht. So viel Volume Wasser in M verdrängt werden, so
viel Volume Luft entweichen in N durch b. Wird der Cylinder nicht durch Reibung oder sonst
festgehalten, so dreht er sich in der Richtung des Pfeiles in dem Maaße, als die
Kammer M mit Luft und N mit
Wasser gefüllt wird. Da vor der Wirkung des Gasdruckes vollkommene Ruhe herrschte,
so muß man annehmen, daß der Gasdruck die Bewegung veranlaßt habe. Es bleibt aber
noch zu erwägen, ob hier der Gasdruck für sich allein direct, oder durch Vermittlung
des Wassers die Drehung der Trommel hervorbringt.
Textabbildung Bd. 163, S. 276
Man kann sagen: der Gasdruck in der Kammer M wirke
dadurch einseitig, daß der hydrostatische Druck in N den
Druck des Gases oder der Luft in M auf das Wasser
compensire. Gleiche und entgegengesetzt wirkende Kräfte kann man gegen einander
aufheben, und es bleibt die Wirkung des Gasdruckes in M
nach oben, nach der entgegengesetzten Seite übrig, der die Drehung des Cylinders
oder der Trommel bewirkt.
Man kann aber auch sagen: da durch Verdrängung eines Volums Wasser durch ein Volumen
Luft von M nach N der
Cylinder oder die Trommel
A auf beiden Seiten ungleich schwer wird, und zwar in
dem Verhältniß der Gewichtsdifferenz des verdrängenden Volums Luft und des
verdrängten Volums Wasser, so fällt er natürlich auf der schwerer gewordenen
Seite.
In beiden Fällen aber ergibt sich die gleiche Nothwendigkeit eines verschiedenen
Wasserstandes in M und N,
ohne welchen eine Bewegung gar nicht denkbar ist. Verhindere ich die Möglichkeit,
daß Wasser aus M nach N
übertreten kann, z.B. dadurch, daß ich die Scheidewand f, g,
h, i bis zum unteren Rand des Cylinders verlängere, so daß sie die Kammern
M und N vollkommen von
einander abschließt, so bringt der stärkste Gasdruck keine Bewegung hervor. Dem ganz
entsprechend wird das Resultat seyn, wenn ich die Scheidewand f, g, h, i unverändert, d. i. nach unten offen lasse, aber die Oeffnung
b verschließe, daß keine Luft entweichen kann. Auch
in diesem Falle kann keine Bewegung mehr stattfinden, sobald die Luft in N die Spannung der Luft in M
erreicht hat, denn die Luft in N macht dem Wasser aus
M nicht Platz, es kann nicht aus M nach N verdrängt werden,
der Cylinder wird deßhalb auch auf beiden Seiten nicht ungleich schwer, dreht sich
deßhalb auch nicht. Es ist klar, daß jedes Uebergewicht auf einer Seite des
Cylinders A, welches die Reibung der Achse überwindet,
eine Bewegung hervorruft, ganz gleichgültig, wie schwer der ganze Cylinder ist.
Stellt man den Cylinder A auf den Lagern D, E in ein Gefäß, in welchem das Wasser ebenso hoch
steht, wie im Innern des Cylinders, und öffnet man die Röhren c und d, so communicirt das Wasser in A frei mit dem Wasser im Gefäße, und auf den Lagern D und E ruht nun nicht mehr
das ganze Gewicht des mit Wasser halbgefüllten Cylinders A, wie es war, als er ganz in der Luft stand, sondern nur mehr das Gewicht
des leeren Glas-Cylinders weniger dem Gewichte, welches das Glas verliert, so
weit es in Wasser eingetaucht ist. In dem Maaße, als das Wasser im Cylinder durch
Wasser im Gefäße getragen wird, vermindert sich die Reibung im Achsenlager, alle
übrigen Verhältnisse aber bleiben sich gleich, alles Uebrige ist ebenso, als wie es
war, als der Cylinder ganz in der Luft stand, der Cylinder mag ruhen, oder durch
einen durch a eingeführten Gasdruck sich drehen. Das
Wasser im Gefäße außerhalb des Cylinders oder der Trommel compensirt wohl die
Schwere des Wassers innerhalb jenes Theiles des Cylinders (Kammer N), in welchem das Wasser in gleicher Höhe steht, wie
außerhalb im Gefäß, aber nicht in jenem Theile (Kammer M), wo es niedriger als außen steht. Es bleibt ein Uebergewicht auf der Seite
von N. Die Differenz des Wasserstandes in M und N, und dessen
mechanische Wirkung bleibt sich somit ganz gleich, der halb mit Wasser gefüllte
Cylinder mag nun ganz in der Luft, oder halb im Wasser liegen, wo das Wasser im
Gefäße oder Gehäuse keine andere Rolle hat, als der Verschluß der Röhren c und d, wenn der Cylinder
ganz in der Luft steht, nämlich nur zu verhindern, daß das Wasser im Cylinder A nicht auslaufen kann.
Der letztere Fall ist im Wesentlichen ganz der Fall der nassen Gasuhr, und so, wie
die Zeichnung es darstellt, kann, wenn man durch a
hineinbläst, eine Viertelsdrehung erfolgen. In der nassen Gasuhr ist, so lange die
Bewegung dauert, die Masse des Wassers in der Trommel ungleich vertheilt. Würde eine
gewöhnliche Gasuhr sammt Zugehör nicht auf einer ebenen festen Unterlage stehen,
sondern im Zustande der Ruhe in ihrem Schwerpunkte im Gleichgewichte beweglich
aufgehangen, oder auf eine Schneide gestellt seyn, so würde sie das Gleichgewicht in
dem Augenblick verlieren, wo sie zu gehen anfängt, sie würde nach der Seite
hinfallen, wo durch den Gasdruck das Wasser hingedrängt wird, und es würde sich
zunächst nicht die Meßtrommel im Lager der Achse, sondern der ganze Apparat bewegen.
Da das Gehäuse des Instrumentes aber auf einer ebenen Unterlage fest aufliegt, so
fällt nur jener Theil, welcher wirklich beweglich aufgestellt ist, nämlich die
Meßtrommel, in welcher auch allein die wiegenden Theile oder Massen – Gas und
Wasser – durch den Gasdruck ungleichseitig vertheilt werden; denn außerhalb
der Meßtrommel steht das Wasser allseitig im Gleichgewichte, oder gleich hoch bis
n'. Damit der Wasserspiegel in N sich mit dem in M wieder
ins Gleichgewicht setze, dreht sich der Cylinder mit seinem ganzen Inhalte
(Scheidewänden, Gas und Wasser) auf seiner Achse. Daß dieses Verhältniß ein
factisches ist, daß nämlich beim Gange der Gasuhr wirklich fortwährend ein Gewicht
Wasser durch den Gasdruck zu verdrängen oder zu heben ist, spürt man sofort ganz
handgreiflich, wenn man die Meßtrommel unter verschiedenen Umständen mit dem Finger
in der Richtung und mit der Geschwindigkeit zu bewegen sucht, wie sie ein Gasstrom
bewegt. Ist die Trommel und die Uhr ganz leer von Wasser, so genügt ein leichter
Anstoß mit dem Finger, mehrere Umdrehungen zu bewirken. Steht die Trommel bis zur
normalen Höhe in Wasser, so muß man sehr merkliche Kraft anwenden, namentlich bei
großen Uhren, um sie zu drehen, obschon der Zutritt der Luft durch das
Einströmungsrohr in die Vorkammer ein ganz ungehinderter ist. Füllt man alle Räume
der Trommel mit Wasser, d. i. wird sie ganz mit Wasser überdeckt, so erfolgt die
Bewegung bei dem geringsten Kraftaufwand wieder mit Leichtigkeit, und erfordert nur
um so viel mehr Kraft, als im ersten Falle, als die Reibung der Cylinderwände im
Wasser größer ist, als in der Luft.
Nach den Belehrungen, die ich über diesen einfachen mechanischen Fall in der Gasuhr
erhalten habe, bin ich durchaus nicht gewillt, die bisherige Anschauung für
unrichtig zu erklären, welche das verdrängte Gewicht Wasser als Stützpunkt für das
durchströmende Gas betrachtet, oder welche sich den Druck des Gases in der sich
füllenden Kammer nach einer Seite hin durch den hydrostatischen Druck aufgehoben
denkt, so daß der Druck des Gases nach der entgegengesetzten Seite hin wirksam
werden kann: aber sie erscheint mir complicirter, abstracter und für Laien schwerer
verständlich, als die meinige, von der ich behaupten kann, daß sie ebenso den
Gesetzen der Mathematik und Mechanik entspricht. Ich habe mich jetzt vielfach
überzeugt, daß ein Laie, vom Ueberdrucke des Wassers ausgehend, viel leichter ein
richtiges Bild vom Vorgange in der Trommel gewinnt, als wenn man die bisherige mehr
abstracte Betrachtungsweise vom Ueberdrucke des Gases wählt, wie er unter Mitwirkung
des hydrostatischen Druckes gedacht werden kann, und welcher ganz gleichen
mechanischen Werth mit dem Ueberdrucke, oder Uebergewichte des Wassers, mit dem
hydrostatischen Drucke hat, da beide ja identisch und nur zwei verschiedene
Ausdrücke für ein und dieselbe Sache sind. Für die Rechnung ist es gleich, welchen
Ausdruck man gebraucht, um die Kraft für die Drehung der Trommel zu bezeichnen, aber
nicht für die Erklärung.
Ich behaupte ferner, daß alle jene Erklärungen in verschiedenen Handbüchern, welche
von der Gasuhr sprechen, wesentlich mangelhaft sind, in
so fern sie nicht den Wasserstand in den verschiedenen Trommelkammern, der, so lange
die Bewegung dauert, mit absoluter Nothwendigkeit ungleich seyn muß, schon von
vorneherein mit in die Vorstellung aufnehmen, und ihn entweder gar nicht, wie es
meistens der Fall ist, oder nur wie etwas zufälliges, wie eine Nebensache
erwähnen.
Ich behaupte endlich, daß die Vernachlässigung dieses fundamentalen Momentes in den
Beschreibungen der Gasuhr die wesentliche Ursache ist, weßhalb dieselben ihren Zweck
bisher fast allgemein verfehlt haben, nämlich den, das Wesen und die Bewegung der
Meßtrommel durch Zeichnung und Wort leicht verständlich und anschaulich zu machen.
Die Zeichnung und Beschreibung, welche dieses leistet, muß erst gemacht werden, und
ich wiederhole meine Ansicht, daß der von mir eingeschlagene Weg sicherer zum Ziele
führen wird, als der andere.
Ich war nicht wenig erstaunt, die Ansicht vom directen
Einfluß des Gasdruckes auf die Drehung der Trommel so eingewurzelt zu finden, daß
meiner Anschauung von Mechanikern, Physikern und Gastechnikern Anfangs auf das
entschiedenste widersprochen, ja daß sie, die mir die Gasuhr mit einem Male klar zu
machen schien, geradezu als unzulässigbezeichnet wurde. Dieß veranlaßte mich, nachzuforschen,
wie sich denn etwa Samuel Clegg der Aeltere, der Erfinder
dieses Meßapparates, dessen Princip mochte vorgestellt haben. Diese Neugierde führte
mich auf die Original-Patent-Beschreibungen des Erfinders. Zu meiner
nicht geringen Befriedigung fand ich, daß dieser erfindungsreiche Mann die nämliche
absurde Vorstellung von seinem Instrumente hatte, die ich mir auszuhecken bemüßiget
war.
In seiner ersten Patentbeschreibung vom Jahre 1815, Nr. 3968, Seite 3 und 4 im
XLVIII. Bande der Sammlung der englischen Patente erwähnte Clegg der Meßtrommel als einer Art Wasserrad, und spricht nirgend vom
Drucke oder Ueberdrucke des Gases auf die Scheidewände als der Ursache der Bewegung,
wohl aber vom Verdrängen des Wassers durch Gas.This guage consists of a hollow wheel or drum capable
of revolving vertically upon pivots in the manner of a
water-wheel. Später heißt es: The
pipe of entry shall be open to admit gas into the said chamber, which
expells the water from it through the passage of communication into the
adjacent chamber untill the first mentioned chamber becomes filled with
gas, and the second mentioned becomes filled with water.
Fünfzehn Jahre später, nachdem schon Malam's zweckmäßiger
construirte Trommel in Gebrauch war, kam Clegg wieder auf
seine Erfindung bei Gelegenheit einer Patentbeschreibung zu sprechen. Er hat seine
erste Anschauung nicht nur nicht geändert, sondern er wiederholt sie noch
bestimmter. Es heißt im LXXXVI. Bande der Specifications
Nr. 6020 Seite 2 und 3, daß das Gas dadurch, daß es Wasser aus
einer der Kammern treibt, die Drehung des Rades, d. i. der Trommel verursache.The gas, which is to be measured, is introduced by a
supply pipe into the central part of the revolving wheel, and is thence
admitted by a suitable communication into one of the chambers in the
lowest part of the wheel, wich is full of water, and which gas, by
expelling the water from the said chamber, causes the wheel to turn
round progressively as the gas fills the chamber. Später heißt es
nochmals: The wheel is kept continually turning round
by the aforesaid influx of gas from the supply pipe into its several
chambers one after another, that gas, expelling the water form those
chambers. etc.
Clegg, der Erfinder der Gasuhr, spricht nirgends mit
einem einzigen Worte davon, daß das einströmende Gas gegen die Scheidewände der
Trommel einen Ueberdruck oder einseitigen Druck ausübe, und diese vor sich her
dränge, sondern er huldigt ganz unzweideutig jener Vorstellung, welche ich hier etwa
50 Jahre später wieder auseinandergesetzt habe, nämlich daß die Kraft des Gasdruckes
zunächst zur Bewegung des Wassers in einem Theile der Trommel verwendet, und diese
erst durch das verdrängte Wasser in Bewegunggesetzt werde, auf welches das Gas die hiefür
erforderliche Druckkraft übertragen hat. Die Vorstellung, unter deren Herrschaft
eine Erfindung entsteht, ist in der Mehrzahl der Fälle gewiß auch die geeignetste
Form, um ihr Wesen wiederzugeben oder darzustellen. Ich nehme keinen Anstand, allen
Beschreibern der Gasuhr den dringenden Rath zu geben, sich auf den Standpunkt ihres
Erfinders, des alten Samuel Clegg zu stellen; es wird
ihnen viel sicherer, als bisher gelingen, sich verständlich zu machen.