Titel: | Regulator für das elektrische Licht; von den HHrn. Duboscq und Marcais. |
Fundstelle: | Band 148, Jahrgang 1858, Nr. XLVI., S. 194 |
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XLVI.
Regulator für das elektrische Licht; von den HHrn.
Duboscq und
Marcais.
Aus Armengaud's Génie industriel, Februar 1858, S.
98.
Duboscq's Regulator für das elektrische Licht.
Obgleich der ältere Regulator des Hrn. Duboscq schon sehr
einfach ist, so glaubte doch der Erfinder ihn noch mehr vereinfachen und dadurch
dessen Kosten bedeutend vermindern zu können. Auf die mechanischen Principien der
Moderatorlampe sich stützend, ist es ihm und Hrn. Marcais
gelungen ein System zu combiniren, welches die Fixirung des leuchtenden Punktes
gestattet. Dieser neue Regulator besteht, wie eine gewöhnliche cylindrische Lampe,
aus einem mit Oel gefüllten Fuß, worin sich ein Kolben bewegt, der durch eine
Spiralfeder stark von oben nach unten gedrückt wird. Diese Feder trägt an ihrem
oberen Ende eine gegliederte Stange in Form der bekannten rautenförmigen
Gliederschere. Das Oel,
auf welches der Kolben wirkt, kann durch eine Röhre ausstießen, die an einer Stelle
durch einen Kautschukhals eingeengt ist. Dieser Hals wird durch einen an der Armatur
des Elektromagneten angebrachten Metallhebel mehr oder weniger gedrückt. Der
Elektromagnet aber ist in die galvanische Kette eingeschaltet. Die beiden Kohlen
sind an zwei unter dem Einflüsse der Rautenschere gegen einander bewegliche
Kohlenhälter befestigt. Da die Rauten der Schere so berechnet sind, daß sie nach
Maaßgabe der ungleichen Abnützung zwei ungleiche Wege darbieten, so erhält man durch
ihre Vermittlung den nämlichen Effect, wie durch zwei Räder oder Rollen von
ungleichen durch Rechnung gefundenen Durchmessern. Zur Erlangung einer genau im
Verhältniß zur Abnützung der Kohlenstücke stehenden Bewegung handelt es sich demnach
lediglich darum, die Ausflußmündung des Oels mehr oder weniger einzuengen.
Das Spiel des Apparates ist leicht zu begreifen. Um ihn zunächst in Gang zu setzen,
genügt es, wie bei allen Regulatoren, die Kohlenträger so weit wie möglich von
einander zu entfernen, was dadurch bewerkstelligt wird, daß man den Kolben bis zu
seinem höchsten Stand aufzieht. Hierauf stellt man den Mechanismus mittelst eines
Einfalles still, bringt die Kohlen an ihre Stelle, und in den geeigneten Abstand von
einander, und setzt den galvanischen Strom in Thätigkeit. So lange der Abstand
zwischen den Kohlen nicht sehr bedeutend ist, findet nach Maaßgabe der Verengerung
der Ausflußmündung nur ein sehr langsamer Ausfluß des Oels statt. Sobald aber dieser
Abstand zu groß wird, erweitert der Elektromagnet diese Oeffnung, worauf die Kohlen
augenblicklich sich einander nähern. Dadurch erlangt aber der Strom wieder eine neue
Stärke und veranlaßt den Elektromagneten von neuem auf die Ausflußmündung zu wirken
und dieselbe enger zu machen, um auf diese Weise den Ausfluß zu reguliren.