Titel: Neue Darstellungsart des Aluminiums und Magnesiums; von Tony Petitjeau.
Fundstelle: Band 148, Jahrgang 1858, Nr. LXXXVII., S. 372
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LXXXVII. Neue Darstellungsart des Aluminiums und Magnesiums; von Tony Petitjeau. Aus dem London Journal of arts, Mai 1858, S. 282. Petitjean's Darstellungsart des Aluminiums und Magnesiums. Mein Verfahren (patentirt in England am 4. September 1857) ist folgendes: Thonerde oder Magnesia wird in ein Rohr oder eine Kammer gebracht und darin zum Rothglühen erhitzt, worauf Schwefelkohlenstoff in Dampfform in oder durch dieselben geleitet wird. Der Schwefelkohlenstoff wird hierzu in dem bisher gebräuchlichen Apparat erzeugt. Die rothglühende Masse in dem Rohr oder der Kammer wird von Zeit zu Zeit umgerührt, um die Reaction zu befördern, welche vollständig stattgefunden hat, wenn sämmtliche metallische Basis der Thonerde oder Magnesia in ein flüssiges oder geschmolzenes Sulfurid verwandelt ist. Anstatt auf diese Weise Schwefelaluminium und Schwefelmagnesium darzustellen, kann man auch ein Doppelsulfurid erzeugen, indem man Thonerde oder Magnesia, mit ein wenig Theer oder Terpenthin gemengt, in einen mit Kohle gefütterten Tiegel gibt, sie darin stark erhitzt, dann mit einem aus kohlensaurem Natron oder Kali und Schwefel bestehenden Pulver mischt, und endlich einige Zeit lang einer heftigen Hitze aussetzt. Das auf angegebene Weise bereitete Sulfurid oder Doppelsulfurid wird zur Gewinnung des Aluminiums oder Magnesiums gemahlen und dann in einen Tiegel von der Gestalt einer Röhre gebracht, durch dessen Boden man einen Strom Kohlenwasserstoffgas leitet; oder man läßt in den Tiegel an dessen Boden etwas festen oder flüssigen Kohlenwasserstoff gelangen, welcher das Aluminium oder Magnesium aus seiner Verbindung mit Schwefel abscheidet. Man kann das Aluminium oder Magnesium aus dem Sulfurid oder Doppelsulfurid aber auch dadurch erhalten, daß man dieselben mit Eisenfeile (oder einem sonstigen geeigneten pulverisirten Metall) vermengt und das Gemenge schmilzt, oder indem man anstatt des Kohlenwasserstoffs Metalldämpfe in den Tiegel von dessen Boden aus leitet.97)