Titel: | Verbesserungen an Uhren und Chronometern, welche sich Charles Mac Dowall, Chronometermacher zu Bloomsbury in der Grafschaft Middleser, am 10. April 1851 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 124, Jahrgang 1852, Nr. XXI., S. 107 |
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XXI.
Verbesserungen an Uhren und Chronometern, welche
sich Charles Mac
Dowall, Chronometermacher zu Bloomsbury in der
Grafschaft Middleser, am 10. April 1851
patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, Jan. 1852, S.
16.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Dowall's Verbesserungen an Uhren und Chronometern.
Die Erfindung hat den Zweck, die Construction der Hemmung zu vereinfachen, dadurch
die Fabricationskosten zu vermindern und zugleich ein befriedigenderes Resultat zu
erreichen, als dieses selbst mit der vollkommensten seitherigen Hemmung möglich war.
Die Erfindung läßt sich unter verschiedenen Formen ausführen, denen jedoch immer das
nämliche Princip zu Grunde liegt, sie mag auf eine gewöhnliche Hausuhr, einen
astronomischen Regulator, oder einen Taschenchronometer angewandt werden. In
sämmtlichen Modificationen vertritt die Stelle des gewöhnlichen Hemmungsrades ein
excentrischer Stift oder ein einzahniges Rad.
Fig. 5, 6, 7 und 8 stellen die
neue Hemmung in verschiedenen Lagen dar. A ist das Ende
einer Achse woran sich ein Getriebe befindet, welches durch das gewöhnliche Uhrwerk
getrieben wird. Die Anzahl der Zähne der Räder und Getriebe ist so berechnet, daß,
während die Achse a auf je zwei Pendelschläge einmal
sich umdreht, das Zeigerwerk sich mit der erforderlichen Geschwindigkeit bewegt. An
die Achse a ist eine kleine Scheibe befestigt, von
welcher ein kurzer Stift p parallel zur Achse hervorragt
und sich um die letztere dreht, wenn diese durch das Uhrwerk in Rotation gesetzt
wird. Diese Scheibe mit dem Stifte p ersetzt das
gewöhnliche Hemmungsrad. c ist ein Arm, der an einer
Achse e schwingt, die, ähnlich der gewöhnlichen
Palletachse, den übrigen Achsen des Räderwerks parallel angeordnet ist. b, d sind die Pallets gegen welche der Stift p wirkt.
Das Verhältniß zwischen der Länge der Arme c und dem
Abstand des Stiftes p von der Achse a sollte so beschaffen seyn, daß die
Oscillationsamplitude des Pendels zwei Grade nicht übersteigt. In Fig. 5 bemerkt man, daß
der Stift eben von dem Pallet b auf den Pallet d
gefallen ist. Wenn sich
nun der Pendel mit dem Arm c nach der linken Seite
bewegt, so schwingt er in dieser Richtung noch etwas weiter, und der Arm c nimmt die punktirte Lage Fig. 5 an; mittlerweile
ruht der Stift auf der oberen Fläche von d, welche einen
Bogen bildet, dessen Mittelpunkt e ist. Wenn der
schwingende Arm wieder in die erstere Lage zurückkehrt und nach der rechten Seite
sich weiter bewegt, so geht der Stift an der Ecke d
vorüber, gelangt in die Fig. 6 dargestellte Lage
und ertheilt dem Arm in der Richtung des Pfeils einen Impuls. Schwingt nun, wie Fig. 7 zeigt,
der Arm noch ein wenig weiter nach der rechten Seite, so fällt der Stift von dem
Pallet d nach b und kommt
auf die untere gleichfalls bogenförmige Fläche von b zu
liegen, bis der Arm bei seiner rückgängigen Schwingung aus der punktirten Lage von
Fig. 7
wieder in die durch die ausgezogenen Linien angedeutete Lage gelangt. Bei seiner
fortgesetzten Bewegung nach der linken Seite geht der Stift an der Ecke von b vorüber und ertheilt nun, wie Fig. 8 zeigt, dem Arm in
der Richtung des Pfeils einen Impuls, der ihn wieder in die punktirte Lage von Fig. 5
zurückbringt, worauf sich die verschiedenen so eben erläuterten Bewegungen
wiederholen.
Fig. 9 zeigt
eine Anordnung, bei welcher der Pendel die Palletten enthält. Letztere werden durch
einen in eine stählerne Querschiene geschnittenen rechtwinkeligen Schlitz gebildet.
Im übrigen ist die Wirkung der Theile der oben erwähnten gleich.
Die Figuren 10
und 11
stellen eine Modification der Erfindung in Anwendung auf die Unruhe einer Uhr oder
eines Taschenchronometers dar. A ist die Achse, welche
die Bewegung von dem Räderwerk vermittelst der Scheibe und des excentrischen Stiftes
p dem Einfallhebel c
mittheilt; dieser Hebel wirkt in der gewöhnlichen Weise auf die kleine Walze der
Unruhe. Der Hebel c ist an dem einen Ende mit einem
Einschnitt versehen, welcher die Pallets b, d bildet,
gegen die der Stift p in der oben erläuterten Weise
wirkt. In sämmtlichen beschriebenen Anordnungen besteht der Stift, um alle unnöthige
Reibung zu vermeiden, aus einem Rubin.