Titel: | Verbesserungen an Gewehren, welche von rückwärts geladen werden, von Thomas Wilson zu Birmingham. |
Fundstelle: | Band 159, Jahrgang 1861, Nr. VI., S. 22 |
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VI.
Verbesserungen an Gewehren, welche von rückwärts
geladen werden, von Thomas
Wilson zu Birmingham.
Aus dem London Journal of arts, October 1860, S.
202.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Wilson's Verbesserungen an Gewehren, welche von rückwärts geladen
werden.
Den ersten Gegenstand dieser Erfindung (patentirt in England am 14. Januar 1860) bildet die Construction der
zum Oeffnen und Schließen des hinteren Endes der Gewehre dienenden Theile. Fig. 7 stellt
einen Theil einer demgemäß construirten Büchse im verticalen Längendurchschnitte
dar. Diese Waffe eignet sich für die Anwendung geschlossener Patronen mit
expandirbarem Pfropf. a ist eine
„verlängerte“ Schwanzschraube, welche einen Theil des
Laufes b bildet und bei c
offen oder auch, wenn man es vorziehen sollte, geschlossen seyn kann. An der oberen
Seite dieser verlängerten Schwanzschraube befindet sich eine Oeffnung, durch welche
die Patrone in den Lauf gebracht wird, und in die das Schlußstück tritt, welches das Ende des
Laufs beim Abfeuern verschließt. Ein Arm oder Hebel d
ist durch ein Scharnier e mit der oberen Seite des Laufs
verbunden und an der unteren Seite des Hebels befindet sich ein massives Schlußstück
f. Wenn der Hebel d in die punktirte Lage zurückgezogen
ist, so ist die verlängerte Schwanzschraube a offen, die
Ladung kann in die letztere gebracht und vorwärts in den Lauf geschoben werden. Beim
Niederdrücken des Hebels d gelangt das Verschlußstück
f in die Schwanzschraube a und schließt somit das Ende des Laufes. Der Hebel d und das Schlußstück f werden während des
Abfeuerns mittelst eines quer durch den Theil a
tretenden Riegels g, welcher in eine an dem Ende des
Theils f angebrachte Rinne greift, befestigt. Nach dem
Abfeuern wird der Riegel g herausgezogen und der Hebel
mit dem Schlußstück f zum Behuf des Ladens wieder in die
Höhe gehoben. Das Ende f² des Theiles f ist conisch und legt sich gegen einen an dem Ende des
Laufes b angebrachten conischen Sitz. Der Hebel d kann auch in horizontaler anstatt in verticaler
Richtung beweglich angeordnet werden.
Die Erfindung besteht zweitens in der Constructionsart des hinteren Endes von
Gewehren die von rückwärts geladen werden, und der damit verbundenen Theile zum
Oeffnen und Schließen der Schwanzenden. Fig. 8 stellt diese
Anordnung im Horizontaldurchschnitte dar. Die nach diesem Princip construirten
Gewehre eignen sich zur Anwendung offener Patronen ohne Pfropf. An dem hinteren Ende
des Laufes h befindet sich ein erweiterter Theil i, welcher die bewegliche Ladungskammer k aufnimmt. Das Kaliber dieser Kammer ist etwas größer
als das des Laufes h. Der Theil i ist an seiner Seite mit einer Oeffnung versehen, welche groß genug ist,
um den Ein- und Austritt der Kammer k zu
gestatten. Die letztere ist durch ein Scharnier l mit
dem Lauf h verbunden und bildet, in den erweiterten
Theil i herabgeschlagen, das geschlossene Ende des
Laufes. Die Percussionsvorrichtung kann an der einen oder der anderen Seite der
Kammer k angebracht werden. Während der Entladung ist
die Kammer mittelst einer in dem massiven Ende o der
Erweiterung des Laufes wirkenden Schraube n
festgestellt. Durch Umdrehung der letzteren mittelst der Platte p wird das Ende der Schraube gegen den Boden der Kammer
angedrückt und somit beim Abfeuern des Gewehrs der ganze Stoß von dem massiven
Theile o des Laufes aufgefangen.