Titel: | Maschine zum Abdrehen der Zapfen an gekröpften Wellen; von Mazeline und Comp. in Havre. |
Fundstelle: | Band 150, Jahrgang 1858, Nr. XLIV., S. 161 |
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XLIV.
Maschine zum Abdrehen der Zapfen an gekröpften
Wellen; von Mazeline und
Comp. in Havre.
Aus Armengaud's Génie industriel, August 1858, S.
81.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
[Mazeline's Maschine zum Abdrehen der Zapfen an gekröpften
Wellen.]
Das Abdrehen der gekröpften Wellen ist insofern mit nicht geringen Schwierigkeiten
verbunden, als man genöthigt ist schwere Gegengewichte an der auf die gewöhnliche
Drehbank aufgespannten Welle zu befestigen, um den excentrisch liegenden Theilen,
den sogenannten Kröpfen, das Gleichgewicht zu halten. Diesen Uebelstand haben Mazeline und Comp. durch ihre (in Frankreich am 1. August
1852 patentirte) Maschine, welche eben so schnell als sicher und gefahrlos für den
Arbeiter wirkt, vollständig beseitigt. Sie geben nämlich der gekröpften Welle, dem
bisherigen Verfahren entgegengesetzt, auf der Drehbank eine feste Lage, während der
Drehstahl sich um die Welle herumbewegt. Sie lassen gleichzeitig zwei Stähle
arbeiten, von denen jeder die Hälfte der Arbeit ausführt und welche einander
diametral gegenüber gestellt sind. Der Theil des Gestelles, an welchem die
Drehstähle befestigt sind, erhält eine doppelte Bewegung: einerseits eine rotirende
um die Achse der abzudrehenden Welle, und andererseits eine Seitenbewegung in der
Längenrichtung jener Achse.
Fig. 13 ist
ein Längendurchschnitt der Maschine;
Fig. 14 der
Grundriß;
Fig. 15 ein
Durchschnitt nach der Linie 1–2 der Figur 14, und
Fig. 16 eine
Seitenansicht.
Die abzudrehende Welle A ruht auf zwei Gestellen B und B', welche auf der
eisernen Grundplatte Z durch Schrauben befestigt
sind.
Die Drehstähle D und D'
liegen in einer durchbrochenen gußeisernen Scheibe C,
welche sich um die Achse F herum in dem kreisförmigen
Rahmen H drehen kann; letzterer ist auf der Grundplatte
Z in der Richtung der Wellenachse zwischen den
Backen h und h'
verschiebbar.
Die Drehstähle sind in den Gleitstücken R befestigt,
welche vermittelst einer Schraube r und eines daran
sitzenden Schalträdchens s in den Schlitzen der Scheibe
C verstellt werden können, so daß die Stähle mehr
oder weniger kräftig angreifen.
Die rotirende Bewegung der Scheibe C und der Drehstähle
wird durch das Getriebe I hervorgebracht, welches in die
innere Verzahnung J der Scheibe eingreift und selbst
wieder seine Bewegung vermittelst der Welle I' und des
Räderwerks U von den Riemenscheiben T, T' empfängt.
Die Längenbewegung der Drehstähle wird von der Welle I'
aus durch eines der Winkelgetriebe O oder O', durch das eingreifende Rad N', die an dessen Achse befindliche endlose Schraube N und das Schraubenrad M
vermittelt, indem durch dessen Umdrehung die mit einem Schraubengewinde versehene
und durch eine am Fuße des Gestelles H befestigte
Schraubenmutter L gehende Achse K dieses Gestell verschiebt. Damit die Stähle, nachdem sie die
abzudrehende Stelle der Länge nach, z.B. von Rechts nach Links, durchlaufen haben,
wieder in der entgegengesetzten Richtung von Links nach Rechts arbeiten können, sind
die beiden Winkelgetriebe O und O' auf einer durch die Gabel P verschiebbaren
Hülse n angebracht, welche durch einen Keil mit der
Welle I' verbunden ist. – Ein Mantel H', welcher die Scheibe C in
der unteren Hälfte ihres Umfanges umgibt, nimmt die Drehspäne auf.