Titel: | Centrifugalapparate zum Decken und Trocknen des Zuckers, von John Aspinall. |
Fundstelle: | Band 147, Jahrgang 1858, Nr. XXVIII., S. 92 |
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XXVIII.
Centrifugalapparate zum Decken und Trocknen des
Zuckers, von John Aspinall.
Aus dem London Journal of
arts, Octbr. 1857, S. 202.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Aspinall's Centrifugalapparat zum Decken und Trocknen des
Zuckers.
Der verbesserte Centrifugalapparat, welchen sich der Erfinder am 3. März 1856 für
England patentiren ließ, ist sowohl hinsichtlich der Aufnahme als auch der
Ablieferung des Zuckers selbstthätig. Fig. 7 stellt denselben im
Verticaldurchschnitte dar. A ist eine in dem Mantel des
Apparates gelagerte senkrechte Welle, und D ein
Behälter, in welchem das Trocknen des Zuckers vor sich geht. Dieser Behälter ist an
die Welle A befestigt und besteht aus einem über die
Rippen b, b gespannten Drahtgewebe oder siebartig
durchlöcherten Metall, welches oben mit einem Ringe B
und unten mit einer kreisrunden Platte C verbunden ist.
Letztere ist in Fig.
8 im Grundrisse dargestellt. Die Seiten des Behälters D bestehen aus Stufen D¹, D², D³, D⁴ von nach oben zunehmenden
Durchmessern; diese Stufen werden durch flache Ringe b',
b' gebildet. In dem Behälter sind die kreisrunden horizontalen Leitplatten,
E¹, E²,
E³, E⁴
angeordnet, welche auf jeder Stufe auf Blöcken ruhen und den Behälter in mehrere
Abtheilungen theilen. F ist ein ringförmiger, an das
Gestell befestigter Rumpf, welcher leicht herausgenommen werden kann. Die Welle A tritt durch eine in der Mitte des Rumpfs befindliche Röhre. Unten führt
der Rumpf in ein conisches Vertheilungsstück G, welches
mittelst der Arme c, c an die Welle a befestigt ist und mit ihr rotirt. Die Basis dieses
Conus breitet sich unten zu einer glockenförmigen Mündung G¹ aus, deren Kante die Seite des Behälters D nicht berührt. Wird nun die Welle A und mit
ihr der Behälter D in Rotation gesetzt, so gelangt der
aus dem Rumpf F herabsinkende Zucker in den Vertheiler
G, von da in den Raum d
und steigt nun in Folge der Centrifugalwirkung von Stufe zu Stufe. Er wird zwischen
der Platte E¹ und dem Theil b¹ der ersten Stufe, dann zwischen der Platte E² und dem Theil b² der folgenden Stufe u.s.w. hindurchgepreßt, bis er den obern Theil
der Maschine erreicht, worauf ihn die obere Platte E⁴ aus der Maschine leitet und gereinigt und getrocknet an einen
kreisrunden Recipient abgibt. Um die Zuführung des Zuckers zu erleichtern, stellt
man die Maschine wo möglich unterhalb der Pfanne oder des Wärmapparates auf, und
läßt den Zucker durch eine Rinne direct in den Rumpf fallen.
Fig. 9 stellt
eine Modification der beschriebenen Maschine, bei welcher die Seiten des
Centrifugal-Behälters nur zwei Stufen besitzen, im senkrechten Durchschnitte
dar. A ist die verticale Welle, welche in einem Lager
a¹ und in einer Pfanne a² am Boden des Mantels B rotirt; C ist das zum Betrieb des Apparates dienende Räderwerk,
welches seine Bewegung von einer Dampfmaschine oder sonstigen Triebkraft herleitet.
D ist der Reinigungsbehälter, welcher, wie in Fig. 7 aus
einem über die metallenen Rippen b, b gespannten
Drahtgewebe besteht, welches oben und unten mit den Ringen D¹, D² verbunden ist. Die Welle
erstreckt sich im vorliegenden Falle nicht ganz durch den Behälter D. Die Seiten des Behälters sind stufenförmig und mit
Ringen f, f versehen. E¹, E² sind kreisrunde
Führungsplatten, welche rings um die innere Fläche des Behälters D nahe an dem oberen Theile jeder Stufe angeordnet,
jedoch nicht an die Maschine befestigt sind, so daß sie sich innerhalb gewisser
Gränzen frei bewegen können. F ist ein feststehender
Rumpf, welcher oben auf einem an den Mantel befestigten Ring f¹ ruht. G ist ein mit der Welle A rotirender conischer Vertheiler. Ein Mantel B², welcher den obern Theil des Gehäuses B umgibt, hat den Zweck, den aus dem Centrifugalbehälter
getriebenen Zucker in Empfang zu nehmen und nach einer kreisrunden rotirenden
Plattform H zu leiten, welche auf Frictionsrollen g, g läuft. Diese Plattform wird mittelst eines über
eine Rolle I geleiteten Riemens in Rotation gesetzt,
indem eine jener Frictionsrollen g an die Achse j dieser Rolle befestigt ist. Der Zucker fällt auf die
rotirende Plattform und wird durch ein Schabeisen K von
dieser entfernt. Die an
der Seite des Mantels B angebrachten Frictionsrollen k, k haben den Zweck, die Plattform in dem geeigneten
Abstande vom Mantel zu halten. An jedem Ring f, welcher
die Peripherie jeder Stufe des Centrifugal-Behälters bildet, ist ein Träger
l befestigt, welcher einen Winkelhebel m enthält. Einer der Arme des Winkelhebels lehnt sich
gegen eine Hervorragung n, die an der obern Seite der
Platten E¹, F²
angebracht ist, während an dem andern Arm ein Gewicht o
befestigt ist. Wenn nun der Behälter rotirt, so fällt der Zucker aus dem Rumpf F durch den Vertheiler G auf
den Boden des Behälters D und wird dann durch die
Centrifugalkraft unter die erste Leitplatte E¹
getrieben, wo er durch das Gewicht o und den Winkelhebel
m so lange zurückgehalten wird, bis der Druck des
Zuckers das Gewicht o überwältigt, worauf der Zucker die
Platte E¹ in die Höhe hebt und in die folgende
Abtheilung gelangt. Hier findet auf die Platte E²
die nämliche Wirkung statt, bis endlich der Zucker aus der Maschine geworfen wird
und auf die Plattform H fällt. Der auf diese Weise
während einer kurzen Zeit zurückgehaltene Zucker erscheint vollständiger gereinigt
und von seiner Feuchtigkeit befreit, als wenn er, ohne einem Hindernisse zu
begegnen, aus der Maschine geleitet würde. Die untere Platte E¹ ist geschlossen, die obere E² gehoben dargestellt.