Titel: | Duboc's Watermaschine mit directer Aufwickelung des Fadens auf die Spindeln. |
Fundstelle: | Band 160, Jahrgang 1861, Nr. V., S. 9 |
Download: | XML |
V.
Duboc's Watermaschine mit directer Aufwickelung des Fadens auf die
Spindeln.
Aus Armengaud's Génie industriel, October 1860, S.
214.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Duboc's Watermaschine mit directer Aufwickelung des Fadens auf die
Spindeln.
Das System von Duboc, Spinner zu Cany, ist auf jede Art
von Faserstoff, jede Garnnummer und jeden Grad der Drehung anwendbar. Die
Eigenthümlichkeiten dieser Watermaschine sind in den Figuren 19–24
veranschaulicht.
Fig. 19 zeigt
die Vorderansicht und den Verticaldurchschnitt der Spindel, Fig. 20 den
Verticaldurchschnitt derselben rechtwinkelig zu Fig. 19, Fig. 21 den
Ausrückungsmechanismus in vergrößertem Maaßstabe, Fig. 22 und 23 den
Bewegungsmechanismus in der Vorder- und Seitenansicht, Fig. 24 den Durchschnitt
eines Kötzers.
Die Spindel a liegt in einer Röhre b, welche oben in eine Scheibe f ausläuft und
ihre Bewegung durch einen Würtel c oder ein
Frictionsgetriebe erhält. Unterhalb des Würtels c ist
mit der Röhre d ein Muff d,
welcher zum Anhalten derselben und zum Aufheben der Fadendrehung dient, fest
verbunden. In den Spindelschienen e und e' liegen die Büchsen u und
u' der Röhre b. An der
Scheibe f der Röhre b sind
die Flügelschenkel g und g'
befestigt, welche durch die Ringel r und r' den Faden zuführen. Ferner tragen die Säulen o und o', welche an einer
tiefer liegenden Schiene l befestigt sind, bewegliche
Scheiben h, welche von den Schenkeln g und g in Bewegung gesetzt
werden und in Ruthen der Köpfe i und i' sich frei
drehen können. Diese Scheiben, welche an der auf und nieder gehenden Bewegung der
Köpfe i und i' Antheil
nehmen, bewegen sich über denjenigen Theil der Spindellänge, welcher bewickelt
werden soll, und bewirken vermittelst des Aermchens j,
welches sie bei ihrer Bewegung mit sich führen, die directe Aufwickelung auf die
Spindel. Das in der Scheibe h bewegliche Aermchen j aus Schmiedeeisen, Stahl oder Messing wird durch eine
Feder x (Fig. 21) gegen die
Spindel angedrückt. Die Wirksamkeit dieses Aermchens, um welches der Faden einen
todten Umgang macht, besteht darin, die Spindel durch den Zug des Fadens zwischen
ihr und dem Aermchen mit sich fortzunehmen, während gleichzeitig die zum Aufwickeln
nöthige Spannung durch die Reibung erzeugt wird, welche zwischen der, nach einer
schiefen Ebene abgeschnittenen Frictionswalze n und der
festen Schiene m am Fuße der Spindel stattfindet. Die
Spindelbüchsen v liegen in der Schiene k. Die an der Wagenschiene l
befestigten Säulen o und o'
gehen durch die festen Schienen e, e' und k hindurch und bewegen sich innerhalb derselben auf und
nieder. Durch die Haken q, deren Einschnitte y in Stifte an der Scheibe f
sich einlegen, kann die Drehung der Flügel aufgehoben werden. Die Zuführung des
Fadens erfolgt durch die Cylinder s und t und die um Scharniere z'
drehbaren Holzdeckel z.
Die in Fig. 22
und 23
dargestellten Bewegungsmechanismen für die Aufwindung haben folgende Einrichtung:
Die Riemenscheibe A treibt durch den Riemen B die zum Theil conische, zum Theil cylindrische
Riemenscheibe C, und diese wieder durch das Vorgelege
e, f die endlose Schraube D und vermittelst eines andern Vorgeleges h, i
die conische Herzscheibe (3. Beide Conen C und G erhalten durch die Mitnehmer j und j' eine gleitende Bewegung auf ihren
Wellen o und p, die Schraube
D aber, die in den Lagern l,
m aufruht, verändert ihre Lage gegen die Achse nicht. Die Frictionswalze
n wirkt auf dem Wagen l
(Fig. 19)
und hebt und senkt denselben. Auf welche Art hierdurch der Faden auf die Spindel
aufgewickelt wird, zeigt Fig. 24. Der conische
Theil der Scheibe C entspricht dem Anfange der
Aufwickelung: hat der Riemen B die Stelle a, bei welcher der Conus in den Cylinder übergeht,
erreicht, so ist der untere conische Theil des Kötzers vollendet; von hier an ist
der Faden in Gestalt eines Cylinders aufzuwickeln, und darum hat auch die Scheibe
C von hier an bis zu ihrem Ende d die cylindrische Gestalt. Da ferner die Höhe der
Aufwickelung bei jeder Lage sich verändert, so hat auch die Scheibe G eine conische Gestalt, und zwar anfänglich stark,
später schwächer zulaufend. Durch die excentrische Auflagerung der Räder h und i, sowie durch die
excentrische Gestalt der Scheibe G wird bewirkt, daß der
Niedergang des Wagens
bedeutend rascher als der Aufgang erfolgt, wodurch dem Kötzer eine größere
Haltbarkeit ertheilt wird. Die Verschiebung der Scheiben C und G in der Achsenrichtung beträgt bei
jeder Umdrehung derselben und bei jeder Fadenschicht 2 Millimeter.