Titel: | Verbesserte Construction von Oefen zum Schmelzen von Roheisen, Legirungen etc., von Joseph Maudslay zu Lambeth in der Grafschaft Surrey. |
Fundstelle: | Band 152, Jahrgang 1859, Nr. LXIX., S. 290 |
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LXIX.
Verbesserte Construction von Oefen zum Schmelzen
von Roheisen, Legirungen etc., von Joseph Maudslay zu Lambeth in der Grafschaft Surrey.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1859,
S. 286.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Maudslay's Construction von Oefen zum Schmelzen von Roheisen,
Legirungen etc.
Diese (am 25. Juni 1858 patentirte)
Erfindung besteht in einer solchen Construction der Oefen, daß dem Ofenherde
mittelst einer Triebkraft eine rotirende Bewegung um eine geneigte Achse ertheilt
wird.
Der Zweck der Erfindung ist eine Verbesserung der Qualität des Metalles, indem man es
im geschmolzenen Zustande in Bewegung erhält, so daß Schwefel und andere
Unreinigkeiten leicht in Gasform entweichen können. Bei Anwendung dieses Ofens für
Legirungen erlangt man durch die Bewegung eine innigere Mischung ihrer
Bestandtheile, indem sie dadurch von selbst fortwährend untereinander kommen.
Dieser Ofen soll hauptsächlich dazu dienen, ein besseres Gußeisen als bisher zu
erzeugen, indem das Untereinandermischen desselben in gewissem Grade den
Puddelproceß ersetzt. Das Roheisen muß natürlich in einem hinreichend flüssigen
Zustande zurückbleiben, um beim Abgießen der Formen dieselben gehörig füllen zu
können. Die abgegossenen Gegenstände werden eine um so viel größere Festigkeit als
gewöhnliches Gußeisen haben, daß sie zu vielen Zwecken zu benutzen sind, zu denen
jetzt oft Schmiedeeisen verwendet wird.
Die Achse dieses Ofens weicht beiläufig zehn Grad von der Senkrechten ab, daher die
eine Seite des Herdes niedriger ist als die andere, und da der Ofen eine drehende
Bewegung erhält, so verändern die Metalltheilchen fortwährend ihre Lage, es kommen
fortwährend andere derselben nach oben und die schädlichen Beimischungen können also
leichter entweichen, während überdieß das Metall gleichförmig gemischt wird. Fig. 5 bis 8 stellen einen
solchen Ofen dar.
Fig. 5 ist ein
senkrechter Längendurchschnitt; Fig. 6 ein senkrechter
Querdurchschnitt durch den Herd; Fig. 7 ein senkrechter
Querdurchschnitt durch den Feuerraum, und Fig. 8 ein Grundriß des
Ofens.
a ist der Feuerungsraum mit dem Rost; b das Schürloch für das Brennmaterial; c der geneigte Ofenherd, welcher sich um eine geneigt
stehende Achse dreht; d ist ein Gewölbe über dem Ofen,
welches auf eisernen Trägerbalken ruht; e Thür, durch
welche der Ofen mit Metall chargirt wird; f
Abstichöffnung, durch welche das geschmolzene Metall abgelassen werden kann. g ein mit Walzen versehenes Gerüst, auf welchem sich der
Ofenherd dreht; h Winkelgetriebe, welches in ein
Winkelrad greift und wodurch der Herd gedreht wird. k
ist ein unteres, mit Rädern versehenes Gerüst, mittelst dessen der Ofenherd, nachdem
er durch die Schraube 1 heruntergelassen worden ist, unter dem Gewölbe weggezogen
werden kann, damit man dasselbe repariren kann; die Räder des untern Rahmens laufen
auf Schienen r. Ein Sandverschluß m dient um das Eindringen von Luft auf den Herd zu verhindern; n ist der zur Esse führende Fuchs.