Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 127, Jahrgang 1853, Nr. , S. 234
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Miscellen. Miscellen. Probefahrt des calorischen Schiffes der „Ericsson“. Ueber eine Probefahrt, welche das calorische Schiff der „Ericsson“ am 4. Jan. in der Bucht von New-York mit Erfolg unternommen hat, theilt der New-York Herald folgende Details mit: Der „Ericsson“ ging zwischen 9 und 10 Uhr Morgens von Williamsburg ab, passirte um 9 Uhr 56 Min. den Flaggenstock auf der Governors Insel, und befand sich um 10 Uhr 30 Min. 30 Sec. dem Fort Diamond gegenüber, hatte demnach eine Entfernung von 7 3/8 Miles in 34 Min. 30 Sec. zurückgelegt. Von dort fuhr der „Ericsson“ die Bucht hinab, umfuhr die Spit Head Bury um 11 Uhr 21 Min. und ankerte dort auf Anlaß einer Schnee-Böe. Das Schiff kehrte am 5. wieder zurück und ging gegen 2 Uhr Nachmittags unter der Batterie vor Anker. Nach genauer Messung beträgt die Entfernung zwischen der Governors Insel und dem Fort Diamond 7 Miles 660 Yards, und die erreichte Geschwindigkeit ergibt daher, wie angegeben, ungefähr 14 Miles per Stunde. Der Brennmaterial-Verbrauch beträgt, wie man ermittelt hat, nur 6 englische Tonnen Steinkohlen in 24 Stunden und ergibt im Vergleich zu Dampfschiffen eine Ersparung von mehr als 80 Procent. Da das Schiff 16 Fuß 10 Zoll gleichlastig tief geht, so hat der bei dem ersten Versuch errungene Erfolg alle bei dem Unternehmen interessirten Personen in Erstaunen gesetzt. Das Schiff ist 260 Fuß über Decklang, 40 Fuß breit, 27 Fuß tief, und hat eine Trächtigkeit von 2000 Tonnen. Es hat nur zwei Masten, ist vorn sehr scharf gebaut und zeichnet sich durch die Symmetrie seiner Proportionen vortheilhaft aus. Um das Geheimniß seiner Erfindung sicherer zu bewahren, hat Capitän Ericsson die einzelnen Bestandtheile seiner Maschine an verschiedenen Orten in New-York, Philadelphia, West-Point u.s.w. anfertigen lassen. Als besonders erwähnenswerth hebt der Herald den Umstand hervor, daß die Temperatur in den Heizkammern zu kühl ist, um für die Heizer behaglich zu seyn, was seinen Grund darin hat, daß die für die Maschine erforderliche atmosphärische Luft, etwa 50 bis 70 Tonnen an Gewicht per Stunde, durch die Heizkammern passiren muß, ehe sie in die Cylinder gelangt. (Allg. Zeitung, 1853, Nr. 29.) Die Schießbaumwolle. Schon seit längerer Zeit begannen in Frankfurt a. M. die Verhandlungen über die Präliminarien zu einem Vertrag, durch welchen die ersten Erfinder der nun durch einen österreichischen Militär verbesserten und brauchbar gemachten Schießbaumwolle ihre Erfindung der österreichischen Regierung um eine bestimmte Summe überlassen sollten, und zwar, indem sie auf jedes Eigenthumsrecht verzichteten. Die Präliminarien, über welche man sich geeinigt hatte, wurden der kaiserlichen Regierung zur Genehmigung vorgelegt und ein Vertrag kam zu Stande. Nach ihm wird die Erfindung der Schießbaumwolle als ausschließliches Eigenthum der österreichischen Regierung abgetreten, und zwar gegen eine den ersten Erfindern zu bezahlende Summe von 30,000 fl. Die ganze Angelegenheit ist bereits erledigt, und so befände sich denn die Regierung Oesterreichs, nachdem der Artillerie-Officier Lenk seine erprobte Verbesserung zur Verfügung seines Monarchen gestellt, in dem ausschließlichen Besitz der brauchbaren Schießbaumwolle. (Allg. Zeitung, 1853, Nr. 32.) Von den 30,000 fl., welche von der österreichischen Regierung den beiden Erfindern der Schießbaumwolle bewilligt worden, hat, wie das Frankf. Journal meldet, Professor Böttger in Frankfurt ein Drittheil, Professor Schönbein in Basel, als derjenige welchem die Priorität der Erfindung gebührt, zwei Drittheile erhalten. Ueber den Gehalt der amerikanischen Steinasche (ätzenden Potasche, rothen amerikanischen Potasche) an Aetzkali; von R. Brunnquell. Ueber den Gehalt dieses wichtigen Handelsartikels an Aetzkali ist im Allgemeinen wenig Zuverlässiges bekannt. Knapp sagt in seiner chemischen Technologie nur, daß die Potasche zuweilen Aetzkali enthalte; ebenso gibt Schubarth bei der Zusammensetzung der rothen amerikanischen Asche nur 68,01 Proc. kohlensaures Kali an, und sagt ferner, daß die ätzende amerikanische Potasche 65 Proc. nach Descroizilles halte. Ich untersuchte zwei Sorten käuflicher amerikanischer Steinasche und fand darin:
einmal 40,425 Proc. kohlensaures Kali und 42,569 Proc. Kalihydrat, das anderemal 37,5 Proc. kohlensaures Kali und 41,35 Proc. Kalihydrat.
Berechnet man das Aetzkali auf kohlensaures Kali, so erhält man in der ersten Sorte einen imaginären Gehalt von 92,8 Proc. kohlensaurem Kali; in der zweiten Sorte dagegen einen imaginären Gehalt von 86,67 Proc. kohlensaurem Kali. Da es nun für fast alle praktischen Anwendungen gleich ist, in welcher von beiden Formen das Alkali vorhanden ist, so ist jedenfalls die amerikanische Steinasche um circa 1/4 besser als die russische Potasche, die im Mittel 65–70 Proc. enthält. Es geht aus der Menge des freien Alkali zugleich hervor, daß dieser Gehalt kein zufälliger ist, sondern daß die Potasche absichtlich unvollkommen ätzend gemacht wird. Der Grund hiervon ist auch leicht einzusehen. Es wird nämlich eine Potasche, die z.B. 70 Procent kohlensaures Kali enthält, sich bei den empirischen Proben, die sehr viele Consumenten noch immer allem anwenden, also gegen Geschmack, Gefühl u.s.w. bei weitem nicht so stark verhalten, wie eine andere, welche die äquivalente, aber durch Behandeln mit Kalk ätzend gemachte Menge Alkali enthält. Eine Potasche, die nur vielleicht 25 Proc. Aetzkali enthielte, würde schon so scharf erscheinen, als eine andere mit einem Gehalt von 50 Proc. an kohlensaurem Kali. Es ist dieß ein neuer Beweis, wie unzuverlässig die empirischen Proben sind, auf die der Praktiker oft ganz zu bauen pflegt, zugleich aber auch ein Wink, bei Anwendung der Prüfung nach Will und Fresenius vorsichtig zu seyn. (Polytechnisches Centralblatt, 1853, Lief. 2.)
Stifte zum Schreiben auf Glas (zur Bezeichnung der Gläser bei Analysen); von Demselben. Bei chemischen Analysen hat man zuweilen den Verdruß, namentlich wenn mehrere Proben einer und derselben Substanz oder verschiedener gleichartiger Substanzen zugleich in Angriff genommen wurden, eine Verwechslung zu begehen, so daß man z.B. bei mehreren gleichartigen Filtraten eines mit dem andern verwechselt und dann genöthigt ist, vielleicht die ganze Arbeit von Neuem zu beginnen. Man pflegt zwar die einzelnen Theile mit Zettelchen zu bezeichnen, diese gehen aber leicht verloren, und es ist jedenfalls am zweckmäßigsten, die Glasdeckelchen u.s.w. selbst zu bezeichnen. Ich fand hierzu nach verschiedenen Versuchen folgende Substanz als ganz geeignet: 4 Theile Wallrath (oder Stearin), 3 Th. Talg und 2 Th. Wachs werden in einem Schälchen geschmolzen, sodann 6 Theile Mennige und 1 Th. Potasche darunter gerührt, die Masse noch 1/2 Stunde erwärmt und darauf in Glasröhren von der Stärke eines Bleistiftes gegossen. Nach raschem Erkalten läßt sich die Masse in Röhrchen verschieben, mit einem Messer auf das feinste spitzen, und man hat so einen Stift, mit dem man auf trockenes und reines Glas sehr bequem schreiben kann, und der, beiläufig bemerkt, recht angenehm nach Ameisensäure riecht. Ist die Masse zu spröde, so nehme man etwas weniger, im Gegentheil etwas mehr Potasche. So werthlos die Sache an und für sich ist, so wird doch Jeder, der es einmal probirt hat, gewiß immer einen solchen Fettstift zur Hand haben. (A. a. O.) Ueber Zeilithoid (Getreidestein), um in der kürzesten Zeit Bier zu bereiten. Gutachten, erstattet an den Verwaltungsausschuß des polytechnischen Vereins zu Würzburg, von Hrn. F. Carl, Vorstand der Apotheke des k. Julius-Hospitals. Unter dem Namen Zeilithoid (Getreidestein)34) erhielt der Unterfertigte ein hölzernes Kästchen mit einer mit Stanniol umhüllten gelbbräunlichen spröden Masse, welche an den der Luft preisgegebenen Stellen schnell feucht und erweicht wurde. Die Masse hat einen nicht unangenehmen süßlichen, dabei etwas bitterlich aromatischen, an Malz und Hopfen erinnernden Geschmack, und einen eigenthümlichen schwach leimartigen Geruch, löste sich leicht in kaltem, schneller in warmem Wasser mit hellgelblicher, in größerer Masse mit schmutzig gelbbräunlicher Farbe auf. Die Lösung hatte den süßlich bittern Geschmack der Masse und hielt sich einige Tage, ohne sauer zu, werden, selbst in einer Temperatur von + 15° R. Mit Ferment versetzt trat jedoch schon bei + 10–12° R. in kurzer Zeit die Gährung ein, nach 12–15 Stunden hatte dieselbe geendet und die Flüssigkeit wurde ziemlich hell. Es wurden nun verschiedene Reactionen auf Zucker, Amylon, Tannin, Harz u.s.f. vorgenommen und gefunden, daß die Masse vollständig frei von Amylon, aber sehr reichhaltig an Zucker war, und Spuren von Gerbestoff, Kali, Harz und Fett zu erkennen gab. Beim Verbrennen entwickelte sich neben einem schwach zuckerartigen Geruche derselbe Geruch, wie er beim Verbrennen frischen Brodes sich kund gibt. Absoluter Alkohol zog sehr wenig eines bitterschmeckenden Extractivstoffes aus. Aus den verschiedenen Wahrnehmungen ist mit Sicherheit zu entnehmen, daß die Masse in der Art bereitet ist, daß Abkochungen verschiedener Getreidearten mit einer Abkochung oder Infusion von Hopfen zu einem Extract abgedampft wurden, welches Extract wahrscheinlich in noch heißem Zustande mit Zucker vermengt und in die Holzbüchsen ausgegossen wurde. Um das Feuchtwerden der Masse zu verhindern, sind diese Holzkästchen mit Stanniol gefüttert. Es wurden nun Versuche nach der von der hochlöblichen Direction gegebenen Vorschrift angestellt, um ein trinkbares Bier zu erhalten. Zu diesem Zwecke wurde die Masse mit gutem sowohl wie mit einem schlechten, fad und ekelig schmeckenden Brunnenwasser, sowie mit destillirtem Wasser behandelt und hierzu 15 Thle. Zeilithoid in 100 Thln. der ebengenannten Wasser bei einer Temperatur von + 10° R. durch öfteres Umrühren in Zeit einiger Stunden aufgelöst und sodann 1 Thl. gewöhnlicher Bierhefe zugesetzt. In einigen Stunden trat die Gährung ein, indem sich auf der Oberfläche ein zarter weißer Schaum bildete, der sich nach und nach in einen gekrausten verwandelte, und endlich in große gelbliche Blasen überging. Nach 12–15 Stunden sanken diese Blasen zusammen und die Gährung war vollendet. Da nur kleinere Partien zu Gebote standen, so wurde das nun fertige Jungbier unmittelbar auf kleine Fläschchen gebracht und einige Tage verschlossen hingelegt, wobei ein Bodensatz sich ablagerte. Nach dieser Zeit wurden die Fläschchen geöffnet und zum Versuchen in Trinkgläser ausgegossen. Das so erhaltene Bier war schön hell und glänzend, hatte den Geruch und Geschmack eines gehaltvollen Bieres, dem nur eine größere Menge Kohlensäure zu wünschen gewesen wäre, um es wirklich gutes Bier nennen zu können. Würden Versuche im Großen damit angestellt, so zweifle ich kaum, daß nicht auch dieser Mißstand beseitigt werden kann. Wenn nun auch aus Vorliegendem nicht der Schluß zu ziehen ist, daß ein mit dem Zeilithoid bereitetes Bier dem gewöhnlichen guten Biere vorzuziehen ist, so ist dasselbe dann doch als ein gutes Getränke überall zu empfehlen, und ist besonders von Wichtigkeit für das Seewesen, indem hierdurch allem Nothstande vorgebeugt wird, der durch das Ausgehen des Trinkwassers auf Schiffen entsteht. Das fast ungenießbare Seewasser wird bei Dampffeuerung oder bei Segelschiffen durch Anhängung einer etwas größeren Pfanne an die Küchenfeuerung sehr leicht und in großer Menge destillirt, und läßt sich mit diesem destillirten Wasser und dem Getreidestein ein sehr angenehmes Getränke bereiten. Auch für jene heißen Länder, wo es unmöglich ist auf gewöhnlichem Wege Bier zu bereiten, dürfte der Getreidestein (Zeilithoid) von größter Wichtigkeit und höchstem Nutzen seyn. Möchten größere Versuche damit angestellt werden. (Gemeinnützige Wochenschrift, 1853, Nr. 3.) Leichte Erkennung und Befreiung eines Kupfergehaltes im Branntwein. Olivenöl ist, unseren Erfahrungen zufolge, nicht nur ein vortreffliches Reagens, um die Gegenwart eines Kupfersalzes in einer Flüssigkeit darzuthun, sondern zugleich auch ein sicheres Mittel, um derselben, besonders den Branntweinen, den von den kupfernen Destillationsgefäßen herrührenden Kupfergehalt vollkommen zu entziehen. Setzt man zu dem Ende einem solchen Branntwein einige Tropfen Olivenöl zu und schüttelt ihn tüchtig damit, so zeigt nach einigen Minuten, d.h. nach erfolgter Absonderung des Oels, dieses sich grünlich gefärbt und enthält alles in dem Branntwein gelöst gewesene Kupfersalz, so daß man mit den feinsten anderweitigen Reagentien keine Spur eines Kupfergehaltes mehr in dem rückständigen Branntwein zu entdecken vermag. (Böttger's polytechn. Notizblatt, 1853, Nr. 3.) Ueber die rothe Färbung der Speisen. Dr. Montagne berichtet, daß er am 14. Julius 1852 sich in Gesellschaft des Akademikers A. v. Prevost, bei einer Mad. Ricard unweit Rouen zu Gast befand. Es sollte ein am vorhergehenden Abend tranchirtes, gebratenes Huhn aufgetragen werden, das in einem Küchenschrank aufbewahrt worden war, in welchem die Temperatur die äußere (von 26° R.) noch überstieg. Die Dienerschaft aber fand dieses Huhn zu ihrem größten Erstaunen mit einer gallertartigen Schicht von der schönsten carminrothen Farbe überzogen, welche an den dünneren Stellen des Ueberzugs in zartes Rosa verlief. Dieselbe Erscheinung kommt in Italien oft bei der Polenta vor, so wie bei gekochtem Reis; die Umstände aber, durch welche sie hervorgerufen wird, sind noch unbekannt. Sie kann auch vorzüglich auf dem Reis, durch eine Art Besämung mit der Substanz nach Belieben und ziemlich schnell hervorgebracht werden. Nach Ehrenberg, welcher diese Erscheinung ebenfalls beobachtete (s. dessen Abhandlung in den Memoiren der Berliner Akademie, 1848) ist sie kein Pilz, wofür sie der italienische Gelehrte Dr. Sette (im Jahr 1824) erklärte und den er zoogalactina imetropha nannte, sondern ein Infusionsthierchen, Monas prodigiosa, dessen Durchmesser zwischen 1/3000 und 1/8000 Linie variiren und das mit einem Saugrüssel versehen seyn soll, der noch kleiner ist als der übrige Körper. Diesen Rüssel konnte Dr. Montagne, trotz einer 1200fachen mikroskopischen Vergrößerung nicht erkennen und er ist daher geneigt, das stets in einer schleimigen Masse eingeschlossene Product für eine Alge, etwa der Gattung Palmella, zu erklären; mit der am Fuße feuchter Mauern häufigen Palmella cruenta hat es ohnedieß viel Aehnlichkeit. Pietro Col. ein Chemiker in Padua, bringt in Anregung, daß die schnelle Fortpflanzung dieser unendlich kleinen Wesen vielleicht in der Industrie eine Anwendung finden könnte, nämlich um die Seide in verschiedenen Nüancen acht rosa zu färben. (Journal de Pharmacie, Nov. 1852, S. 361.) Die Mehrenberger Walker-Erde. Bekanntlich entbehrte die deutsche Tuch-Industrie bisher einer ausgezeichneten und billig zu beschaffenden Walker-Erde, während die englischen Fabrikanten durch den Besitz dieses Materials in trefflichster Qualität einen entschiedenen Vorsprung gewonnen haben, den sie sich durch die erschwerte Ausfuhr desselben dauernd zu sichern wußten. Die Walker-Erde des Böhmer Waldes ist von geringer Güte, und die sächsischen Fabrikanten zogen es daher bis jetzt vor, die theure und minder zweckmäßige Seife statt der Erde bei der Tuchbereitung anzuwenden. In der Gemarkung von Mehrenberg bei Weilburg (im Lahnthal, Herz. Nassau) hat man nun so mächtige Lagerungen der besten Walker-Erde entdeckt, daß man die Tuchfabriken eines großen Theils von Europa auf sehr lange Zeit daraus versehen könnte. Dieselbe wird mit leichter Mühe gewonnen, da sie nur mit einer dünnen Sandschicht bedeckt ist; sie erfordert daher keinen eigentlichen bergmännischen Betrieb. Da den Bauern, welche bisher das Ausgraben der Erde betrieben, Capital und technische Intelligenz fehlt, so haben sie sich keinen Absatz im Großen zu verschaffen gewußt. Allein trotz der nachlässigen Behandlung der Walker-Erde-Felder hat dieser fetteinsaugende Thon sich dennoch bereits die Fabriken am Niederrhein und in Brandenburg erobert. Nach Aachen, Berlin, selbst bis Polen hin gehen bedeutende Sendungen der Mehrenberger Walker-Erde. In neuester Zeit haben nun mehrere Fabrikanten die besten Gruben angekauft und richten, mit dem nöthigen Capital gerüstet, einen regelmäßigen Betrieb ein. Um die Aufmerksamkeit von ganz Deutschland sowie der Nachbarländer auf die Mehrenberger Walker-Erde zu lenken, wollen diese gemeinnützigen Männer nur das beste Material auf den Markt liefern, welches dem bisher als dem besten anerkannten englischen Thon in keiner Weise nachstehen dürfte. Bei dem internationalen Wettkampf in der Industrie ist jede Förderung der vaterländischen Gewerbthätigkeit wichtig, und das bessere und auch wohlfeilere Walken des Tuches ist gewiß nicht gering anzuschlagen. Aber auch der commercielle Betrieb unserer Naturschätze nach andern Ländern hat seine Berechtigung durch Förderung der Schifffahrt und anderer Seiten der Volksthätigkeit. Die einheimische Industrie hat doch schon den Vorsprung der Nähe, welche bei diesem gewichtigen Material hoch anzuschlagen ist. (Bremer Handelsblatt.)