Titel: Verfahren die Eisenbahn-Schienenstühle zu walzen, welches sich A. V. Newton in London, einer Mittheilung zufolge, am 19. Octbr. 1852 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 130, Jahrgang 1853, Nr. LVIII., S. 245
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LVIII. Verfahren die Eisenbahn-Schienenstühle zu walzen, welches sich A. V. Newton in London, einer Mittheilung zufolge, am 19. Octbr. 1852 patentiren ließ. Aus dem London Journal of arts, Sept. 1853, S. 183. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Newton's Verfahren die Eisenbahn-Schienenstühle zu walzen. Diese Erfindung bezieht sich auf das Auswalzen von Schienenstühlen in Form langer Eisenschienen. Diese Schienen werden dann in Stücke von der Länge der Schienenstühle zerschnitten und nun auf die gewöhnliche Weise vollendet. Fig. 12 stellt das zu diesem Zweck construirte Walzwerk in der hinteren Ansicht, Fig. 13 im verticalen Querschnitt durch die Linie AB von Fig. 12 dar. Die Figuren 14 und 15 enthalten Detailansichten. A ist die obere, B die untere Walze, welche beide in einem starken Gestell C gelagert sind. Diese Walzen stehen durch Räderwerk mit einander in Verbindung und haben solche Dimensionen, daß sich die Schiene nicht um ihre Peripherie biegen kann. Die untere Walze B enthält drei breite Rinnen 1, 2, 3. Nachdem die in Schienenstühle zu verwandelnde Eisenstange durch ein gewöhnliches Walzwerk nach und nach die durch die Querschnitte 1, 2, 3, 4 bezeichneten Formveränderungen erlitten hat, wird sie in die Rinne 1, Fig. 12, gesteckt und vermöge der eigenthümlichen Gestalt der oberen Walze so gebogen, daß sie die Form des Querschnittes 5 annimmt. Dann kommt sie in den Einschnitt 2, wo sie über einen Kern N gezogen wird (welcher auf die noch zu beschreibende Weise zwischen den Walzen angeordnet ist) und einen der Gestalt des Kerns entsprechenden Querschnitt erhält. Nach dieser Operation kann die Stange in noch heißem Zustande in Längen, welche der Größe der Schienenstühle entsprechen, zerschnitten und vollendet werden. Der Hebel M, woran der Kern N festsitzt, wird mit seinem hinteren Ende von einer Achse O getragen, welche fest mit dem Gestell verbunden ist, jedoch so, daß sie der Adjustirung des Hebels nachgeben kann. An der oberen Seite des Hebels M befindet sich eine messingene Reibschiene b, welche in die tiefe Rinne der oberen Walze greift und dadurch den Hebel in eine genaue Lage bringt. Das Stück b befindet sich oben auf dem Hebel in einem offenen Schlitz und kann mit mehr oder minder starkem Drucke gegen die obere Walze gepreßt werden und zwar mit Hülfe eines Keiles d, welcher durch den Kopf des Hebels M geht, und gegen den das genannte Stück b sich lehnt. Die Mutter c am Ende des Keils gestattet gleichfalls eine genaue Adjustirung des Hebels und des Kerns. Die allgemeine Adjustirung des Hebels wird inzwischen mit Hülfe der Hängestange f bewerkstelligt, welche durch ihn und eine über ihm befindliche Querstange P tritt. Diese Stange verhütet zugleich das gewaltsame Hinabdrücken des Hebels und des Kerns durch die obere Walze. Fig. 14 ist ein Verticaldurchschnitt des Kerns und des Hebels nach der Linie CD in Fig. 13; Fig. 15 ist eine obere Ansicht des Kerns ohne Hebel. i, Fig. 15, ist die Rinne, welche über einer entsprechenden, am Hebel angebrachten Zunge hinweggleitet, v sind die Flanschen des Kerns, über denen die Lippen des Schienenstuhls gebildet werden. Die Function des Kerns besteht eigentlich nur in der Sicherung der inneren Form der Schienenstühle, damit diese den Eisenbahnschienen, wofür die Stühle bestimmt sind, sich gehörig anschmiege, und die Lippen nicht zu stark übergebogen werden.

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