Titel: | Amerikanischer Gebläse-Ventilator. |
Fundstelle: | Band 119, Jahrgang 1851, Nr. XXI., S. 102 |
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XXI.
Amerikanischer
Gebläse-Ventilator.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, Septbr. 1850, S.
143.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
Amerikanischer Gebläse-Ventilator.
Unter den verschiedenen Formen, welche man bisher den Ventilatoren gab, verdient
gewiß eine, die in neuester Zeit in Philadelphia angewandt wird, vorzügliche
Beachtung. Die Flügel des neuen Ventilators liegen in einem besonderen Gehäuse,
welches mit denselben ein Rad bildet, das sich in dem äußeren oder eigentlichen
Ventilatorgehäuse
dreht. Fig.
21 stellt einen horizontalen Durchschnitt durch die Achse desselben dar.
Die Flügel sind mit zwei trichterförmigen Seitentheilen verbunden, und bilden mit
denselben ein Rad, in welchem die Luft wirbelartig herumgedreht und bei der
Peripherie ausgetrieben wird. Das innere Gehäuse oder Rad, welches sich mit den
Flügeln dreht, muß so dicht als möglich in die Oeffnungen des äußeren Gehäuses
eingepaßt seyn, denn es kann in diesem Falle keine Liederung oder Packung angewandt
werden; ohne daß das Rad in die Seitenöffnungen genau eingepaßt wäre, würde man
einen bedeutenden Verlust an Gebläsewind haben. Dieser Ventilator ist entschieden
besser als der gewöhnliche, und wird bereits häufig angewandt.
Folgende Punkte sind bei der Construction von Ventilatoren hauptsächlich zu beachten.
Das äußere Gehäuse soll stark und schwer seyn; der innere Mechanismus dagegen,
welcher sich dreht, so leicht als möglich, und daher von dem besten Schmiedeisen
oder noch besser von Stahl angefertigt werden. Vier Flügel bringen einen eben so
guten Effect hervor, als eine größere Anzahl, und es ist daher unnöthig mehr als
vier anzuwenden. Die größte Sorgfalt muß auf die Lager und Lagerhälse verwendet
werden; dieselben sollten aus Stahl seyn, und noch besser läuft die Achse zwischen
zwei Spitzen. Die Flügel müssen genau gleiche Entfernung von einander und gleiches
Gewicht haben; denn sonst wird auch das festeste Gehäuse erschüttert werden. Die
Fläche der Flügel soll wenigstens zweimal so groß seyn als die Oeffnung der Düse.
— Die Reibung in diesen Maschinen ist der größte Vorwurf, den man ihnen
machen kann; daher sollen die beweglichen Theile so leicht als möglich seyn. Die
Reibung wird bei gleichen Materialien in demselben Verhältnisse wie das Gewicht
größer; aber nicht durch die Erhöhung der Geschwindigkeit, wenigstens nicht in
demselben Verhältnisse, daher es besser ist, dem Ventilator mehr Umdrehungen zu
geben statt seinen Durchmesser zu vergrößern. Aus praktischen Beobachtungen wurde
die Formel d = 0, 73 a
Textabbildung Bd. 119, S. 102 abgeleitet, in welcher a die Geschwindigkeit
der Flügel, oder den Weg in Fußen andeutet, welchen ein Flügel in einer Secunde
zurücklegt; b die Fläche der Düsenöffnung; c die Oberfläche eines Flügels und d die Geschwindigkeit des austretenden Windes; mit
dieser Formel lassen sich die geeignetsten Dimensionen eines Ventilators
berechnen.