Titel: | Verfahren das Silber aus silberhaltigem Werkblei auszuziehen, von Alexander Parkes; patentirt für England am 24. Junius 1851. |
Fundstelle: | Band 123, Jahrgang 1852, Nr. LII., S. 310 |
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LII.
Verfahren das Silber aus silberhaltigem Werkblei
auszuziehen, von Alexander
Parkes; patentirt für England am 24.
Junius 1851.
Aus dem Mechanics' Magazine, 1852, Nr.
1482.
Parke's Verfahren das Silber aus silberhaltigem Blei
auszuziehen.
In seinem früheren Patent vom 11. Junius 1850 beschränkte sich Hr. Parkes auf den Vorschlag, das Silber
aus dem Werkblei dadurch zu extrahiren, daß man das Blei schmilzt und dann mit
geschmolzenem Zink vermischt, welches letztere sich mit dem Silber verbindet. Die
gegenwärtigen Verbesserungen bestehen darin, daß man je nach dem Silbergehalt des
Werkbleies verschiedene Quantitäten von Zink anwendet. Für Werkblei, welches 14
Unzen Silber in der Tonne enthält, ist 1 Theil Zink auf 100 Theile Werkblei ein
gutes Verhältniß. Dieses Verhältnis) muß nach der vorhandenen Silbermenge abgeändert
werden; so ist erforderlich:
Silber.
Zink.
für eine Tonne Werkblei
welche enthält
14 Unzen
22,4 Pfd.
–
21 „
33,6 „
–
28 „
44,8 „
und so fort.
Nachdem das Werkblei geschmolzen ist und seine Temperatur dann auf den Schmelzpunkt
des Zinks gesteigert wurde, bringt man das Zink hinein, und läßt nach gutem Mischen
die erforderliche Zeit verstreichen, damit sich das mit dem Silber verbundene Zink
auf die Oberfläche begeben kann, wo es erstarrt und dann von dem Bleibade abgehoben
und bei Seite gethan wird, um später das Silber daraus zu extrahiren. Das auf diese
Art entsilberte Blei enthält einen kleinen Antheil Zink; um es davon zu befreien,
läßt man es in einen Flammofen laufen, und erhält es auf einer niedrigen Hitze, bis
das Zink oxydirt ist und sich auf die Oberfläche begibt; das Blei wird dann
abgestochen und das Zinkoxyd aus dem Ofen geschafft. Diese Operation erfordert
2–2 1/4 Stunden Zeit, wenn die Menge des Bleies beiläufig drei Tonnen und die
Oberfläche 25 bis 30 Quadratfuß beträgt.
Um das Silber von dem Zink und Blei zu trennen, mit welchen es verbunden ist, muß man
die Legirung concentriren; dieß geschieht dadurch, daß man sie in einen eisernen am Boden
durchlöcherten Kessel bringt und eine niedrige Hitze anwendet, um einen Theil des
Bleies auszuschmelzen; das so ausgeschmolzene Blei kann man wieder mit einer
frischen Quantität Wertblei zusammenschmelzen, um das in ihm etwa zurückgehaltene
Silber zu gewinnen. Die concentrirte Legirung wird einer niedrigen Hitze ausgesetzt,
um das Zink zu oxydiren, welches man dann mit Salzsäure oder Schwefelsäure auszieht,
wobei das Silber zurückbleibt, das man auf gewöhnliche Weise weiter behandelt. Man
kann aber auch die concentrirte Legirung in einer thönernen Retorte behandeln, wie
man sie zur Fabrication von Zinkoxyd anwendet, um das Zink in metallischem Zustande
abzudestilliren; das zurückbleibende Silber wird durch Abtreiben von seinem kleinen
Bleigehalt etc. gereinigt. Bei dieser Destillation sollte man der Legirung von Zink
und Silber ein wenig Kohlengestübe beigeben, um etwa vorhandenes Oxyd zu
reduciren.