Titel: | Schmiervorrichtung für Zapfenlager, von dem Ingenieur Vaissen-Régnier zu Lüttich. |
Fundstelle: | Band 143, Jahrgang 1857, Nr. LVIII., S. 242 |
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LVIII.
Schmiervorrichtung für Zapfenlager, von dem
Ingenieur Vaissen-Régnier zu Lüttich.
Aus Armengaud's Génie industriel, Sept. 1856, S.
137.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Vaissen-Régnier's Schmiervorrichtung für
Zapfenlager.
Diese einfache Vorrichtung läßt sich für die Zapfenlager von Maschinen, sowie für
Locomotiv- und Waggon-Achsen mit dem besten Erfolge anwenden.
Fig. 25 und
26 zeigen
ihre Anwendung auf ein gewöhnliches Zapfenlager; Fig. 27 und 28 auf ein
Hängelager.
In Fig. 25 und
26 ist
ein metallener Ring a über die Welle A gehängt und taucht mit seinem untern Theile in eine
Oelschichte b, welche sich in dem das ganze Lager
umgebenden Gehäuse B befindet. Die drehende Bewegung der
Welle bringt auch den Ring a in Umschwung, welcher
dadurch eine gewisse Oelmenge auf die obere Fläche der Welle A führt, von wo dasselbe auf den Zapfen fließt; die Menge dieses Oeles
steht im Verhältniß zu der Geschwindigkeit der Welle.
In Fig. 27 und
28 trägt
das Gehäuse B, welches den Zapfen umgibt, an seinem
untern Ende den Oelbehälter b und der wie im erstern
Falle angebrachte Ring a bringt das Schmieröl auf den
Zapfen.
Die Figuren zeigen die Anwendung des Schmierringes sowohl in der Mitte als an dem
vordern oder hintern Ende des Zapfens.
In den Werkstätten von Régnier-Poncelet zu
Lüttich sind über tausend solche Schmiervorrichtungen in Thätigkeit und leisten
ausgezeichnete Dienste, besonders bei den Transmissionswellen. Der ökonomische
Vortheil dieser Vorrichtung geht daraus hervor, daß das Oel nur einmal jährlich
erneuert zu werden braucht; man gießt auf den Boden des Oelbehälters etwas Wasser,
in welchem sich abgeriebene feine Metallspäne und zufällig hineingerathene fremde
Körper ablagern.