Titel: | Ruderrad von Hrn. T. L. Jones zu New-York. |
Fundstelle: | Band 133, Jahrgang 1854, Nr. XCIV., S. 405 |
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XCIV.
Ruderrad von Hrn. T. L. Jones zu New-York.
Aus dem Mechanics' Magazine, 1854, Nr. 1608.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Jones's Ruderrad.
Bei diesem Ruderrad werden mittelst eines oder mehrerer schweren Kränze, welche durch
Kurbeln mit den Schaufeln verbunden sind, die letztern stets in einer senkrechten Stellung erhalten.
Diese Einrichtung soll diejenige ersetzen, bei welcher Excentrics und Achsen, die
mit der Hauptwelle verbunden sind, angewendet werden, wie bei den Morgan'schen und ähnlichen Rädern.
Fig. 18 ist
eine perspectivische Ansicht des neuen Ruderrades. Das Gestell des Rades ist das
gewöhnliche; dasselbe hat eine Welle A und vier Kränze
B, B, welche mit jener durch Arme verbunden sind.
Die Schaufeln C, C sind an Zapfen aufgehängt und zwar in
der Mitte ihrer Breite; der Länge nach sind sie in zwei Theile getheilt, welche eine
Kurbel D zwischen sich haben; oder man kann sie auch als
zwei Reihen von Schaufeln betrachten, welche durch dazwischen angebrachte Kurbeln
mit einander verbunden sind, die in der Ebene der Schaufelfläche hängen, während das
Ganze auf den Kränzen B, B durch Zapfen ruht, die sich
zu beiden Seiten der Kurbel und an den äußeren Enden befinden. Da die
Schaufeloberflächen zu beiden Seiten der Zapfen gleich sind, so nehmen sie durch das
Gewicht der Kurbeln nothwendig eine senkrechte Stellung an und behalten dieselbe
sowohl in der Luft, als bei gänzlicher Untertauchung im Wasser bei. In dem
Augenblick aber, wo sie in das Wasser eintreten oder dasselbe verlassen, haben sie
eine schwache Neigung von der Senkrechten abzuweichen, weil der Widerstand dann nur
gegen eine Kante stattfindet. Um dieß zu vermeiden, sind alle Kurbeln mit einem
Kranz E verbunden, dessen nothwendige Stärke das
erforderliche weitere Gewicht liefert. Die Wirkung des Rades kann daher nicht in
Unordnung gerathen, es sey denn daß die Schaufeln mit harten Körpern, wie Eis, Holz
etc. in Berührung kommen, in welchem Fall es ein Vortheil ist, daß das Ganze
temporär dem Stoß nachgeben kann.
Wie man sieht, bewirkt dieses Ruderrad seine Stellung ganz selbstthätig, da sie
lediglich von der Schwerkraft herrührt; auch ist einleuchtend, daß, obgleich die
Schaufel in einem Kreise herumgeführt wird, sie nur in horizontaler Richtung auf das
Wasser einwirkt. Die Ruderräder können übrigens nach demselben Princip
verschiedenartig construirt werden; so kann man z.B. eine einfache Reihe von
Schaufeln anwenden, die an beiden Enden Kurbeln und an beiden Seiten Kränze E haben.