Titel: | Maschine zum Prägen der Metalle, von Fr. Walton und John Pinson zu Wolverhampton in Staffordshire. |
Fundstelle: | Band 148, Jahrgang 1858, Nr. XCIII., S. 404 |
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XCIII.
Maschine zum Prägen der Metalle, von Fr. Walton und John Pinson zu Wolverhampton in Staffordshire.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Februar
1858, S. 111.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Walton's Maschine zum Prägen der Metalle.
Fig. 30
stellt den unteren Theil unserer Prägmaschine im Aufrisse, Fig. 31 den Boden
derselben im Verticaldurchschnitte, und Fig. 32 den letztern im
Grundrisse dar. Wir befestigen die hohle Form a an den
Hammer des Stempels b, und die convexe Form c an den Boden der Maschine. Die Form c befindet sich in einem durch Stellschrauben e an seiner Stelle gehaltenen Gehäuse 6. Soll nun eine
Metallplatte bearbeitet werden, so ragt die convexe Form c, wie Fig. 30 und 31 zeigen, ein wenig über
das Gehäuse hervor. Läßt man nun die Form a mit dem Klotz b niedersteigen, so erhält die Metallplatte dadurch, daß
sie gegen den hervorragenden Theil der unteren Form c
gepreßt wird, die erste Prägung. Während dann die Form a
wieder in die Höhe geht, steigt in Folge eines unten näher zu beschreibenden
Mechanismus die untere Form c in ihrem Gehäuse etwas in
die Höhe, so daß beim Niedergang der Form a die
Metallplatte weiter ausgeprägt wird. So dauert die stufenweise Hebung der unteren
Form während des Prägens fort, bis die Metallplatte gehörig ausgeprägt ist. Sind die
Artikel tief zu prägen, so kann man sich mehrere Stempel und Formen von
verschiedener Tiefe bedienen und die Artikel von Zeit zu Zeit glühen.
Die Hebung der unteren Form c geschieht am zweckmäßigsten
auf folgende Weise. Dieselbe ruht auf einer Schulter im Gehäuse d. In der cylindrischen Oeffnung des letzteren und
unmittelbar unter der Form c befindet sich ein
cylindrischer Block i. Dieser Block ruht auf einem
System von Keilen k, l, m, n,
Fig. 31,
welche in der Vertiefung des Bodens o angeordnet sind.
Die Keile m, n sind mittelst eines Schwalbenschwanzes
mit dem Schieber p verbunden, und eine an dem Ende der
Achse r befindliche Schraube q greift in den Schieber p. Durch Umdrehung
der Achse r wird der Schieber p vorgeschoben, und die Keile m, n auf den
Keilen k, l hingleitend, heben den Block i mit der Form c. Nach jedem
Niedergang des Hammers b kann man die Kurbel einmal
umdrehen, was eine entsprechende Hebung der Form c zur
Folge hat. – Zum Heben dieser Form bedienen wir uns auch des in Fig. 30
dargestellten selbstthätigen Mechanismus. Ein an der Achse r befindliches Getriebe t greift in ein
Zahnrad u: w ist ein Hebel, dessen Bewegung durch die
Verbindungsstange x dem Hebel y mitgetheilt wird. Eine Feder z hält den
Hebel y in der bezeichneten Lage. Ein an dem Hammer b befindlicher Haken 1 schlägt gegen das Ende w' des Hebels w, wenn der
Hammer b in die Höhe geht, und hebt dieses Ende in die
Höhe. Zugleich hebt sich auch das Ende y' des Hebels y, greift unter einen der Stifte 2 des Rades u und ertheilt dem letztern eine theilweise Drehung.
Diese Bewegung theilt sich durch das Getriebe t der
Achse r mit und bewirkt die erwähnte Hebung der Form c. Das Gelenk 3 des Hebels y
setzt das Ende y' in Stand, unter die Stifte 2 zu
greifen. Der Haken 1 ist um eine Achse drehbar, so daß er beim Niedersteigen des
Hammers b an dem Hebel w
vorbeigeht. Sobald dieses geschehen ist, nimmt er die in der Abbildung dargestellte
Lage wieder ein.
Metallplatten, welche durch die beschriebene Maschine geprägt werden, brauchen nur
wenig geglüht zu werden, und das Metall leidet daher nicht so stark, wie bei der
gewöhnlichen Prägmethode. – Patentirt in England am 22. Mai 1857.