Titel: | Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen, welche sich William Newton, Civilingenieur in London, einer Mittheilung zufolge am 11. Junius 1850 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 120, Jahrgang 1851, Nr. LXXXVI., S. 403 |
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LXXXVI.
Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen,
welche sich William
Newton, Civilingenieur in London, einer
Mittheilung zufolge am 11. Junius 1850
patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, Oct. 1851, S.
95.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Newton's Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen.
Der Zweck dieser Erfindung besteht darin, die Fuge zwischen dem Dampfrad und den
Deckeln des Dampfcylinders von rotirenden Dampfmaschinen so zu liedern, daß der
Ingenieur im Stande ist, die Liederung nach Willkür dichter oder lockerer zu machen,
die Maschine mag in Ruhe oder in Bewegung seyn.
Fig. 45 stellt
die Maschine im Verticaldurchschnitte und zwar nach einer Ebene parallel zur Achse
des Dampfrades dar. Fig. 46 ist ein anderer Durchschnitt rechtwinkelig zu Fig. 45. a ist der eine Deckel des Cylinders b, in welchem das Dampfrad c
rotirt, dessen Welle d durch die Mitte des Deckels
tritt. Da weder der Cylinder noch das Dampfrad einen wesentlichen Theil der Erfindung bilden, so ist in
Fig. 45
nur ein kleiner Theil derselben dargestellt. Die innere Seite des Deckels ist mit
einer ringförmigen Rinne e versehen, in welche ein
Liederungsring f genau anschließend paßt; die äußere
Peripherie sollte bei g dampfdicht geliedert seyn und
die innere Fläche sich dampfdicht an das Dampfrad anschließen. Die andere Fläche des
Liederungsringes hat die Gestalt eines flachen abgestumpften Kegels. An diese Fläche
paßt eine Reihe von Keilen h, welche in radialer
Richtung zwischen der conischen Fläche des Ringes, dem Boden der Rinne e und den Theilen i, i gleiten, die von dem Boden der Rinne hervorragen.
Diese Keile besitzen zur Verminderung ihres Gewichtes offene Räume in ihrem Körper.
Mit jedem der Keile ist das eine Ende einer Spindel k
verbunden, welche nach der äußeren Seite des Cylinderdeckels geht und in einer
Stopfbüchse l drehbar ist. Das innere Ende der Spindel
k dreht sich in geeigneten Trägern m, m. Die Spindel wird durch
ein Winkelrad n, durch dessen Nabe sie geht, vermöge
einer in der Nabe angebrachten Leiste in Umdrehung gesetzt, wobei sie zugleich einer
Längenbewegung fähig ist. Die Spindel ist bei k1 mit Schraubengängen versehen, welche durch eine
am Cylinderdeckel befestigte Mutter q treten, so daß, je
nachdem das Winkelrad links oder rechts gedreht wird, die Spindel mit ihrem Keil in
radialer Richtung dem Mittelpunkt der Hauptwelle sich nähert oder von demselben sich
entfernt. Die Keile sind rings im Kreise in gleichen Entfernungen angeordnet und
jeder derselben ist auf beschriebene Weise mit einer Schraubenspindel versehen,
welche durch ein Winkelgetriebe in Bewegung gesetzt wird.
Sämmtliche Winkelgetriebe n greifen in ein Winkelrad r, das sich zwischen Hälsen an der Hauptwelle dreht.
Eine auf dem Umfange dieses Rades angebrachte Verzahnung s steht mit einer endlosen Schraubet t im
Eingriff, deren Achse u an ihrem Ende ein Handrad w oder eine Kurbel enthält.
Aus der vorangegangenen Beschreibung erhellt nun, daß man durch Umdrehung des
Handrades nach der einen oder der andern Richtung die Keile mit geringem
Kraftaufwand ein- oder auswärts bewegen und dadurch den Liederungsring gegen
die Fläche des Dampfrades fest andrücken oder locker machen kann.