Titel: Mechanische Verfertigung der Thongefäße, von Hrn. Chevalier zu Bordeaux.
Fundstelle: Band 133, Jahrgang 1854, Nr. XLIX., S. 186
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XLIX. Mechanische Verfertigung der Thongefäße, von Hrn. Chevalier zu Bordeaux. Aus Armengaud's Génie industriel, Juni 1854, S. 293. Mit Abbildungen auf Tab. III. Chevalier's mechanische Verfertigung der Thongefäße. Der Apparat des Erfinders, womit alle Arten von thönernen Gefäßen mechanisch angefertigt werden können, ist im Aufriß und im Grundriß nebst der Detailansicht einer Matrize in Fig. 1820 dargestellt. Er besteht in der Hauptsache: 1) in einem Hebelträger B mit seinem Hebel C, nebst der Hülse welche den Stempel aufnimmt D; 2) einer Welle mit Kröpfung oder Kurbel E und der Lenkstange F, mit dem Zahnrade und dem Getriebe C, der Kurbel H und dem Schwungrade I; 3) einem sich um seinen Mittelpunkt drehenden Kranze J, welcher der Einwirkung des Stempels oder der Patrize D, die Matrizen oder Gefäße K und die Behälter L darbietet; letztere sind auf Spiralfedern befestigt und im Innern mit einer Garnitur zum Befeuchten des Sempels versehen. Jede der mechanischen Matrizen besteht aus einer gewissen Anzahl von Theilen M, welche federn und von einem ebenfalls federnden Reif gedrückt werden, den man während des Zusammendrückens des Thons schließt und unmittelbar hernach öffnet. An der Oeffnung einer jeden Matrize befindet sich ein zweiter Kranz O, mit Scharnier und ebenfalls mit Feder, um den Thon in der Matrize stark zusammenzudrücken und ihn an der Oeffnung festzuhalten, und so den obern Theil oder den Rand des Gefäßes zu bilden; dieser Kranz wird, wie der erstere, unmittelbar nach der Ausübung des Drucks geöffnet, um den von der Matrize fabricirten Gegenstand frei zu machen. Der Stempel oder die Patrize D ist wie die Matrize K mechanisch, d.h. er besteht aus einer gewissen Anzahl von Theilen, er federt, öffnet und verschließt sich unter denselben Umständen wie letztere. Aus der Anordnung dieser beiden mechanischen Theile, dem Stempel und der Matrize, die sich während des Drucks auf den Thon zusammenpressen und unmittelbar nachher ausdehnen, folgt, daß der Thon weder an dem einen noch an dem andern hängen bleiben kann. Ein mechanischer Schieber D erhält von der Kurbel E mittelst der Lenkstange mit Walze S eine wiederkehrend geradlinige Bewegung. Dabei bewirkt der Schieber die Drehung eines Kranzes J, mit Anhaltspunkten, welche dem Stempel gestatten sich in den garnirten Behältern zu befeuchten und darauf in den Matrizen zu wirken. Der Boden jeder Matrize ist beweglich und hebt sich mittelst eines Pedals Q, um den fabricirten Gegenstand von der Matrize abzulösen und ihn der Hand des Arbeiters darzubieten, welcher die Maschine bedient. Am hintern Theil des Apparats ist eine mechanische Matrize R befestigt und in Bewegung gesetzt, um den Deckel des am vordern Theil der Maschine verfertigten Gefäßes zu machen. Man kann diesen hintern Apparat auch wegnehmen und durch ein metallenes Gefäß ersetzen, welches unten mit runden oder quadratischen Oeffnungen versehen ist, um durch die Bewegung der Maschine den Thon mit Kraft hindurch zu treiben; diese Operation, welche man nöthigenfalls wiederholen kann, bereitet den Thon vor und befreit ihn von den fremdartigen Körpern.

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Tafel Tab.
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Tab. III