Titel: | Thürfeder von L. R. Bodmer in Manchester. |
Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. LVI., S. 257 |
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LVI.
Thürfeder von L. R. Bodmer in Manchester.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, August 1850, S.
107.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Bodmer's Thürfeder.
Diese einfache Erfindung ist eine entschiedene Verbesserung an den selbstthätigen
Apparaten zum Zumachen der Thüren, von denen die meisten complicirt, kostspielig und
schwerfällig sind. Fig. 18–21 stellen den
Federmechanismus, wenn eine so einfache Vorrichtung diesen Namen verdient, in seinen
Einzelnheiten und getrennt von der Thür dar. Die Federkraft wird aus der Torsion
eines gehärteten, vertical angebrachten Stückes Stahldraht A erhalten, welches in der Zeichnung als in der Mitte abgebrochen dargestellt ist. Die Enden
dieser Feder sind viereckig, und passen in die viereckigen Oeffnungen, welche in den
Augen der Bänder B und C
angebracht sind, während der übrige Theil der Feder rund ist und durch das runde
Auge des Führungsstückes D geht. Jeder dieser einzelnen
Theile ist im Aufriß und Grundriß dargestellt. Sie gleichen gewöhnlichen Thürangeln.
Um die Feder so zu befestigen, daß sie auch bei geschlossener Thür noch die gehörige
Torsion hat, wird zuerst das Band B an den Thürpfosten
angeschraubt, und zwar in einer solchen Lage, daß die Mitte seines Auges in eine
Linie mit der Achse der Thürangeln zu liegen kommt. Das obere Ende der Feder wird
dann vorläufig in das obere Band B gesteckt, das untere
Band C unten auf die Feder geschoben und seine Lage an
der Thüre angezeichnet. Das Führungsstück D wird hierauf
mitten zwischen das obere und untere Band an den Thürpfosten angeschraubt. Der
gehörige Grad der Verdrehung, welcher zwischen einer achtel und einer halben
Umdrehung wechselt, wird der Feder dadurch gegeben, daß man ihr unteres Ende, auf
welches das Band C gesteckt ist, in derjenigen Richtung
umdreht, in welcher sich die Thür öffnet, worauf dann das Band C an die Thür angeschraubt wird. Das Führungsstück D und das Band B sind also
beide an dem Thürpfosten fest, während nur das untere Band C an die Thür selbst angeschraubt ist, und die Feder in der Drehungsachse
der Thür oder in der Linie der Thürangeln liegt.
Oeffnet man die Thür, so vermehrt sich die Drehung des Stahldrahtes oder der Feder,
und läßt man sie dann los, so schließt sie sich von selbst mit einer Kraft, welche
von der Verdrehung der Feder abhängig ist.
Der Federdraht kann von der oberen bis zur unteren Thürangel reichen, oder nach
Umständen kürzer gemacht werden.