Titel: | Maschine zur Anfertigung von Nägeln, Stiften und Bolzen, von William Carron, Mechaniker zu Birmingham. |
Fundstelle: | Band 148, Jahrgang 1858, Nr. XCV., S. 407 |
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XCV.
Maschine zur Anfertigung von Nägeln, Stiften und
Bolzen, von William Carron,
Mechaniker zu Birmingham.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Februar
1858, S. 89.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Carron's Maschine zur Anfertigung von Nägeln, Stiften und
Bolzen.
Diese Erfindung (patentirt in England am 23. Mai
1857) besteht in der Anfertigung von Nägeln und Bolzen, deren Querschnitt
mehr oder weniger die Form eines gleichseitigen Dreiecks hat.
Fig. 24
stellt einen meiner Nägel in der Seitenansicht und im Querschnitte dar. Solche Nägel
sind stärker, halten, ins Holz getrieben, fester, und beschädigen die Holzfaser
weniger als die gewöhnlichen Nägel.
Fig. 25
stellt das zur Anfertigung solcher Nägel dienende Walzwerk im Aufrisse dar. Die
Maschine besteht aus drei Kegelwalzen a, a, a, welche an
ihrem Umfange Vertiefungen von solcher Form besitzen, daß glühende Stangen zu
dreikantigen Nägeln zwischen ihnen ausgewalzt werden. Die gleichzeitige Bewegung
dieser Walzen, welche an den Wellen b befestigt sind,
geschieht mit Hülfe des Eingriffes der Winkelräder c.
Eine der Wellen b enthält ein Stirnrad d, welches von der Triebkraft aus in Rotation gesetzt
wird. e sind die Lager der Walzen, f ist eine ringförmige Bodenplatte, an welche das Ganze
befestigt ist. Beim Walzen von Nägeln mit besonderen Köpfen bediene ich mich zweier
Walzensysteme, die in solchen Abständen von einander angeordnet sind, daß der durch
das erste System gegangene noch nicht vollendete Nagel genau in die Vertiefungen des
zweiten Systems sich legt. Die Rinnen des ersten Systems sind nur halb so tief als die
des zweiten, worin der Nagel seine Vollendung erhält.
Soll der dreikantige Nagel geschmiedet werden, so bediene ich mich des kleinen
Amboßes mit spitz zulaufenden Rinnen, welcher in Fig. 26 im Aufriß und in
Fig. 27
im Grundrisse dargestellt ist. Der Arbeiter bringt die glühende Eisenstange in die
Rinnen y und schmiedet den Nagel zurecht. Zum
Glühendmachen des Nagels bedient er sich des in Fig. 28 im Grundriß und
Aufriß dargestellten Instrumentes, welches sich von dem gewöhnlichen nur dadurch
unterscheidet, daß das darin befindliche Loch dreieckig statt viereckig ist.
Fig. 29
stellt eine Nägelschneidmaschine dar, deren ich mich gleichfalls zur Anfertigung
meiner dreikantigen Nägel bediene. Das Schneidwerkzeug h
hat gegen den schmiedeisernen Streifen i eine solche
Neigung, daß die Ebene, worin dasselbe auf das Eisen wirkt, mit der unteren Fläche
der Eisenplatte zwei Seiten eines dreiseitigen Prismas oder einer Pyramide bildet,
während die dritte Seite durch die vorher geschnittene Fläche gebildet wird. Das von
dem Streifen i abgeschnittene Eisenstück k wird durch den Arm l und das Messer h gehalten,
und in die aus zwei Stücken bestehende Form m, n
geführt. Nachdem das Messer in die Höhe gegangen ist, erhält der Hebel o eine horizontale Bewegung in der Führung p. Dieses geschieht mit Hülfe einer Verbindungsstange
q, welche durch eine Kurbel oder ein Excentricum in
Thätigkeit gesetzt wird, bis das Ende o' des Hebels o sich unmittelbar über dem dreieckigen Stück des Eisens
in der Form m, n befindet. Die Rotation des Excentricums
r hebt den um s
drehbaren Hebel o und das Ende o' wird dadurch gegen die zwischen m, n und
o' festgehaltene dreieckige Stange gepreßt. Ein von
der Seite her sich näherndes Instrument bildet den Kopf. Der Eisenstreifen kann
glühend oder kalt seyn. Durch die Wirkung des Excentricums r und der Verbindungsstange q wird der Hebel
o hinweggezogen, die Formen m, n gehen aus einander und der Nagel fällt herab. Darauf schließen sich
die Formen wieder, das Messer h steigt herab und die
beschriebenen Operationen wiederholen sich.