Titel: | Notiz über zweckmäßige Darstellung des zu technischen Zwecken dienenden Cyankaliums; von Dr. Rudolph Wagner, k. Professor in Nürnberg. |
Autor: | Rudolph Wagner |
Fundstelle: | Band 124, Jahrgang 1852, Nr. CIII., S. 446 |
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CIII.
Notiz über zweckmäßige Darstellung des zu
technischen Zwecken dienenden Cyankaliums; von Dr. Rudolph Wagner, k. Professor in
Nürnberg.
Wagner, über zweckmäßige Darstellung des Cyankaliums.
Für technische Zwecke ist das nach Liebig's Methode
dargestellte Cyankalium ziemlich kostspielig. Bedeutend wohlfeiler und von jedem
Gewerbtreibenden selbst leicht darzustellen ist ein Gemenge von Cyankalium mit
Cyannatrium (das man mit dem Trivialnamen Cyansalz
bezeichnen könnte). Man stellt es dar, indem man 8 Theile wasserfreies
Blutlaugensalz mit 2 Theilen trockenem kohlensaurem Natron in einem Porzellantiegel
oder in einem mit Kreide ausgestrichenen Charmottetiegel bei gelindem Kohlenfeuer
zusammenschmilzt. Die Masse schmilzt sehr bald und das Eisen des Blutlaugensalzes
sondert sich vollständig und leicht von der dünnflüssigen Masse ab. Zu
Löthrohrzwecken kann man bequem 10–15 Gramme in einem Porzellantiegel über
der Weingeistlampe schmelzen. Das so dargestellte Cyansalz wird an der Lust minder
leicht zersetzt als das Cyankalium und läßt sich bei weitem bei niedrigerer
Temperatur darstellen. Die vorstehende Methode ist besonders allen denen zu empfehlen, die
auf galvanischem Wege vergolden und größere Mengen
Cyankalium consumiren. Wenn das Natriumblutlaugensalz Handelsartikel geworden seyn
wird, so wendet man zur Darstellung obigen Präparates 2 Theile wasserfreies
Kaliumblutlaugensalz und 1 Theil wasserfreies Natriumblutlaugensalz an.