Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 120, Jahrgang 1851, Nr. , S. 315 |
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Miscellen.
Miscellen.
Verzeichniß der vom 27. Februar bis 30. April 1851 in England
ertheilten Patente.
Dem Thomas Ellis,
Ingenieur an den Tredegar Eisenwerken, Grafschaft Monmouth: auf Verbesserungen
an dem Präparirwalzwerk zur Fabrication von Stäben (für Eisenbahnschienen) oder
von Eisenplatten. Dd. 27. Febr. 1851.
Dem Henry Willis in
Manchester-street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Bau von
Orgeln. Dd. 28.
Febr. 1851.
Dem William Millward
in Birmingham: auf Verbesserungen an Elektromagneten und
an magnetelektrischen Apparaten. Dd. 28. Febr. 1851.
Dem Charles Kirkman
in Argyle-street, Middlesex: auf Verbesserungen an den Maschinen zum
Spinnen der Baumwolle. Dd. 28. Febr. 1851.
Dem James Leach,
Baumwollspinner in Littleborough, Lancashire: auf Verbesserungen an den
Maschinen zum Kratzen, Spinnen, Dupliren und Zwirnen der Baumwolle, Dd. 3. März
1851.
Dem William Milner in
Liverpool: auf Büchsen und Behälter um Papiere gegen
das Feuer zu schützen, Dd. 3. März 1851.
Dem William Newton,
Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an
tragbareu Bettstellen. Dd. 4. März 1851.
Dem Alfred Newton im
Chancery-lane, Middlesex: auf eine ihm mitgetheilte Composition zum
Verfertigen von Knöpfen, Messergriffen, Tintenhältern und ähnlichen Artikeln,
welche fest und dauerhaft seyn müssen. Dd. 4. März 1851.
Dem Peter Grafen v.
Fontainemoreau in South-street, Finsbury, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Comprimiren von Luft und Gasen, um Triebkraft
zu gewinnen. Dd. 10. März 1851.
Dem Victor Guillouet,
Chemiker in Conde sur Noirot Calvados, Frankreich: auf Verfahrungsarten um auf
Geweben die verschiedenen Indigonüancen zu verstärken, Dd. 10. März 1851.
Dem Elijah Galloway,
Civilingenieur in Southampton-buildings,
Middlesex: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 10. März
1851.
Dem Henry Jowett,
Ingenieur in Sawley bei Derby: auf Verbesserungen an
Eisenbahnwagen und deren Bremsen, Dd. 10. März 1851.
Dem George Booth, am
Portland-place, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Erzeugen und
Anwenden von Wärme. Dd. 10. März 1851.
Dem James Murray in
Canterbury, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen an
Pferdgeschirr und Sätteln, Dd. 10. März 1851.
Dem Thomas Horn in
Little Stanhope-street, Mayfair, Grafschaft Middlesex: auf verbesserte
Vorrichtungen zum Reinigen der Teppiche, Strohdecken und ähnlicher Fabricate,
Dd. 10. März
1851.
Dem Jean Bounet in
Paris: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der
Fabrication von Decken für Häuser, Mauern, Verschläge, Möbel etc., ferner an
Büchsen, Röhren und ähnlichen hohlen Artikeln. Dd.
10. März 1851.
Dem George Roberts,
Fabrikant in Selkirk, Schottland: auf Verbesserungen in
der Fabrication gewisser Garne aus Leinen, Wolle, Seide und Baumwolle. Dd. 10. März
1851.
Dem William
Galloway und John Galloway, Ingenieuren in Manchester:
auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und ihren Kesseln. Dd. 11. März 1851.
Dem Jesse Ross in
Keighley, Grafschaft York: auf eine verbesserte Maschine zum Kämmen der Wolle.
Dd. 13. März
1851.
Dem Thomas Dawson,
Mechaniker in Melton-street, Middlesex: auf eine verbesserte Construction
der Regen- und Sonnenschirme. Dd. 13. März 1851.
Dem George Little,
Ingenieur in New Peckham, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an elektrischen
Telegraphen, Dd. 14. März 1851.
Dem Herbert Taylor in
Gross-street, Finsbury, Grafschaft Middlesex: auf sein Verfahren aus dem
Schwerspath kohlensauren Baryt und Schwefel oder Schwefelsäure darzustellen, im
Zusammenhang mit der Sodafabrication. Dd. 15. März 1851.
Dem Richard Brooman
in Fleet-street, City von London: auf eine verbesserte Methode Schrauben
zu fabriciren. Dd. 15. März 1851.
Dem Herbert Minton am
Hart's-hill, Staffordshire, und John Hoffstädt in London: auf ihnen
mitgetheilte Verbesserungen in der Verfertigung von Zifferblättern für
Wanduhren, Taschenuhren, Gasmesser, Schiffscompasse etc. Dd. 17. März 1851.
Dem James Hart am
Seymour-place, Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Backsteinen und Ziegeln. Dd. 17. März 1851.
Dem Henry Bessemer,
Ingenieur im Baxter-house, Old Saint Pancrasroad, Middlesex: auf
Verbesserungen im Raffiniren des Zuckers, ferner an den Apparaten zum Abdampfen
des Syrups im Vacuum. Dd. 20. März 1851.
Dem Alexander Robertson und James Glover in Holloway, Middlesex: auf Verbesserungen im
Walzen der Metalle und in der Fabrication metallener Gehäuse und Decken Dd. 20. März
1851.
Dem Matthew Herring
am Tonbridge-place, London: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Zucker und Rum (aus dem Zuckerrohr). Dd. 24. März 1851.
Dem Frederick Mowbray
im Borough Leicester: auf Verbesserungen an Webestühlen. Dd. 24. März 1851.
Dem George Guthrie in
Rephad bei Stanraer, Grafschaft Wigtown: auf eine verbesserte Maschine zum
Pflügen oder Bearbeiten der Felder. Dd. 24. März 1851.
Dem Thomas Hill in
Langside-cottage bei Glasgow: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an
schmiedeisernen Schienen für Eisenbahnen. Dd. 24. März 1851.
Dem Henry
Six und Alexandre Six in Wazerame les Lilles: auf
Verbesserungen im Bleicheu von Flachs und Hanf. Dd.
24. März 1851.
Dem Hector Ledru,
Civilingenieur in Paris: auf Verbesserungen im Heizen. Dd. 24. März 1851.
Dem James Cheetham in
Chadderton bei Oldham, Lancashire: auf Verbesserungen in der Fabrication
gebleichter und gefärbter Garne. Dd. 24. März 1851.
Dem David Bower,
Chemiker in Hunslet, Yorkshire: auf Verbesserungen im Rösten des Flachses und
Hanfs. Dd. 24.
März 1851.
Dem Edward Dunn in
New-York, Nordamerika: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an rotirenden
Flüssigkeitsmessern. Dd. 24. März 1851.
Dem Samuel Holt in
Stockport, Grafschaft Chester: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Geweben. Dd. 24.
März 1851.
Dem Samuel Walker in
Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication metallener Röhren. Dd. 24. März
1851.
Dem Thomas Hawkins in
Inverness-terrace, Bayswater, Middlesex: auf Verbesserungen an Bürsten,
Dd. 24. März
1851.
Dem Henry Ridley und
James Edser in
der Stadt Westminster: auf Sicherheits-Thürangeln zum Entdecken von
Dieben und Verhindern von Einbrüchen. Dd. 24. März 1851.
Dem Thomas Woods in
Portsea, Grafschaft Hants, und Robert Winfield in Birmingham: auf Verbesserungen an Bettstellen
und Ruhebetten. Dd. 25. März 1851.
Dem John Gwynne,
Kaufmann in Lansdowne-lodge, Notting-hill, Middlesex: auf eine ihm
mitgetheilte Maschinerie zum Comprimiren und Auspumpen von Dampf, Flüssigkeiten
und Gasen, um behufs der Sättigung, Trennung und Zersetzung von Substanzen
Bewegung hervorzubringen. Dd. 31. März 1851.
Dem John Booth,
Federreiniger in Cork, Irland: auf ein Fabricat für Muffe, Boas, Pelzkragen und
ähnliche Artikel. Dd. 31. März 1851.
Dem Louis Brunier,
Civilingenieur in Paris: auf die Gewinnung von Triebkraft durch Anwendung von
Dampf oder comprimirter Luft. Dd. 31. März 1851.
Dem Joseph
Richardson. Färber in Halifax, Yorkshire: auf Verbesserungen im
Färben und Reinigen von Stücken, Dd. 31. März 1851.
Dem Auguste Motte,
Fabrikant in Southwark, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an Mantelsäcken.
Dd. 2. April
1851.
Dem Thomas Huckvale
am Choice-hill, Grafschaft Oxford: auf die Bereitung von Getränken etc.
mit der Mangelwurzel. Dd. 2. April 1851.
Dem Richard Brooman
in London: auf eine ihm mitgetheilte Maschinerie zur Fabrication von Seilen und
Tauwerk. Dd. 2.
April 1851.
Dem William Barker in
Hulme bei Manchester: auf eine verbesserte Maschinerie zum Schneiden, Raspeln
und Zerkleinern der Farbhölzer. Dd. 8. April 1851.
Dem Christopher
Cross, Baumwollspinner in Farnworth bei Bolton, Lancashire: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Geweben und von Kleidungsstücken aus
denselben. Dd. 8.
April 1851.
Dem John Appold im
Finsbury-square: auf eine Maschinerie zum Reguliren und Bestimmen der
durch Handarbeit oder eine sonstige Kraft gelieferten Arbeit. Dd. 9. April
1851.
Dem Charles M'Dowall
in Hyde-street, Bloomsbury, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an
Chronometern, Dd. 10. April 1851.
Dem Henry Betjemann
in Upper Ashby-street, Northampton-square, Grafschaft Middlesex:
auf seine Verfahrungsarten Theile von Bettstellen und sonstigen Gestellen zu
verbinden. Dd. 15.
April 1851.
Dem Frederick East in
Bermondsey: auf Verbesserungen im Ausrüsten, Pressen und Verzieren des Leders.
Dd. 15. April
1851.
Dem William Stones in
Warwick-street, Golden-square, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen in der Anwendung und Behandlung des Torfs und seiner Producte.
Dd. 15. April
1851.
Dem Hermann Schroder
in Bristol: auf Verbesserungen im Gewinnen und Raffiniren des Zuckers. Dd. 15. April
1851.
Dem Antoine Coutant,
Eisenmeister in Paris: auf eine Methode das Stabeisen für mannichfaltige Zwecke
theilweise zu härten. Dd. 15. April 1851.
Den Ingenieuren Thomas
Barlow in der Stadt London und Samuel Gore in Park-road, Old Kent-road, Surrey: auf Verbesserungen in der Behandlung gewisser
Substanzen zur Gewinnung von Leuchtgas. Dd. 15. April 1851.
Dem Charles Hardy,
Ingenieur in Low Moor, Yorkshire: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Sensen. Dd. 15.
April 1851.
Dem Robert Newell,
Fabrikant in New-York, Nordamerika: auf eine verbesserte Construction der
Schlösser. Dd. 15.
April 1851.
Dem Thomas Keeley,
Fabrikant in Nottingham, und William Wilkinson, Strumpfwirker ebendaselbst: auf eine
verbesserte Maschinerie zur Fabrication von gewobenen Waaren. Dd. 17. April
1851.
Dem Frederick
Puckridge, Kaufmann am Kingsland-place, Grafschaft Middlesex: auf Materialien und Fabricate zum Verzieren von Meubles. Dd. 17. April
1851
Dem William Andrews
in George-street, Westminster, Grafschaft Middlesex!: auf Verbesserungen
an Dampfmaschinen, Dampfkesseln, Pumpen, Sicherheitsventilen, ferner an Rädern
und Achsen. Dd. 24. April 1851.
Dem William Smith in
London und Thomas
Phillips in Brighton: auf verbesserte Apparate zum Heizen,
Ventiliren und Kochen mit Gas Dd. 24. April 1851.
Dem Robert Nicholls
in Pimlico, Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Mechanismus um
landwirthschaftlichen Maschinen Bewegung zu ertheilen. Dd. 24. April 1851.
Dem Joseph Robertson
in London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an musikalischen Instrumenten.
Dd. 24. April
1851.
Dem Jonathan Wragg,
Kutschenfabrikant in Wednesbury, Staffordshire: auf Verbesserungen an
Eisenbahnwagen. Dd. 25. April 1851.
Dem Robert Milligan,
Fabrikant in Harden Mills, bei Bingley, Yorkshire: auf eine neue Methode gewisse
tuchartige Zeuge zu verzieren. Dd. 25. April 1851.
Dem James Nasmyth,
Ingenieur in Patricroft, Lancashire, und Herbert Minton, Porzellanfabrikant in
Stoke-upon-Trent, Staffordshire: auf eine verbesserte Maschinerie
zur Fabrication von Mauer- und Dachziegeln, Dd. 25. April 1851.
Dem Daniel Dalton,
Eisengießer im Spon-lane, Pfarrei West Bromwich, Staffordshire: auf
Verbesserungen an Eisenbahnen. Dd. 26. April 1851.
Dem John Haddan,
Civilingenieur im Bloomsbury-square, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen im Oberbau der Eisenbahnen, an Eisenbahnwagen, und in der
Fabrication von Papiermaché. Dd. 26. April 1851.
Dem James Lyall in
Brompton, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Construction von
Personenfuhrwerken. Dd. 26. April 1851.
Dem Benjamin Goode,
Richard Boland und
James Newman in
Birmingham: auf Verbesserungen an Ketten, Haken, Spangen und anderen
Befestigungsmitteln für Kleider. Dd. 29. April 1851.
Dem Philipp Webley,
Fabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Stiefeln und
Schuhen, auch im Wasserdichtmachen derselben. Dd.
30. April 1851.
Dem Henry Lund im
Temple: auf Verbesserungen im Forttreiben. Dd. 30. April 1851.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April
und May 1851.)
Ein Taschentelegraph zur Verhütung von
Eisenbahn-Unfällen.
Die HHrn. Brett, die Projectoren des untermeerischen
Telegraphen zwischen England und Frankreich, haben den hauptsächlichsten
Eisenbahngesellschaften Englands einen Taschentelegraphen zur Verhütung von
Eisenbahn-Unfällen zum versuchsweisen Gebrauche übergeben. Der Apparat
besteht aus einem tragbaren Communicator für die Zugführer und Locomotivführer; im
Falle eines Unglückes können dieselben das Instrument mit Hülfe einer kleinen
Drahtrolle mit irgend einem Punkte der Hauptlinie des elektrischen Telegraphen vom
Zuge aus in Verbindung setzen, und nach der Schreib- oder einer andern
Methode Mittheilungen machen, um einen Unfall bei jeder Bahnstation anzuzeigen, oder
davor zu warnen, oder um Hülfe zu signalisiren. (Mining
Journal, 1850.)
Ueber die Preislocomotiven für die Semmeringbahn
wurde im zweiten Hefte dieses Bandes des polytechn.
Jonrnals S. 155 ein Aufsatz von Hrn. W. Engerth
mitgetheilt, in welchem wir eine irrthümliche Namensverwechslung zu berichtigen
veranlaßt find; die auf der schiefen Ebene der bayerischen
Staatseisenbahn zwischen Neumarkt und Markt Schorgart verwendeten und seit
dem 1. November 1848 im Dienst befindlichen fünf Locomotiven sind nämlich aus der
Maschinenfabrik des Hrn. v. Massei (Eisenwerk Hirschau
bei München) hervorgegangen.
Die Redaction.
Einfache Ventilationsmethode für Laboratorien und dergleichen
mittelst Dampf.
Ist ein Arbeitslocal mit einem Schlote nach oben versehen und ziehen die im Locale
erzeugten Dünste nicht gehörig ab, so kann, wenn Dampf zu Gebote steht. auf folgende
Art eine sehr vollständige Ventilation erzielt werden. Ein Dampfstrom wird durch
eine etwa 2′″ im Durchmesser haltende Röhre in den Schlot
hineingeleitet; dieser führt nun alle im Locale befindlichen Dünste so schnell durch
den Schornstein ab, daß die Wirkung hiervon schon nach wenigen Minuten sichtbar ist.
Mittheiler dieses hatte Gelegenheit, sich hiervon in der Schmied-Werkstätte
von Watson in New-Castle-upon-Tyne
mehrmals zu überzeugen, wo die Arbeitsleute vor Anwendung dieses Mittels oft mehrere
Stunden lang Thür und Fenster offen halten mußten, bis die schwefeligen Dämpfe
langsam durch den Schlot abzogen. Die Anwendung dieses Mittels dürfte besonders in
chemischen Fabriken und dergleichen Localitäten von Vortheil seyn. Carl Kohn. (Notizen- und Intelligenzbl. des öfterr
Ingenieur-Vereines, März 1851, Nr. 3.)
Artesische Bohrungen.
Wenn in festem Sand-Conglomerat gebohrt wird, so ist die Ausbringung des
angesammelten Bohrgutes mit Schwierigkeiten verbunden, welchen durch ein vom
Ingenieur Fauvels in Perpignan angewendetes Verfahren,
wie die Erfahrung lehrte, mit Erfolg begegnet werden kann. Man treibt nämlich
mittelst eines an einer Feuerspritze befestigten Schlauches einen Wasserstrahl in
das Bohrloch, wodurch das Bohrgut aufgewühlt und in den nach oben offenen Raumbohrer
gespült wird und nunmehr leicht ausgezogen werden kann.
(A. a. O.)
Werkzeug zum Herausholen von Gestänge, welches in artesische
Bohrlöcher hineingefallen und stecken geblieben ist.
An die erste Bohrstange wird ein Cylinder von etwa 5″ Durchmesser und
18″ Höhe aus 4′″ starkem Bleche, oben mit einem Kreuzbügel
versehen, angeschraubt oder gekuppelt; an dem unteren, offenen Ende des Cylinders
sind nach innen drei Fallkegel so angebracht, daß selbe mit der scharfen Kante nach
oben gegen die Mitte des Cylinders zusammenfallen Diese Sperrkegel müssen gehärtet
und etwa 2½ Zoll lang seyn. Der Cylinder wird nun hinabgelassen und durch
mehrmaliges Heben und Fallenlassen bewirkt, daß der zu hebende Gegenstand mit seinem
obern Ende in den Cylinder eindringt und die drei Fallkegel aufhebt; beim Aufziehen
des Gestänges stemmen sich diese gegen den im Cylinder steckenden Gegenstand, und
zwar um so stärker, einen je größern Widerstand dieser leistet, so daß sie selbst
bei unvorsichtigem Herausziehen den Gegenstand nicht leicht mehr fahren lassen.
— Mit diesem Werkzeug hat Mittheiler dieses schon mehrmals abgebrochene
Bohrstangen, Bohrlöffel, und einmal sogar eine im Bohrloch versenkte Kanonenkugel
von 4″ Durchmesser aus einer Tiefe von 42 Klaftern herausgeholt.
(A. a. O.)
Ueber einige Erscheinungen elektrischer Abstoßung; von R. Charault.
Wenn man eine Flüssigkeit elektrisirt, in welche ein Aräometer getaucht ist, so
steigt letzterer sogleich in die Höhe und scheint also eine geringere Dichtigkeit in
der Flüssigkeit anzuzeigen; entzieht man die Elektricität, so sinkt der Aräometer
wieder auf den Punkt zurück wo er anfangs stand. Dieses Aufsteigen ist um so
beträchtlicher, je stärker die Ladung ist, und entsteht durch die elektrische
Abstoßung zwischen der Flüssigkeit und dem Aräometer.
Wenn man die Flüssigkeit, in welche der Aräometer getaucht ist, mit der inneren
Belegung einer Leidner Flasche communiciren läßt, so findet das Aufsteigen ebenfalls
statt, und entspricht demjenigen welches durch eine directe elektrische Ladung
veranlaßt würde, deren Spannung gleich wäre der Spannung der freien Elektricität
welche auf der inneren Belegung des Condensators verbreitet ist. Macht man den
Versuch mit einer Flüssigkeit welche ein schlechter Leiter ist und in die man ein
wenig Holzsägespäne bringt, so beobachtet man ähnliche Ströme wie sie entstehen wenn
eine Flüssigkeit an ihrem unteren Theil erwärmt wird.
Wendet man anstatt der Elektrisirmaschine eine galvanische Säule an, so beobachtet
man man keine der erwähnten Erscheinungen; ebensowenig bei einer Entladung der
Leidner Flasche oder der elektrischen Batterie. (Comptes
rendus, April 1851, Nro. 15.)
Zur Photographie auf Papier.
Bei der Darstellung von Lichtbildern auf Papier tritt häufig der mißliche Umstand
ein, daß die Bilder schon während oder nach der ersten Copie rostig werden. Hr. Diepenbach aus München, ein
Schüler des um die Photographie so verdienten Hrn. Löcherer, war bemüht den Grund dieses Uebels zu erforschen und hat auch
die leicht zu vermeidende Veranlassung desselben entdeckt. Das Waschen des fixirten
negativen Bildes in mehreren Bädern Brunnenwassers, verursacht bei kalter Temperatur
dieses sogenannte Rosten, weil das Wasser in der verwendeten Zeit die auflöslichen
Salze dem Papier nicht ganz zu entziehen vermag, welche beim Trocknen krystallisiren
und so das Fleckigwerden des Bildes bewirken. Man sey daher besorgt daß das Wasser
wenigstens eine Temperatur von 15° Reaumur hat, wo dann kein Rost mehr im
Bilde entstehen wird. Dasselbe gilt für die Fixirflüssigkeit der negativen Bilder.
(Man vergl. Lutze's Bemerkungen im polytechn. Journal
Bd. CXIX S.
434 über den günstigen Einfluß, welchen bei Erzeugung der Negativbilder
die Vorbereitungen in sehr warmem Zimmer und die Anwendung schwach erwärmter
Lösungen haben.)
Neue Verbindung von Harz und Schweinfett, für
Maschinenschmiere etc.
Prof. Olmsted hielt unlängst in der amerikanischen
Gesellschaft für Beförderung der Wissenschaften einen Vortrag über eine neue
Mischung von Harz und Schweinfett; um dieselbe zu bereiten, versetzt man einen Theil Harz als feines Pulver mit drei Theilen Schweinfett und rührt die Masse sorgfältig
um, ohne Wärme anzuwenden. Diese Verbindung schmilzt bei
einer noch niedrigeren Temperatur als das Schweinfett, und ist schon bei 18°
R. flüssig. Der Zusatz des Harzes widersetzt sich der Neigung des Schweinfetts in
freiwillige Zersetzung überzugehen oder ranzig zu werden; diese Mischung ist daher
sehr geeignet zum Schmieren messingener, kupferner etc. Maschinentheile, wie Kolben,
Hahnen etc. Man kann sie mit oder ohne Zusatz von Graphit als Anstrich für Oefen.
Roste und eiserne Röhren anwenden, um dieselben in den Magazinen gegen Oxydation zu
schützen. Die neue Verbindung ist auch ein vortreffliches Mittel um das Leder wasserdicht zu machen, von welchem sie sich
nicht ablöst, während sie überdieß dasselbe zu wichsen gestattet.
Hr. Olmsted versichert, daß der Zusatz einer kleinen Menge
Harz zu den Brennölen deren Leuchtkraft sehr erhöht und
daß sie dann auch nicht so leicht klebrig werden. (Moniteur
industriel, 1851 Nr. 1555.)