Titel: Maschinen zur Anfertigung der Fässer; von J. Robertson zu Glasgow.
Fundstelle: Band 131, Jahrgang 1854, Nr. CXIV., S. 428
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CXIV. Maschinen zur Anfertigung der Fässer; von J. Robertson zu Glasgow. Aus dem Practical Mechanic's Journal, Januar 1854, S. 234. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Robertson's Maschinen zur Anfertigung der Fässer. Bei der Verfertigung von Fässern und anderen hölzernen Gefäßen nach dieser Erfindung werden die rohen Dauben zuerst auf die gewöhnliche Weise der Einwirkung von Dämpfen ausgesetzt, um sie biegsamer zu machen. Um alsdann jede unregelmäßige Biegung des Holzes zu vermeiden, müssen die Dauben mit ihrer flachen Seite gegen eine feste Oberfläche oder gegen Walzen geschraubt werden, damit, wenn sie zur Schneidmaschine kommen, die Hölzer sehr genau zerschnitten werden; es wird nämlich ein selbstthätiger Mechanismus angewandt, der mit diesen zurückhaltenden Druckschrauben in Verbindung steht, um jeden haltenden Theil bei seiner Annäherung an die Schneide abzulösen; eine Reihe von Schneiden bearbeitet die sich ihnen darbietende Seite der Dauben zu der erforderlichen Gestalt. Die auf diese Weise vorbereiteten Dauben gelangen zu einer zweiten Maschine, wo sie durch Schrauben auf einem beweglichen Tischblatt niedergehalten werden, das sich in der krummen Linie bewegt, die man den Kanten der Dauben zu geben beabsichtigt. Indem sich nun die Dauben vorwärts bewegen, werden sie zuvörderst mittelst einer Kreissäge an der Kante abgesägt, um die erforderliche Curve aus dem Groben zu bilden, und dann gelangen sie gegen eine Reihe sich drehender Schneiden, um die Oberfläche zu vollenden. Zu gleicher Zeit wird der obere Theil der Daube auf seiner Oberfläche durch eine Anzahl Schneiden bearbeitet, um ihm die erforderliche Gestalt zu geben. Nachdem diese flache Seite und eine Kante gehörig bearbeitet sind, wird die Daube umgekehrt, um auch die andere Seite und die andere Kante ebenso zu bearbeiten. Die so vorbereiteten oder selbst die noch rohen Dauben können dadurch eben gehobelt werden, daß man sie auf oder über einer Tafel unter einer Walze durchgehen läßt, welche auf die Dauben so einwirkt, daß alle Unregelmäßigkeiten niedergedrückt werden, während rotirende Schneiden die Oberfläche bearbeiten, sobald die Daube aus der Druckwalze hervortritt und während sie noch von derselben niedergehalten wird. Nachdem dann die Dauben zusammengestellt wurden, wie um ein Faß daraus zu bilden, umgibt man die oberen Enden derselben mit einem Reif und bringt das Ganze in eine Presse, um den Bauch des Fasses zu bilden und die entgegengesetzten losen Enden der Dauben mit einander zu vereinigen. Die Abbildungen stellen die zweite der Robertson'schen Maschinen dar. Fig. 11 ist ein Längenaufriß und Fig. 12 ein Grundriß derselben, wobei das Gerüst weggebrochen ist. Letzteres besteht aus einer einzigen langen gekrümmten Platte A, die an mehreren Punkten unterstützt ist. Auf dieser Platte bewegt sich der Wagen B, welcher vier Laufrollen D hat, die sich um hervorstehende Achsen drehen und auf hervortretenden Schienen an der Oberfläche der Platte laufen. Diese Rollen sind von den vier, an die Platte geschraubten Seitenstücken E umgeben, welche zugleich die vier unteren Rollen F führen, indem diese gegen Schienen an der unteren Seite der Plattenkanten treten, ebenso wie vier andere horizontale Rollen G, welche gegen die äußeren parallelen Kanten der Plattenränder treten. Auf diese Weise wird der Wagen B auf der Platte sowohl vertical als horizontal, sehr genau geführt. Die theilweise vorbereiteten Dauben C werden nun mehrere zusammen auf die Oberfläche der Platte B gelegt und mittelst der Druckschrauben H vollkommen fest darauf gehalten. Die Kreissäge I, welche durch die Rollen J getrieben wird, dient dazu, das erste Holz von den Kanten des Daubens zu nehmen; jedoch wird der Anfang des Schnittes mittelst des Handrades K bewirkt. Während sich also die Säge mit der erforderlichen Geschwindigkeit umdreht, wird der Wagen mit den Dauben derselben mittelst der Hand entgegengeführt, und der Schnitt erfolgt nach der Curve der Platte A, welche derjenigen die man den Dauben geben will, entspricht. Die mit der Säge abgeschnittenen Kanten werden nun unmittelbar der Einwirkung der an einer Scheibe angebrachten Schneiden L unterworfen, welche Scheibe durch Riemenrollen M, die an dem Gerüst N angebracht sind, in eine sehr schnelle Bewegung versetzt wird. Dadurch wird die Form der bauchförmigen Dauben an einer Kante vollendet; während dieser Arbeit kann eine zweite, in der Figur nicht dargestellte Scheibe mit Schneiden, die obere flache Oberfläche der Dauben bearbeiten; zu letzterer Arbeit, welche jedoch nur dann ausführbar ist, wenn eine einzige Daube auf einmal bearbeitet wird, dient ein besonderes Gerüst an der Seite der Maschine, worin sich eine senkrechte Spindel dreht, die mit einer horizontalen Schneidscheibe versehen ist. Nachdem man auf angegebene Weise eine Kante und die obere Seite einer Daube bearbeitet hat, so kehrt man sie herum, um die andere Kante und die andere Seite ebenso zu bearbeiten. Der Hauptvortheil beim Festhalten der Dauben durch Schrauben besteht darin, daß jede Unregelmäßigkeit in den Holzfasern durch die Schneiden weggenommen werden kann, weßhalb man sicher ist eine genaue Oberfläche zu erhalten; beim Nachlassen der Schrauben nehmen die Stücke wieder ihre anfängliche Gestalt an.

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Tafel Tab.
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Tab. VI