Titel: | Bentley's Zirkel mit eingelegter Spiralfeder. |
Fundstelle: | Band 117, Jahrgang 1850, Nr. LXVI., S. 340 |
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LXVI.
Bentley's Zirkel mit eingelegter
Spiralfeder.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, Mai 1850, S.
39.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Bentley's Zirkel mit eingelegter Spiralfeder.
Alle Zeichner kennen die Unannehmlichkeit des ungleichen Ganges der Zirkelscharniere;
nach kurzem Gebrauche haben dieselben die üble Eigenschaft, an einigen Stellen
leichter zu gehen als an andern, und wenn dann durch Anziehen der Schraube so
nachgeholfen wird, daß der Zirkel an keiner Stelle zu leicht geht, so hat man den
Uebelstand daß die Bewegung an andern Stellen zu strenge ist.
Bei Bentley's Zirkel ist dem erwähnten Uebelstand durch
Einlegen einer kleinen gewundenen Stahlfeder zwischen die Scharnierhälften
abgeholfen; durch dieselbe wird nämlich der Druck auf die sich reibenden Flächen bei
der ganzen Bewegung ausgeglichen. Fig. 13, welche eine
Seitenansicht des Scharniermitteltheils eines Zirkels darstellt, versinnlicht die
Art wie die Feder angewandt ist. Das Mittelstück A,
welches, um die Feder zu zeigen, zum Theil durchschnitten ist, ist auf einer Seite
cylindrisch versenkt und zwar tief und weit genug, um die gewundene Feder B aufzunehmen. Wird nun dieses Mittelstück zwischen die
Gabel der äußeren Scharnierhälfte gesteckt, so drückt die Feder vom Boden der
Versenkung aus gegen die eine innere Seite der Gabel, so daß hiedurch eine
gleichmäßige sanfte Reibung zwischen den Scharnierhälften hervorgebracht wird.
Aeußerlich hat der Zirkel durchaus kein anderes Ansehen als der gewöhnliche, da die
Feder ganz in der Versenkung liegt und nicht gesehen werben kann. Durch dieses sehr
einfache Mittel ist fast ohne Kosten einem wesentlichen Uebelstande abgeholfen, der
allseitig gefühlt wird.